Nach dem FC Red Bull Salzburg (auswärts 1:0, Tor Ronivaldo) besiegte Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz mit dem LASK in dieser Herbst-Saison einen weiteren Top-3- und Eurofighter-Klub. Beim 2:0-Prestige-Erfolg im Linzer Derby vor 5.595 Besuchern im neuen Hofmann-Personal-Stadion (ausverkauft) war wieder Ronivaldo 1:0-Torschütze. Die Scheiblehner-Elf revanchierte sich beim zweiten Heimsieg (in Folge) damit für die 0:2-Hinspielniederlage auf den Tag genau vor drei Monaten am 12. August auf der Linzer Gugl und bewies dabei viel Sieges- und Einsatzwille samt Leidenschaft. Nachfolgend STATEMENTS aus beiden Linzer Lagern.

Der passte! Da war selbst der beste LASKler machtlos: Torhüter Tobias Lawal griff noch über, doch der fulminante Rechtsschuss vom linken Strafraumeck ins rechte Kreuzeck von Joker Stefan Feiertag war Maßarbeit und bedeutete zugleich den 2:0-Endstand zugunsten der Blau-Weißen im Linzer Derby.

"Uns hat nötige Energie gefehlt und Giftigkeit, die man bei so einem Derby braucht“

Tobias Lawal (Spieler LASK): „Blau Weiß hat es gut gemacht heute. Sie sind tief gestanden und hatten einen klaren Matchplan. Wir haben uns schwergetan, dass wir dafür die richtigen Lösungen finden. Dann hat uns auch die nötige Energie ein wenig gefehlt und die Giftigkeit am Platz, die man bei so einem Derby braucht.“

Philipp Ziereis (im Derby Kapitän des LASK): „Wir haben heute genau das gemacht, was Blau Weiß Linz wollte. Wir haben über 90 Minuten keine wirklich 100%-ige Torchance herausgespielt. So verlieren wir leider das Derby. Blau Weiß hat heute sehr gut und tief verteidigt. Da fehlen uns die Lösungen, diese Ketten zu brechen. Letztendlich haben wir schon die ganze Saison Probleme mit so tief stehenden Gegnern.“

„Ich habe das Gefühl gehabt, dass Blau Weiß das Spiel mehr gewinnen wollte als wir“

Thomas Sageder (Cheftrainer LASK):
…über die Niederlage: „Wir haben in der ersten Halbzeit den Gegner richtig stark gemacht. Wir haben ihnen alles gegeben, was sie haben wollten. Ich habe das Gefühl gehabt, dass Blau Weiß das Spiel mehr gewinnen wollte als wir, was mich etwas enttäuscht. Es ist schade für uns, denn wir haben einen richtig guten Block mit tollen Ergebnissen seit der Länderspielpause gespielt. Das letzte Spiel tut jetzt richtig weh.“

…über die Leistung seiner Mannschaft: „Ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass wir in den Zweikämpfen, den 50:50-Bällen und den Situationen, wo es um Kämpfen, Kratzen und Beißen geht, besser waren als Blau Weiß Linz. Dann kannst du in der Bundesliga gegen jeden verlieren, aber es tut trotzdem mehr weh, wenn es der unmittelbare Stadtrivale ist.“

Ivan Ljubic (Mittelfeldspieler LASK): „Wir haben im Spielaufbau zu viele Fehler gemacht und laufen dann in die Konter. Vor allem in der Anfangsphase haben sie sehr viele Standardsituationen gehabt und das haben wir leider beim 1:0 schlecht verteidigt.“

Radovan Vujanovic (Geschäftsführer Sport LASK) über Leihspieler Moses Usor, dessen Vertrag am 31.12.2023 ausläuft: „Wir haben eine Kaufoption, die ist aber unter zwei Millionen. Wir sind in Gesprächen, er ist ein guter und interessanter Spieler. Usor hat gegen Salzburg und in der Europa League gezeigt, dass er ein sehr talentierter Spieler ist. Er ist ein guter Spieler mit viel Intensität und ein guter Techniker. Natürlich werden wir alles versuchen, ihn zu bekommen. Wir werden für ihn kämpfen.“

Riss sich das Trikot vom Leibe und die Blau-Weiß-Fans zum frenetischem Torjubel! Stefan Feiertag sorgte für die "Kerze" auf der "Sonntags-Torte" der Blau-Weißen und machte den 2:0-Derby-Triumph über den favorisierten LASK perfekt. Einen besseren Zeitpunkt hätte sich der 21-jährige Sommerneuzugang vom SKU Amstetten nicht ausdenken können für sein erstes BL-Tor. Historisch und obendrein Marke Traumtor! Da ließ sich die gelbe Karte wegen dem Trikot-Ausziehen verschmerzen.

