Nach Austria Wien mit Michael Wimmer hat nun auch Erzrivale SK Rapid einen deutschen Cheftrainer. Der 38-jährige Robert Klauß, der am 1. Dezember Geburtstag hat, löste unter der Woche Zoran Barišić ab (wir berichteten) und steht am Sonntag in der 15. Rd. der ADMIRAL Bundesliga gleich in einem Heimspiel vor seiner Premiere mit den Grün-Weißen. Gegner im Allianz Stadion ist Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz (17 Uhr, Ligaportal-Liveticker), der zwar das Hinspiel daheim mit 0:5 gegen die Hütteldorfer verlor, doch seither einen Aufwärtstrend verzeichnet und auswärts schon einen 1:0-Coup beim FC Red Bull Salzburg feierte.

"Grundsätzliche Energie, die zu spüren ist, ist gut und macht Spaß"

 SK Rapid-Neo-Cheftrainer Robert Klauß über...

...die ersten Trainingstage: "Wir hatten jetzt insgesamt schon fünf Einheiten zusammen als Mannschaft auf dem Feld. In der ersten ging es eher noch darum, uns kennenzulernen und wenig Inhalte zu machen. Ein Gefühl für die Mannschaft zu bekommen. Da habe ich mich im Großen auch noch relativ zurückgehalten, aber habe dann schon ab Mittwoch intensiv eingegriffen und die Sachen eingefordert, die wir sehen wollen als Trainerteam. Man merkt eine gute Energie in der Gruppe, insgesamt über das Trainerteam zur Mannschaft hin.

Die Verbindung ist relativ schnell hergestellt worden. Man merkt beim Kulo und beim Thommi, die ja neu dazugekommen sind, dass sie von der Mannschaft gut aufgenommen wurden. Beide sind Fußballer, das merkt man durch und durch. Die brennen, die Lust darauf haben. Die viel arbeiten wollen. Aber auch diejenigen aus dem Trainerteam, die schon länger da sind und die Mannschaft über die Saison schon begleitet haben, sind super happy über den gemeinsamen Auftakt.

Es ist immer wichtig, dass du als neuer Trainer auf der einen Seite klar formulierst, was du möchtest, und auf der anderen Seite aber auch zuhörst und weißt, was die Jungs gut finden und wollen. Ich habe mich mit einigen Spielern und dem Mannschaftsrat die Woche über schon ausgetauscht. Deswegen glaube ich, dass wir da relativ schnell eine gemeinsame Basis und Linie gefunden haben."

...weiter, was gemacht wurde unter der Woche: "Wir haben uns mit unserem Spielstil beschäftigt. Was wollen wir vielleicht anpassen, was wollen wir beibehalten und was wollen wir auf dem Spielfeld sehen. Wir haben dann den kommenden Gegner auch schon mit dazu genommen. Nicht allzuviel. Aber viele Dinge, die wir grundsätzlich machen wollen. Passend dann auch zum Gegner. Die grundsätzliche Energie, die zu spüren ist, ist gut und macht Spaß. Ich bin sehr positiv über das ganze Umfeld, was wir haben."

"Wollen einfache Ballverluste minimieren, indem wir unsere Offensivspieler ins Spiel bringen"

...worauf es ankommen wird gegen Blau-Weiß Linz: "Dass wir unser Spiel auf den Platz bekommen. Das wird wichtig sein. Wir spielen zuhause und haben unsere klare Idee, wie wir Fußball spielen wollen. Gleichzeitig müssen wir aber darauf achten, was der Gegner anbietet. Sowohl defensiv aber auch, was er kann. Das deckt sich eigentlich sehr gut mit unseren Sachen, die wir vorhaben und tun. Das heißt: Je besser, je seriöser und klarer wir in Ballbesitz sind, desto mehr kriegen wir unsere Offensivspieler in das Spiel. Das wird das klare Ziel sein.

Auf der anderen Seite verhindern wir dadurch dann die Stärken von Blau-Weiß Linz ins Spiel zu bekommen. Sie sind sehr gut im umschalten, stehen gut kompakt und tief. Haben gute Abläufe. Je häufiger wir den Ball verlieren, destomehr müssen wir ins Umschalten kommen. Wir wollen einfache Ballverluste minimieren, indem wir unsere Offensivspieler ins Spiel bringen. Und dann gilt es grundsätzlich seriös zu agieren vor dem gegnerischen Tor und vor allen Dingen auch vor dem eigenen Tor.

