Der Sportdirektor des SCR Altach, Roland Kirchler, war zu Gast beim Sky Sport Austria-Podcast "DAB | Der Audiobeweis" und äußerte sich nochmals zur Situation um den in Hochform befindlichen Stürmer Gustavo Santos - siehe auch HIER -, über die aktuelle Situation bei den Vorarlbergern, über die Infrastruktur sowie über sein Verhältnis zu Trainer Joachim Standfest. Nachfolgend Wortspenden.

kirchler roland scra

Daumen hoch von Sportdirektor Roland Kirchler für die letzten zwei Auftritte des SCRA beim LASK sowie zuhause gegen den WAC - damit geriet der verkorkste Auftakt in Cup und Liga (1:2 vs. WSG Tirol) vorerst etwas in Vergessenheit.

"...wäre besser gewesen, die Emotionen zu unterdrücken"

Roland Kirchler (Sportdirektor SCR Altach):

…über den bisherigen Saisonverlauf bei den Altachern: „Wenn man gewinnt, ist es immer schön. Diese Phasen kommen im Sport immer wieder, aber leider auch die negativen Phasen. Jetzt haben wir zwei Siege eingefahren und sind froh, dass wir sechs Punkte am Konto haben und wieder in die Spur gekommen sind.“

…über die aktuelle Situation: „Die internen Gespräche finden sowieso statt, egal ob es Kritik oder negative Ergebnisse gab. Ich bin bekannt dafür, dass mir das Herz auf der Zunge liegt. Das ist aber auch der Fall, wenn es positiv läuft. Dann umarme ich den Trainer und gebe ihm keine Luft, weil ich ihn so sehr zusammendrücke. Wir freuen uns jetzt, diese gute Phase genießen zu dürfen.“

…über sein emotionales Sky-Interview nach der Heimniederlage gegen WSG Tirol in der 1. Runde: „Dieses Interview hätte zwei Tage später nicht so stattgefunden. Wenn ich sage, der Zuschauer hat ein Gespür für das Geschehen am Platz, meine ich das nicht auf den Trainer bezogen, sondern auf die Art und Weise, wie das Spiel stattfindet.

Wenn ich auf die Körpersprache in den ersten beiden Spielen und den letzten beiden Spielen schaue, dann war es die falsche Körpersprache in den ersten beiden Spielen und das hat mir nicht gefallen. Ich muss vom Trainer und von der Mannschaft verlangen, dass sie alles geben. Das Interview würde ich in dieser Art nicht nochmal machen. Da wäre es besser gewesen, die Emotionen zu unterdrücken.“

"Wenn das unmoralische Angebot kommen sollte, ..."

…über den im Moment „unverkäuflichen“ Stürmer Gustavo Santos: „Im Fußball ist nie jemand unverkäuflich. Wir sind in Altach so gestrickt, dass wir keinem Spieler die Möglichkeit verbauen wollen, in seiner Karriere den nächsten Schritt zu machen. Er ist auch nicht mehr der Jüngste. Es muss aber vom Preis passen. Zur Zeit ist er für uns unverkäuflich, weil ein Stürmer, der so einen Lauf hat, unersetzbar ist. Da kann man noch so viele Nullen dranhängen.

Zur Zeit werden wir das nicht machen. Wir werden nicht unseren besten Stürmer hergeben. Er hat derzeit das Prädikat „unverkäuflich“. Allerdings bin ich lang genug im Geschäft, um zu wissen, dass man sich bei einem unmoralischen Angebot überlegen muss, ob das Sinn macht.“

…über Alternativen im Falle eines unmoralischen Angebots für Gustavo Santos: „Wir machen im Hintergrund natürlich unsere Arbeit, damit wir im Falle des Falles gerüstet sind. Ich möchte unsere Fans aber beruhigen: wir haben es zur Zeit nicht vor. Wenn das unmoralische Angebot kommen sollte, werden wir uns hinsetzen und das besprechen.“

…über die Infrastruktur bei den Vorarlbergern: „Wir wissen als Fußballer, wie wichtig ein guter Platz, Stadion, Kabinen und Kraftkammern sind. Wir versuchen jetzt, die Mannschaft punktuell und personell zu verbessern, damit wir nicht nur beim Stein bleiben. Wir wissen aber auch, dass ein guter VIP-Raum Sponsoren anlocken wird und das Stadion dadurch moderner wird.

Es hat auch Qualität, wenn man etwas herzeigen kann. Aber am wichtigsten ist es, dass man unsere Mannschaft herzeigen kann. Wie schwer es für Altach wäre, wenn man absteigt und versucht wieder aufzusteigen, aber im Hintergrund Rückzahlungen für einen VIP-Raum hat, weiß jeder. Abstieg ist ein absolutes No-Go.“

…über sein Verhältnis zu Trainer Joachim Standfest: „Nur weil es intern etwas raschelt, geht keine Fußballfreundschaft verloren. Wir haben uns versprochen, uns in der nächsten Zeit beinhart zu analysieren. Das darf er auch bei mir. Es ist nicht so schlimm, wie es von außen reininterpretiert wird. Wir können weiterhin sehr freundschaftlich und professionell zusammenarbeiten.“

Fotocredit: SCR Altach