Der Tabellensechste der abgelaufenen ADMIRAL Bundesliga-Saison 2023/24 SK Austria Klagenfurt steht vor einem großen, personellen Umbruch im Sommer und wird Leistungsträger verlieren. Nach Torhüter Philipp Menzel & Linksverteidiger Till Schumacher (beide 1. FC Saarbrücken), Andy Irving (West Ham United), Max Besuschkow (Leih-Ende, zurück zu Hannover 96) gehen auch Innenverteiiger Nicolas Wimmer und die Kärntner Violetten getrennte Wege. Der 29-Jährige lehnte das Angebot der Waidmannsdorfer zur Vertragsverlängerung ab.

„Können uns unter dem Strich nicht leisten, was seine Seite aufgerufen hat“

Nach dem Aufstieg in die ADMIRAL Bundesliga im Sommer 2021 kam Nicolas Wimmer vom damaligen ADMIRAL Zweitligisten FC Blau-Weiß Linz nach Waidmannsdorf, erwies sich für die Austria Klagenfurt seither als Fels in der Brandung. Nach 94 Pflichtpartien im Pacult-Team hat seine Zeit am Wörthersee nun ein Ablaufdatum.

„Es ist kein Geheimnis, dass wir sehr gern mit Nicolas Wimmer weitergearbeitet hätten. Wir haben uns im Rahmen unserer Möglichkeiten bis an die Decke gestreckt und ihm in vielen Gesprächen unsere Wertschätzung für ihn als Spieler und auch als Persönlichkeit ausgesprochen. Leider mussten wir unter dem Strich feststellen, dass wir uns nicht leisten können, was seine Seite aufgerufen hat“, sagt Geschäftsführer Peer Jaekel.

Wimmer, dessen Profikarriere nach zwei Kreuzbandrissen 2018 und 2019 zu seiner Zeit beim SK Vorwärts Steyr in der 2. Liga schon beendet schien, entwickelte sich in Klagenfurt unter Trainer Peter Pacult zu einem der besten Verteidiger der Bundesliga und zu einer Führungsfigur im Kader. In Meisterschaft und ÖFB-Cup absolvierte er 94 Spiele, verbuchte fünf Tore und sechs Assists.

„Natürlich ist es sehr schade, dass die gemeinsame Zeit endet. Für Nicolas Wimmer hat sich die Austria Klagenfurt als perfekte Bühne herausgestellt. Bei uns bekam er alles, um seine Qualität konstant auf den Platz bringen zu können. Damit sind die Ansprüche gestiegen, die nun leider nicht mehr in unser Budget passen. Wir wünschen ihm von Herzen alles Gute für die Zukunft“, sagt Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel.

Neben Wimmer, der mit dem Kärntner Konkurrenten RZ Pellets WAC und dem TSV Egger Glas Hartberg spekulativ in Verbindung gebracht wird (oder alternativ ein Wechsel ins Ausland) verlassen zwei weitere Spieler die Austria: Angreifer Sky Schwarz, der in der abgelaufenen Saison 19 Partien (drei Treffer, eine Vorlage) absolvierte, kehrt nach Ablauf des Leihvertrags zum Bundesliga-Konkurrenten SK Rapid zurück. Mittelfeld-Mann Ali Loune, im Jänner vom 1. FC Nürnberg geliehen, blieb ohne Einsatz für die Violetten und wird mit Beginn der Vorbereitung wieder beim deutschen Zweitligisten erwartet.

Wohl kaum zu halten wird auch Top-Torjäger Sinan Karweina sein, bei dem ein Wechsel in seine deutsche Heimat oder die Schweiz möglich scheint. 

„Bestätigung unserer Arbeit, die Beachtung findet und auch künftig konsequent fortgeführt wird“

„Es macht uns stolz, dass wir Spielern wie Nicolas Wimmer oder auch Phillip Menzel, Till Schumacher, Andy Irving und Sinan Karweina bei der Austria die Plattform bieten konnten, um wichtige Schritte in ihrer Karriere zu machen und sich sportlich oder zumindest monetär zu verbessern. Das ist eine Bestätigung unserer Arbeit, die Beachtung findet und auch künftig konsequent fortgeführt wird“, versichert Gorenzel.

Als Neuzugänge haben die Kärntner, die am kommenden Montag mit dem Mannschaftstraining auf die Saison-Vorbereitung beginnen,  bisher Tobias Koch (FC Blau-Weiß Linz), Torhüter Simon Spari (2. Ligist Floridsdorfer AC), Lee Min-young (Yonsei University FC) und Jonas Kühn verpflichtet. Hinzu kommen nach Leihe Laurenz Dehl, Ibay May und Moritz Berg (Viktoria Berlin) sowie David Toshevski (Sibenik/HRV) von den jeweiligen Klagenfurter Kooperationspartnern.

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL