Nach zwei Niederlagen im Auswärts-Doppel der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2024/25 hat der RZ Pellets WAC den Turnaround geschafft und im zweiten Heimspiel mit dem 4:2 über den GAK 1902 den zweiten Dreier geholt. Während der Aufsteiger nach der unglücklichen 2:3-Heimniederlage zum Auftakt gegen RB Salzburg und zuletzt zwei Remis weiter auf den ersten Sieg im Oberhaus wartet. Wenn schon keine Punkte, bleibt positiv zumindest mitzunehmen, dass die Messner-Mannen nach 0:4-Rückstand einmal mehr Moral & Comeback-Qualität bewiesen und noch für Ergebniskosmetik sorgen. Nachfolgend STATEMENTS

Bei aller Anerkennung für die Leistung von Adis Jasic und die Wolfsberger, die besonders in der 2. Halbzeit eine starke Spielphase hatten, wurde das Kühbauer-Kollektiv bei seinen vier Treffern auch teilweise von haarsträubenden Fehlern durch Tio Cipot (r.) und die Grazer begünstigt.

„Jeder muss sich beim Riemen nehmen"

Gernot Messner (Cheftrainer Grazer AK 1902)

...über das Spiel: „Wir haben uns im Endeffekt die Tore selber geschossen. In der ersten Halbzeit haben wir gefühlt alles im Griff gehabt, kriegen ein blödes Standard-Gegentor. Was passieren kann. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir uns dann die Tore selbst gemacht. Aus einem eigenen Corner einen Konter gekriegt, aus einem Fehlpass ein Gegentor. Es ist dann müssig zu diskutieren, wie leicht es war, wenn du solche Fehler machst. Zum Glück haben wir dann noch zwei Tore gemacht und man wieder gesehen hat, dass wir noch an uns glauben. Doch es ist eigentlich komisch, dass du in so einem Spiel 0:4 zurückliegst."

...über die Fehler bei den Gegentoren: „Mit dem Tempo haben wir überhaupt keine Probleme gehabt, auch wenn man nicht spielbestimmend ist. Es sind einfach die Fehler, die passieren. Das ist einfach unerklärlich. Da geht es garnicht um eine Lernphase. Es ist einfach eine individuelle Geschichte. Und da muss sich jeder beim Riemen nehmen und einfach noch konzentrierter, noch besser spielen."

„Haben die Prinzipien vergessen“

Michael Lang (Torschütze Grazer AK 1902):

…über vier Gegentore: „In den entscheidenden Momenten waren wir nicht aggressiv genug. Wir haben die Prinzipien vergessen, hinter dem Gegner zu schließen. So haben wir viel zu einfach Gegentore gekriegt.“

…über die Standardstärke des WAC (bereits fünf Tore): „Wir haben gewusst, dass sie bei Standards richtig gut sind. Deshalb haben wir auf Manndeckung umgestellt und die Kopfballstarken Spieler gedeckt. Gerade die erste Halbzeit war eine relativ ausgeglichene Partie. Dann gehst du durch den Standard in Rückstand und das ist der Dosenöffner für sie.“

…auf die Frage, was es für den ersten Sieg brauche: „Wir müssen die Prinzipien defensiv umsetzen. Wenn wir jedes Spiel zwei Gegentore kriegen, können wir kein Spiel gewinnen.“

…auf die Frage, ob die Aufstiegseuphorie verpufft sei: „Man braucht nur in den Auswärtssektor schauen. Die ist auf jeden Fall noch da in der Mannschaft. Die Fans tragen uns trotzdem und wir werden alles für den Verein geben.“

„Nicht immer nur lieb mitspielen, sondern schmutzig drei Punkte holen“

Dominik Frieser (Routinier Grazer AK 1902):

…auf die Frage, wie verdient die Niederlage war: „Wenn du 0:4 hinten warst redest du nicht mehr von verdient oder unverdient. Wir haben Anteile am Spiel aber sind vorne zu unentschlossen. Dann kriegst du plötzlich einen Standard rein und dann rennst du einem Rückstand nach. Es ist schwierig im Moment, aber es sind nur vier Runden gespielt.“

…über das Gegentor zum 0:1: „Das ist bitter. Bei Standards sind wir auch sehr gut. Sie haben drei große Spieler und die haben wir nicht geschafft zu decken. Wir spielen immer gut mit, aber in der Bundesliga brauchts mehr. Die Chancen die du kriegst, musst du reinhauen.“

