Nachdem der FC Blau-Weiß Linz seine Anlauf- respektive Akklimatisierungs-Zeit in der Admiral Bundesliga brauchte und bekanntlich aus den ersten fünf Partien nur einen Zähler holte und vier Niederlagen kassierte (darunter auch jene mit 1:4 im Hinspiel) ist der Aufsteiger mittlerweile auf Augenhöhe mit allen Klubs, ja mutiert sogar in den letzten Wochen zum Favoritenschreck. Nach dem 1:0-Coup bei Serienmeister FC Red Bull Salzburg und dem 2:0-Heimerfolg im Linzer Derby gegen den "Stamm-Dritten" LASK, punkteten die Scheiblehner-Schützlinge auch gegen den Zweiten SK Sturm Graz beim 1:1. Dazu STATEMENTS.

„Wir sehnen Winterpause überhaupt nicht herbei, sondern das nächste Spiel gegen Altach"

Christian Ilzer (Trainer SK Puntigamer Sturm Graz):
…über das Spiel: „Wir müssen natürlich mit dem Punkt leben, so wie das Spiel gelaufen ist. Wir haben eine Phase, in der wir nicht wirklich vom Spielglück verfolgt sind und in der wir uns alles sehr hart erarbeiten müssen. Es war viel über den Kampf und auch Krampf war dabei. Wir haben dann aber schon ein Spiel gezeigt, was brauchbar war. Wir waren lange Zeit in Unterzahl und in Rückstand. Da müssen wir natürlich noch konkreter werden. Es ist uns teilweise gelungen.

Es war okay. Man muss auch sagen, dass Blau Weiß Linz eine Mannschaft ist, die sich super gefunden hat. Die Mannschaft ist gefährlich. Es war ein insgesamt schwieriges Spiel und von dem her nehmen wir den Punkt mit. Wir haben jetzt eine Woche Zeit, um richtig Zunder reinzubekommen. Wir sehnen die Winterpause überhaupt nicht herbei, sondern das nächste Spiel gegen Altach. Am Ende wäre hier auch der Sieg in Unterzahl drinnen gewesen.“

„Es war ein klares Abseits von Ronivaldo vor dem ersten Tor"

…über die vermeintliche Abseitssituation vor dem 1:0 sowie den vermeintlichen Handelfmeter: „Es war ein klares Abseits von Ronivaldo vor dem ersten Tor. Da darf man nicht damit kommen, dass es eine neue Situation war. Wir haben uns dann natürlich nicht gut angestellt, aber es war ein klares Abseits. Wenn ich den Ball mit der Hand wegwische, der vom Boden kommt, dann ist es Elfmeter. Ich kann es mir doch eh in aller Ruhe anschauen. Jetzt fehlen uns mit dem Spiel in Linz einfach fünf Punkte, die zu machen gewesen wären, wenn die Entscheidungen so getroffen werden, wie sie zu treffen sind. Es können immer wieder einmal Fehler passieren. Die Fehlentscheidungen gegen Sturm Graz sollten sich reduzieren.“

…im Vorfeld über die Niederlage am vergangenen Donnerstag: „Man bringt es nicht sofort raus. Das ist logisch. Es hat wehgetan und es ist auch in Ordnung, wenn man Enttäuschung zeigt. Wir wissen aber, was wir können und was für ein Gesicht wir zeigen können.“

"Es zeigt einfach, dass er ein Toptrainer ist. Davor habe ich großen Respekt"

…über Gerald Scheiblehner: „Wir sind befreundet und haben auch die Trainerausbildung gemeinsam absolviert. Ich habe großen Respekt vor seiner Leistung. Sie sind letztes Jahr aufgestiegen. Da hat er ganz anders Fußball spielen lassen. Jetzt hat er sich innerhalb von ein paar Runden sofort angepasst und holt aus den Möglichkeiten seiner Mannschaft wieder das Beste heraus. Es zeigt einfach, dass er ein Toptrainer ist. Davor habe ich großen Respekt.“

Manprit Sarkaria (Stürmer SK Sturm Graz):

...über das Spiel: "Es sind gemischte Gefühle. Wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit eigentlich entscheiden können. Dann nehmen wir nicht nur einen Punkt mit, sondern drei Punkte. In der zweiten Halbzeit hat uns dann die rote Karte geschwächt. Wir laufen dann dem Ball hinterher. Im Endeffekt ist es ein verdienter Punkt."

