Nach zwei souveränen Siegen zum Start in ÖFB-Cup und Meisterschaft wurde der LASK heute jäh gebremst und erhielt den ersten Dämpfer in der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2024/25 mit dem 1:2 gegen angeschlagene Altacher. Die Ausgangskonsellation sprach klar für die Gastgeber, auch wenn sie sich in jüngster Vergangenheit stets schwer taten gegen die Vorarlberger. Die in Halbzeit 1 noch mit dem Rücken zur Wand standen und dem 1:1 zur Pause gut bedient waren. Mit Abschnitt 2 und der Gästeführung wirkte das Darasz-Team jedoch ratlos, wusste keine Antwort. Bei den Fragen in der "3. Halbzeit" schon... siehe STATEMENTS!

Sascha Horvath dürfte sich nach Spielende nicht nur beim Blick auf die Anzeigentafel wie im falschen Film vorgekommen sein. Nach einem Start nach Maß mit Führungstor durch Kapitän & "SCRA-Schreck" Robert Žulj ging der Schuss im wahrsten Sinne des Wortes "nach hinten los", war es der 27-jährige Mittelfeldspieler selbst, der nach einem folgenschweren Rückpass und Missverständnis mit Branko Jovičić unfreiwillig das Altacher Ausgleichstor einleitete. Auch das 1:2 mutierte zum Gast-Geschenk.

„Es ist nicht einfach, wenn zehn Feldspieler von Altach 30m vor dem Tor stehen"

Robert Žulj (Kapitän LASK): „Wir dominieren das Spiel über 90 Minuten. Wir hatten in der ersten Halbzeit unglaublich viel Übergewicht. Nach dem 1:0 müssen wir mit 3:0 in die Halbzeit gehen, bekommen aber das 1:1.

In der zweiten Halbzeit hatten wir wieder den Ball, aber sehr wenige Ideen. Darüber müssen wir uns in den nächsten Wochen unterhalten. Es ist nicht einfach, wenn zehn Feldspieler von Altach 30m vor dem Tor stehen. Es ist sehr schwer zu bespielen, aber trotzdem müssen wir dann mehr über die Seiten kommen. Wir müssen es morgen analysieren, einen kühlen Kopf bewahren und weitermachen.“

„Es ist zu wenig von uns"

Valon Berisha (Mittelfeldspieler LASK): „Wenn man das Spiel anschaut, dann hatten wir das Spiel die ganze Zeit in der Hand. Wir hatten die ganze Zeit den Ball und haben wirklich gute Chancen kreiert. Wir waren nicht effektiv genug. Man muss ehrlich sagen, dass der Stürmer von Altach heute gut war. Er hat es gut gemacht.

Es ist zu wenig von uns. Wir wissen, dass wir zuhause jedes Spiel gewinnen wollen, weil wir auch die Fans im Rücken haben. Ich denke, dass das Spiel trotzdem so war, wie wir spielen wollen. Wir müssen im letzten Drittel einfach noch einen draufsetzen, um ein bisschen effektiver zu werden. Nach dem Gegentor sind wir ein bisschen runtergefahren. Sie machen es dann auch gut.

Es war schwieriger für uns, die Chancen zu kreieren. Deshalb muss man in einer Halbzeit, in der man so überlegen war, die Chancen nutzen. Wir glauben an uns und trainieren weiter. Es gibt viele Spiele zu spielen und wir glauben an unsere Spielweise. Wir werden Tore machen und das wissen wir. Es war ein richtig gutes Spiel, wir wissen, was wir tun müssen und es wird in Zukunft besser werden.“

„Haben in der zweiten Halbzeit ein bisschen den Kopf verloren"

Philipp Ziereis (Abwehrchef LASK): „Wenn man die erste Halbzeit sieht, war es eine sehr gute Partie von uns. Wir haben Altach nur zwei bis drei Konter gegeben, die sie eben ausgenutzt haben. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir in der zweiten Halbzeit ein bisschen den Kopf verloren und die Dinge nicht mehr gut ausgespielt haben.

Es ist eine sehr bittere Niederlage, die sehr weh tut, weil es komplett unnötig war. Das darf uns nicht passieren, aber das ist halt so und daraus werden wir lernen. Auch wenn wir uns heute nichts davon kaufen können, können wir darauf aufbauen.“

„In der Kabine sehe ich extrem hängende Köpfe"

Thomas Darazs (Cheftrainer LASK) über...