Weil wir werden sicher auch mal unser eigenes Tor verteidigen müssen. Dafür hat Linz einfach die Qualität und in den letzten Spielen gezeigt, dass sie Mannschaften weh tun können. Sie brauchen nicht viel an Situationen und die sie bekommen, die nutzen sie sehr, sehr gut. Unsere Aufgabe wird sein, sie so viel wie möglich in ihrer Hälfte zu beschäftigen, um dann wahrscheinlich auch ihre Schwächen aufzudecken. 

"Umsonst schlägst du nicht Salzburg auswärts und den LASK zuletzt daheim"

Marco Grüll (Offensivakteur SK Rapid) über...

...erste Trainingseinheiten unter Neo-Chefcoach Robert Klauß: "Ich glaube, dass eine gute Stimmung in der Mannschaft herrscht, auch wenn die letzten Tage nicht so einfach waren. Wir haben von Anfang an Gas gegeben. Es muss ja auch weiter gehen. Ich glaube wir haben gut gearbeitet und uns gut für das Wochenende vorbereitet."

...Ausblick auf Match gegen Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz: "Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen. Es wird nicht so einfach werden wie wahrscheinlich viele glauben. Blau-Weiß hat schon einige Punkte geholt gegen größere Klubs und wir wollen nicht die nächsten sein, gegen die das passiert. Deswegen müssen wir mit 100 Prozent am Platz sein und das Spiel gewinnen können."

...was sich seit 5:0-Kantersieg des SK Rapid in Linz beim Aufsteiger getan hat: "Sie haben Punkte eingefahren und ihre Spielweise seither verändert. Sie spielen wahrscheinlich nicht mehr so ein Pressing wie sie es am Anfang spielen wollten. Umsonst schlägst du nicht Salzburg auswärts und den LASK zuletzt daheim. Wir müssen auf jeden Fall aufpassen und bei 100 Prozent sein, weil sonst wird´s wahrscheinlich wieder kein Dreier werden."

Blau-Weiß-Toptorjäger Ronivaldo ist ein ständiger Gefahrenherd und Instinkt-Fußballer. Wie im Hinspiel mit Nenad Cvetkovic (fällt nach Kreuzbandriss lange aus) wird es der 34-jährige Brasilianer allerdings diesmal mit einem anderen "Wachhund" vom SK Rapid zu tun bekommen.

"Wir brennen alle darauf"

Markus Katzer (Geschäftsführer Sport SK Rapid): "Ich bin froh, dass wieder halbwegs Normalität eingekehrt ist. Es war sehr intensiv. In jede Richtung, auch medial. Dann haben wir auch noch die Hauptversammlung gehabt. Die Woche war dann die Vorstellung vom Robert und vom Thomas vor der Mannschaft, natürlich auch Stefan Kulovits. Von den ersten Trainingseinheiten kann ich nur das Beste berichten.

Auch wie die Mannschaft das aufgenommen hat. Ich war bei jeder Trainingseinheit. Da war wirklich sehr viel Engagement dabei. Was einerseits auch logisch ist, andererseits wenn man dann aber auch sieht, welche Freude, welchen Effekt und Impuls das Ganze hat. Ich glaube, dass dieser Effekt auch am Wochenende was bewirkt in punkto welche Anforderungen anstehen.

Wenn das umgesetzt wird, was im Training gezeigt wurde und wir diese Kleinigkeiten abstellen, über die wir eh schon oft gesprochen haben, dann bin ich sehr zuversichtlich für die nächsten Spiele. Wir haben noch drei Spiele dieses Jahr. Wir brennen alle darauf. Von mir angefangen bis zur Mannschaft und bis zum Trainerteam. Wir freuen uns auf die Spiele und gehen mit dieser Freude auch in die Spiele hinein. Dann bin ich sehr zuversichtlich."

Siehe auch:

Baumis Bundesliga-Expertentipp, Rd. 15: Top-Trio wird sich keine Blöße am "Tag der Heimteams" geben

Nach Investitionen und Prämienauszahlung: FC Blau Weiß Linz bilanziert negativ!

 

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at