180 Spiele sind gespielt - 180 Spiele voller Spannung, Freude und auch Leid. Nun ist es an der Zeit Bilanz zu ziehen und auf die 40. Bundesliga-Saison zurückzublicken. Einer Saison voller Rekorde und Tore! Sowie einem Team, das alle anderen in den Schatten stellte. Das Zuschauer-Interesse war allerdings auch in der abgelaufenen Saison rückläufig.

  

Viele Tore und ein Torero

Hinter uns liegt eine der torreichsten Saisonen in der Geschichte der Bundesliga. Insgesamt erzielten alle Mannschaften stolze 595 Treffer. Dies entspricht einem Torschnitt von 3,3 pro Spiel. Nur in den Saison 1986/87 und ein Jahr darauf 1987/88 lag der Schnitt noch höher. Langeweile kommt während der Spiele in der tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile garantiert nicht auf. Lediglich 9 Punkteteilungen endeten torlos – ein Topwert seit Einführung der 3-Punkte-Regel.
 
Einen großen Anteil an der überragenden Torstatistik haben die beiden Salzburger Torfabriken, die sich auch gleichzeitig mit Rekorden verewigen. Der SV Scholz Grödig hat mit 68 Jubelszenen nicht nur die zweitbeste Ausbeute aller Mannschaften, sondern scheint nun in der Geschichtsbüchern als torgefährlichster und erfolgreichster Aufsteiger auf (3-Punkte-Ära). Die 110 Treffer des FC Red Bull Salzburg bedeuten eine neue Bestmarke in der Bundesliga-Historie. Kaum verwunderlich, dass der beste Torschütze (31) und Top-Scorer (42) der Saison 2013/14, Jonatan Soriano, im Rot-Weiß der Salzburger aufläuft. Der Spanier wurde ebenfalls zum besten Spieler der Saison gewählt. Bester Tormann wurde sein Klubkollege Peter Gulácsi.

 

Red Bull Salzburg mit Meisterteller

 

Eine Meistersaison der Superlative

Ganz unter dem Motto "ein Rekord kommt selten allein" verlief die Saison für den Meister FC Red Bull Salzburg. Neben dem Torrekord scheinen noch einige weitere Zahlen für die Ewigkeit auf. Bereits 8 Spieltage vor Saisonende sicherte sich die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt den frühesten Meistertitel der Bundesliga-Geschichte. Dass der FC Red Bull Salzburg dabei ab dem ersten Spieltag an der Tabellenspitze lag und diese auch nicht mehr verließ, kann ebenfalls als Bundesliga-Premiere gefeiert werden.
 
Weitere Rekorde wie die 69 Heimtore sowie eine Tordifferenz von +75 runden das Gesamtbild eines verdienten Meisters ab. Einzig den Rekord in der 3-Punkte-Ära für 25 Saisonsiege wird man sich in Zukunft mit der Bestmarke des FK Austria Wien aus der Vorsaison teilen. 

 

Torverteilung und die 87. Minute

Wie im Fußball üblich fielen in der Schlussviertelstunde die meisten Treffer. 140 Tore sind eine neue Bestmarke in der 3-Punkte-Ära. Besonders aussagekräftig ist diese Zahl, wenn man bedenkt, dass vor diesem Zeitraum auch Saisonen mit deutlich mehr Begegnungen stattfanden. Dass die Fans des SK Rapid Wien auch in Zukunft die berühmte "Rapid-Viertelstunde" einklatschen werden, hat nach dieser Saison auch weiterhin seine Berechtigung. Mit 22 Treffern waren die Hütteldorfer die torgefährlichste Mannschaft der letzten 15 Spielminuten.
 
Sucht man nach dem torgefährlichsten Moment eines Spiels, wird man in der 87. Minute fündig. Zu keiner anderen Zeit im Spiel konnten Stadionsprecher und Fans gemeinsam einen Torschützen öfter ausrufen (15 Tore) als kurz vor dem Schlusspfiff. Am 15. Februar 2014 konnten die Fans des SV Scholz Grödig beim Spiel gegen den RZ Pellets WAC deutlich früher jubeln. Nur 33 Sekunden vergingen damals, bis Stephan Nutz das schnellste Tor der Saison erzielte.
 
In Stein gemeißelt sind die Führungstreffer des SV Josko Ried. Als einzige Mannschaft gaben die Rieder keine Punkte mehr ab, wenn sie mit 1:0 in Führung gingen.
 
Ebenfalls sicher zeigten sich die Elferschützen. Insgesamt wurden in dieser Saison 48 Elfmeter gepfiffen. Knapp 75% der Elfmeter fanden dann auch ihren Weg ins Tor. Auffällig ist, dass sämtliche gehaltenen Elfmeter (8) flach geschossen wurden. 5 weitere gingen neben oder über das Tor. Am gefährlichsten zeigten sich Lukas Hinterseer (FC Wacker Innsbruck) und Stefan Schwab (FC Admira Wacker Mödling) mit jeweils 4 verwandelten Elfern. Ihnen gegenüber steht das Duo der Elferkiller Thomas Gebauer (SV Josko Ried) und Szabolcs Sáfár (FC Wacker Innsbruck) mit jeweils 2 Paraden.