…das Spiel: „Wir haben ihnen zwei Tore geschenkt und vor dem Tor nicht die notwendige Killerqualität gezeigt. In der ersten Halbzeit ist der Ball ein bisschen schneller und flüssiger gelaufen. Altach hat genau den gleichen defensiven Ansatz gewählt wie in der zweiten Halbzeit. Wir sind aber besser durchgekommen, weil der Ball schneller gelaufen ist.

In der Kabine sehe ich extrem hängende Köpfe. Die Burschen brauchen aber den Kopf nicht hängen lassen, weil ich glaube, dass sie noch nicht oft so Fußball gespielt haben, wie es in der ersten Halbzeit war. Das muss einfach Auftrieb geben. Gleichzeitig müssen wir schauen, dass wir aus diesen Niederlagen lernen und damit ordentlich umgehen.“

Standardsituationen (vor der Partie): „Wir haben Standardsituationen eine hohe Wertigkeit eingeräumt und versucht, ein Bewusstsein zu schaffen. Die Aufmerksamkeit und Wichtigkeit, die man den Standardsituationen entgegenbringt, können durchaus dazu beitragen, dass man solche Partien wie eben gegen Hartberg gewinnt.“

„Mit relativ einfachen Mitteln haben Altacher es den Linzern sehr schwer gemacht“

Peter Stöger (Sky Experte): „Die Linzer haben aus ihrer Überlegenheit schon in der ersten Halbzeit klar zu wenig rausgeholt. In der zweiten Halbzeit hat es sich vom Ballbesitz nicht viel verändert. Jedoch hat sich die Zone, in der sie Ballbesitz gehabt haben, weiter weg vom Altacher Tor verlagert. Somit sind sie kaum mehr gefährlich worden. Die Altacher haben Stabilität reinbekommen.

Mit relativ einfachen Mitteln, nämlich mit Tempo hinter die letzte Kette zu kommen, haben sie es den Linzern sehr schwer gemacht. Es war eine einfache Struktur in ihrem Spiel. Sie haben Umschaltsituationen geschaffen, bei denen man Schnelligkeitsvorteile gegen die Linzer Abwehr hatte. Es hat super funktioniert. Thomas Darazs wird sicher nicht zufrieden sein.

„...deshalb haben wir Jérôme verpflichtet"

Siegmund Gruber (CEO LASK) über...

…die Ziele des LASK: „Wir wollen um die internationalen Plätze mitspielen. Letztes Jahr sind wir wieder Dritter geworden. Natürlich ist es immer wünschenswert, wenn es weiter nach oben gehen kann und soll.“

…die Finanzen: „Wenn man schaut, was andere Klubs ausgegeben haben, muss ich immer lächeln, wenn ich mir ansehe, wieviel wir ausgegeben haben. Wir haben in Summe nicht einmal mehr 1,3 Millionen Euro investiert für alle Transfers, die wir getätigt haben. Max Entrup war sicherlich der teuerste.“

…die Kritik nach dem Transfer von Jérôme Boateng: „Wir haben uns mit dieser Geschichte nicht auseinandergesetzt und somit ist das Thema für uns erledigt. Bei einer Verpflichtung schauen wir sportlich, wie uns der Spieler weiterbringt und wie er uns auch menschlich in der Mannschaft helfen kann. Beides war für uns positiv und deshalb haben wir Jérôme verpflichtet. Ich habe mich mit dieser Frage nicht einmal auseinandergesetzt.“

„Wir haben wirklich drei Topkandidaten zur Auswahl gehabt"

…den Verbleib von Trainer Thomas Darazs: „Wir haben wirklich drei Topkandidaten zur Auswahl gehabt, die unter anderem auch Bundesligavereine in Deutschland trainiert haben. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. In diese Analyse haben wir dann auch Thomas Darazs miteinfließen lassen, was wir vorher nicht gedacht haben.

Durch die Ergebnisse und die Art und Weise, wie er die Mannschaft erreicht hat und sie gearbeitet haben, sind wir dann zu dem Entschluss gekommen, dass wir hier intern die beste Lösung für uns haben.“

Siehe auch

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SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at (2) und LASK (1)