...weiter zum Spiel: "Wenn man auf die erste Halbzeit schaut, war es eigentlich ein ordentliches Spiel mit vielen Chancen. Aber die Effizienz vor dem Tor hat gefehlt, dass wir das Tor machen. Und dann ist es etwas unglücklich, dass wir dieses eine Tor bekommen."

"Wenn man zuhause gegen Sturm Graz als Blau Weiß Linz ein 1:1 holt, kann man schon zufrieden sein"

Gerald Scheiblehner (Trainer FC Blau Weiß Linz):
…über das Spiel: „Ich denke schon, dass es leistungsgerecht war. Wir sind auf jeden Fall zufrieden mit der Leistung und auch mit dem Ergebnis. Wenn man zuhause gegen Sturm Graz als Blau Weiß Linz ein 1:1 holt, dann kann man schon einmal zufrieden sein, auch wenn ein paar Spieler gefühlt enttäuscht waren, aber das zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Sturm ist einfach ein unglaublich starker Gegner, die auch zu zehnt eine unglaubliche Qualität haben. Wenn man gegen Sturm Graz spielt, muss man immer aufpassen auf die konterstarke Mannschaft. Ich denke, dass wir das heute sehr gut gemacht haben, und deshalb bin ich sehr zufrieden. Wir haben so eine gute Entwicklung gemacht, dass wir wirklich auch daran glauben, dass wir gegen jeden Gegner gewinnen können, wenn alles passt.“

"Eine genaue Diagnose kann man dann erst im Krankenhaus geben"

…über die Verletzung von Ronivaldo: „Ich habe leider noch nichts Genaues bekommen. Ich habe nur gehört, dass es hoffentlich kein Knöchelbruch ist. Die ersten Anzeichen schauen so aus, dass unter Anführungszeichen nur die Bänder gerissen sein sollen, aber eine genaue Diagnose kann man dann erst im Krankenhaus geben. Ich hoffe, dass die Verletzung nicht zu schwer ist, weil er es sich nicht verdient hätte. Wenn man ihn kennt, wie gerne er Fußball spielt, hat er jetzt eine Leidenszeit vor sich.“

…über die Schneeschaufel-Aktion mit den Fans: „Es war schon anstrengend, aber natürlich mache ich mit, wenn der Aufruf ist, dass alle zusammenhelfen. Das ist ja Selbstverständlich. Es soll aber nicht im Vordergrund stehen. Im Vordergrund stehen die Fans, die mitgeholfen haben, denn ohne die wäre es nicht möglich gewesen, dass wir da heute ein Spiel durchführen. Ich glaube es macht auch den Verein aus, dass wir uns als einzelne Person nicht so wichtig nehmen, sondern für den Verein da sind und das war heute wieder ein gutes Zeichen.“

…im Vorfeld über Christian Ilzer: „In der Bundesliga gibt es wenig Überraschungen, was den Gegner betrifft. Alle Trainer gehen mittlerweile sehr gut vorbereitet in ein Spiel. Es ist ein bisschen ein besonderes Spiel, weil ich ihn als Mensch sehr schätze und als Trainer sowieso. Ich freue mich auf ein Wiedersehen. Man kann dann ein bisschen reden über Fußball und andere Dinge. Es ist immer angenehm, ihn zu treffen.“

Christoph Schösswendter (Sportdirektor FC Blau Weiß Linz):
…im Vorfeld über das Ritual vor dem Spiel: „Wir haben aber so ein kleines Ritual, wo der Trainer im Kreis nochmal zur Mannschaft spricht, und ein Feuer entfacht. Ich war von Anfang an immer dabei und habe das auch so beibehalten.“