…auf die Frage nach einem Fehlstart: „Es sind nur vier Spieltage. Aber wir müssen jetzt mal anfangen, einen Dreier zu holen. Nicht immer nur lieb mitspielen, sondern schmutzig drei Punkte holen, wenn es sein muss.“

Hat wieder Grund zum Lachen: Didi Kühbauer, der nach zwei Niederlagen beim Auswärts-Doppel mit dem WAC den Turnaround schaffte und den zweiten Heimsieg feierte. Sechs Punkte und 8:3-Tore in der Lavanttal-Arena sind ein sportliches Statement. Und nächsten Sonntag geht es für die Wölfe zu Kühbauers vorhergehenden Klub, dem LASK (17 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER). Die Linzer derzeit angeschlagen nach drei Niederlagen en suite in der Liga, dazu steht am Donnerstag noch die schwere Hürde im Rückspiel des UEFA-Europa-League-Play-off in Bukarest (Hinspiel: 1:1) an. 

„Der Sieg war eine Befreiung für die Jungs“

Dietmar Kühbauer (Trainer RZ Pellets WAC):

…nach dem 4:2-Erfolg: „Ich war absolut zufrieden. Das war ein wichtiges Spiel für uns. Hätten wir das Spiel nicht gewonnen, wäre es wahrscheinlich in den nächsten Wochen nicht so schön. Es war verdient, aber man hat genau gesehen, dass wir nicht so im Spiel waren. Wir haben trotzdem vier Tore geschossen und diesen Sieg geholt.“

…über die Gründe des Sieges: „Wir waren zu Beginn nicht in den Zweikämpfen präsent. Du musst aggressiver sein. Die Burschen haben das in der zweiten Hälfte besser gemacht. Der Sieg war eine Befreiung für uns.“

„Heute waren wir Favorit. Das werden wir die nächsten Spiele nicht sein"

…auf die Frage, warum es über weite Strecken keinen schönen Fußball gab: „Weil Fußball kein Wunschkonzert ist. Man hat gesehen, dass die Jungs angespannt waren. Sie haben trotzdem gewonnen. Es kommt ein Aufsteiger daher und jeder geht von einem Sieg aus. Die Jungs werden trotzdem irgendwie daran gedacht haben was wäre, wenn es nicht läuft.“

…über die anstehenden Spiele: „Heute waren wir Favorit. Das werden wir die nächsten Spiele nicht sein. Der Sieg wird den Burschen Selbstvertrauen geben. Es ist in de Bundesliga nicht so, dass man sagt, der Gegner kommt und wir hauen den weg. Jetzt haben wir den Cup, das wird auch nicht leicht. Und dann kommen die übermächtigen Gegner und da werden wir sehen, dass wir auch etwas mitnehmen.“

…über Wechselgerüchte zu Markus Pink: „Er hat in den letzten Jahren gescored. Das wünscht man sich von jedem Stürmer. Wir haben genau gesehen, dass es zu etwas führt. Wenn es nach mir geht, das sage ich ganz ehrlich, wäre er schon vor einem Monat da gewesen.“

„Wir können mit der Leistung nicht zufrieden sein“

Dominik Baumgartner (Kapitän RZ Pellets WAC):

…auf die Frage, wie verdient der Sieg war: „Es war aufgrund der zweiten Hälfte schon verdient. Die erste Halbzeit war gar kein gutes Spiel von uns. Da gehen wir glücklich durch den Standard in Führung. In der zweiten Halbzeit sind wir mit einer anderen Energie rausgekommen. Wir haben das Spiel Gott sei dank entschieden, auch wenn es zum Ende nochmal eng wurde.“

…über die Leistung: „Wir können mit der Leistung nicht zufrieden sein. So werden wir nicht viele Spiele gewinnen. So ehrlich muss man sein und das muss man kritisch hinterfragen.“

…über WAC-Angreifer Erik Kojzek: „Er ist einer der bodenständigsten Jungen, die ich kennengelernt habe. Er ist ein Superbursche. Ich habe in der Vorbereitung schon gemerkt, dass er heuer einschlagen kann.“

Erik Kojzek (Joker & Doppelpacker RZ Pellets WAC) nach dem Sieg: „Das war ein Supertag. Wir haben nach dem 4:0 ein bisschen aufgegeben, das darf beim nächsten Mal nicht passieren.“

Siehe auch:

4:2-Sieg vs. GAK 1902: Lavanttal-Arena wird für WAC wieder zur Festung

SPIELFILM und AUFSTELLUNGEN im Ligaportal-LIVETICKER

 

Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL Radioservice

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und WAC/Pessentheiner