 

Spielszene SK Rapid Wien - Wacker Innsbruck

 

Alter spielt eine Rolle

Das Bundesliga-Urgestein Szabolcs Sáfár war mit 39 Jahren, 8 Monaten und 22 Tagen der älteste eingesetzte Spieler der Saison. Sáfár bestritt heuer bereits seine 17. Saison in der höchsten Spielklasse Österreichs. Das sind genauso viele Saisonen wie das Mittelfeld-Talent Sascha Horvath vom FK Austria Wien in Lebensjahren vorzuweisen hat. Mit 17 Jahren, 2 Monaten und 13 Tagen und einer Körpergröße von 1,64 m war Horvath der jüngste und auch kleinste eingesetzte Spieler – und spielte dennoch wie ein "Großer" auf.
 
Die jüngste Startelf dieser Saison stand für den SV Scholz Grödig auf dem Platz. Am 1. März 2014 betrug der Altersschnitt im Spiel gegen den SC Wiener Neustadt 22 Jahre und 320 Tage. Dass das Spiel mit 1:2 verloren ging, sagt nichts über die Qualität von jungen Spielern aus, denn auch die mit 28 Jahren und 135 Tagen älteste Startelf der Saison musste sich wenige Montage zuvor geschlagen geben (10. Runde, FC Red Bull Salzburg – SC Wiener Neustadt 8:1).

 

Wechselspiele

In seiner ersten Saison als Bundesliga-Trainer bewies Adi Hütter (SV Scholz Grödig) ein "goldenes Händchen". Seine eingewechselten Spieler erzielten 14 Tore und sicherten ihm den ersten Platz in dieser Statistik. Ebenfalls bemerkenswert ist das Gespür von Darko Milanic (SK Puntigamer Sturm Graz), dessen Einwechslungen die meisten Tore vorbereiteten (8).
 
Weder ein- noch ausgewechselt wurde Heinz Lindner vom FK Austria Wien. Der Nationaltormann war der einzige Spieler in dieser Saison, der über die volle Spielzeit auf dem Feld stand und kommt auf stolze 3240 Einsatzminuten.

 

Österreicher im Einsatz

Der Österreicher-Anteil in der tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile zeigt sich konstant hoch. Insgesamt wurden in der Saison 2013/14 über 75% aller Einsatzminuten durch Österreicher absolviert. Das sind exakt 268.453 Minuten, die für das österreichische Nationalteam berechtige Spieler am Platz standen. Den Spitzenwert erzielte dabei der SC Wiener Neustadt mit 93% - gefolgt vom FC Admira Wacker Mödling (87%) und der SV Josko Ried (85%).
 
Jugendförderung wird in der tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile weiterhin groß geschrieben: 17,3% der eingesetzten Spieler waren noch unter 22 Jahre alt. Somit standen junge Österreicher exakt 61.502 Minuten auf dem Platz. Gleich bei 4 Klubs wurde ein Viertel der Einsatzminuten von U22-Österreichern absolviert: SV Josko Ried, FC Admira Wacker Mödling, SV Scholz Grödig und SK Puntigamer Sturm Graz.

Admira Wacker - FK Austria Wien Mader

 

Österreicher-Anteil je Klub

SC Wiener Neustadt  93% 
FC Admira Wacker Mödling  87%
SV Josko Ried 85%
FK Austria Wien 80% 
SV Scholz Grödig 79%
RZ Pellets WAC 78%
FC Wacker Innsbruck 74%
SK Puntigamer Sturm Graz 72%
SK Rapid Wien 63%
FC Red Bull Salzburg * 42%
Gesamt 75,3%


* Vorrausetzungen zur Teilnahme nicht erfüllt, daher kein Anteil aus dem Österreicher-Topf


Zuschauerzahlen

Die meisten Fans in der Saison 2013/14 lockten der SK Rapid Wien, FC Red Bull Salzburg, FK Austria Wien und SK Puntigamer Sturm Graz ins Stadion. Bemerkenswert sind die Zuwächse des FC Red Bull Salzburg (+23,7%) und des FC Wacker Innsbruck (+14,1%), die im Vergleich zur Vorsaison ihre Besucherzahlen deutlich steigern konnten. Insgesamt ist das Zuschauerinteresse in der tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile in der Saison 2013/14 mit 1.109.731 bzw. 6.165 Fans pro Spiel im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig (-9,6%).
 
„Neben den erfreulichen sportlichen Werten in der tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile in der Saison 2013/14, gilt es künftig insbesondere das Zuschauerinteresse wieder in die Höhe zu schrauben. Aufschlüsse erwarten wir uns diesbezüglich durch die Ergebnisse einer umfassenden Marktforschungsanalyse, die im Frühjahr 2014 durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dazu sollten uns Anfang Juni vorliegen. Neben den unbeeinflussbaren Faktoren, welche Klubs sich sportlich für die höchste Spielklasse der Österreichischen Fußball-Bundesliga qualifizieren, geht der Schlüssel zum Erfolg unseres Erachtens über die Infrastruktur. Es gilt vor allem den Komfort in den Stadien für die Fans zu erhöhen, damit der Matchbesuch ein Erlebnis für die ganze Familie ist“, so Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.
 

Klub

Gesamt

Pro Spiel

SK Rapid Wien 248.260 13.792
FC Red Bull Salzburg 181.916 10.106
FK Austria Wien 147.800 8.211
SK Puntigamer Sturm Graz 135.540 7.530
FC Wacker Innsbruck 106.118 5.895
RZ Pellets WAC 82.481 4.582
SV Josko Ried 78.735 4.374
FC Admira Wacker Mödling 52.881 2.938
SC Wiener Neustadt 40.759 2.264
SV Scholz Grödig 35.241 1.958
Gesamt  1.109.731 6.165

 

 

Fotos: GEPA-Pictures/Red Bull bzw. GEPA-Pictures/Tipp3-Bundesliga