…im Vorfeld über die Punkteteilung: „Vor der Saison weiß jeder, wie der Modus ist. Für uns ist es wichtig, dass wir bis zur Punkteteilung immer wieder eine gute Performance abliefern und so gefestigt und stabil sind, dass wir für die letzten zehn Runden gerüstet sind. Ich bin der Meinung, wenn ich in den 22 Runden davor zu viel vermissen lasse, werde ich den Turnaround in den letzten zehn Runden auch nicht schaffen.“

„Wir haben einen absoluten Willen, verteidigen gut und schalten auch gut um"

Simon Seidl (Torschütze FC Blau Weiß Linz):
…über das Spiel: „Einerseits muss man sicher zufrieden sein, weil es nicht normal ist, dass man gegen Sturm Graz Punkte holt. Ich finde schon, dass heute mehr drinnen gewesen wäre, aber wir sind zufrieden mit dem Punkt. Ich finde, dass wir es nicht so gut fertig gespielt und keine hochkarätigen Chancen gehabt haben. Das war der Grund.“

…über die Erfolge gegen vermeintlich große Mannschaften: „Wir haben einfach einen absoluten Willen, verteidigen gut und schalten auch gut um. Dann ist es gegen einen guten Gegner auch immer einfacher, weil sie das Spiel machen wollen und wir dann eben umschalten.“

„Es hilft schon, wenn du weißt, dass du zuhause jeden Gegner schlagen kannst“

Andreas Herzog (Sky Experte):
…über Blau Weiß Linz: „Die Linzer sind wieder ungeschlagen zuhause gegen einen sehr guten Gegner. Man kann sehr zufrieden sein. Mit der Situation in Überzahl haben sie dann nicht mehr so gut umgehen können. Wenn du das Spiel machen solltest, dann müsstest du dich offensiv besser positionieren. Das haben sie dann nicht mehr geschafft. Dadurch ist das Unentschieden im Großen und Ganzen gerecht.“

…über die Heimstärke von Blau Weiß Linz: „Es hilft schon, wenn du weißt, dass du zuhause jeden Gegner schlagen kannst. Es gibt der Mannschaft schon Selbstvertrauen und du kannst dann natürlich auch mit weniger Druck zu den Auswärtsspielen fahren.“

…über die Gruppe der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft: „Es ist schon eine anspruchsvolle Gruppe. Mit Frankreich haben wir eine der weltbesten Mannschaften in unserer Gruppe. Die gehören sicher zu den Titelfavoriten. Die Holländer haben am Anfang der Qualifikation ein bisschen Probleme gehabt. Dann haben sie sich gefangen und die Qualifikation geschafft. Es ist eine richtig interessante Gruppe. Beim Play-Off Gegner kann man wahrscheinlich noch mit Polen rechnen. Ich glaube, dass sie da normalerweise die stärksten sind. Es ist eine verdammt ausgeglichene, starke Gruppe. Wir müssen uns da auch dazuzählen, da wir wirklich in den letzten Jahren eine sehr gute Generation haben. Ich könnte mir vorstellen, dass wir den Holländern Paroli bieten.“

…im Vorfeld über den Ausfall von Jon Gorenc Stankovic: „Im Laufe einer Saison musst du einfach damit rechnen, dass einmal jemand gesperrt oder verletzt ist. Man weiß, dass die Grazer vorne draufgehen wollen und da ist der Sechser mit der wichtigste Spieler. Es ist ein Spieler, der in der Offensive wichtig ist und in der Defensive eigentlich der Anker. Gorenc Stankovic ist in ganz Österreich einer der wichtigsten Spieler für eine Mannschaft. Wenn er ausfällt, dann ist es schon schwierig, ihn zu ersetzen.“

Zum SPIELBERICHT und zur Ronivaldo-Verletzung

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL Radioservice

Fotocredit: RiPu-Sportfotos und Harald Dostal/www.sport-bilder.at