"...muss einmal voll draufhauen und Tor schießen, sonst glauben sie mir nie, dass ich schießen kann“

Stefan Feiertag (Spieler FC Blau Weiß Linz):

…über sein Tor (siehe auch HIER mit VIDEO): „Ich bin einer, der eher scharf als platziert schießt. Jetzt habe ich gesagt, ich muss einmal voll draufhauen und ein Tor schießen, sonst glauben sie mir nie, dass ich schießen kann.“

…über den Derby-Sieg: „Man merkt, was es dem ganzen Verein und den Fans bedeutet. Einen schöneren Tag hätten wir uns nicht aussuchen können.“ 

"Haben mit einem unglaublichen Tor die Vorentscheidung herbeigeführt"

Gerald Scheiblehner (Cheftrainer FC Blau Weiß Linz):

…über den Sieg: „Es muss alles passen in so einem Spiel. Wir haben es in der ersten Halbzeit taktisch überragend gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir einige Szenen ganz gut überstanden und haben dann mit einem unglaublichen Tor die Vorentscheidung herbeigeführt.“

…über die Leistung seiner Mannschaft: „Wenn du gegen einen Gegner spielst, der in der Qualität der einzelnen Spieler so weit über dir steht, dann musst du mannschaftlich gut funktionieren. Wir haben in Hartberg schon in der ersten Halbzeit gezeigt, dass wir es gut umsetzen, heute haben wir es über 90 Minuten geschafft. Deshalb ist es ein großer Schritt für uns und für die Blau-Weißen ein unglaublicher Tag.“

…über die Bedeutung des Derby-Sieges: „Für einen Blau-Weißen ist ein Sieg im Derby etwas ganz Besonderes. Ich weiß, wie es den Fans und allen Blau-Weißen heute geht. Es ist ein ganz großer Moment, das wichtigste Spiel im Jahr. Wenn du das als Underdog gewinnst, ist es unglaublich.Wir wollen die Siegermentalität in den Verein integrieren und nicht immer die Losermentalität haben, wie es unter VOEST-Zeiten noch war. Wir wollen Gewinner sein. “

Ronivaldo (1:0-Torschütze FC Blau Weiß Linz): „Der LASK war natürlich der große Favorit, aber wir haben ein sehr starkes Spiel gemacht. Die Verteidigung war heute perfekt, der LASK hatte keine Chance heute. Nach vorne hatten wir zwei große Chancen und waren sehr effizient.“

"Haben uns belohnt mit zwei super Toren - das ist einfach geil"

Simon Pirkl (Spieler FC Blau Weiß Linz): „Die Stimmung heute war unglaublich, von beiden Seiten. Die LASK-Fans haben eine super Stimmung gemacht und auch unsere Fans sind ein Traum. Es macht richtig Spaß, hier zu spielen. Die Mannschaft hat alles hineingeworfen, es war ein emotionales Spiel und wir sind belohnt worden. Man hat gemerkt, dass wir es unbedingt wollen. Wir waren hart in den Zweikämpfen und jeder ist jeden Meter gelaufen, den er konnte. Dann haben wir uns belohnt mit zwei super Toren und das ist einfach geil.“

Fabio Strauss (Innenverteidiger & Kapitän FC Blau Weiß Linz): „Wir haben alles reingehauen, haben extrem gut verteidigt, sind tief gestanden und haben unsere Umschaltmomente genutzt und das zwei Mal mit einem Tor vollendet. Es war eine geile Stimmung im Stadion, die Fans haben uns bis zum Ende gepusht, das hat uns extrem viel Energie gegeben.“

Großer Andrang beim Linzer Derby bei prima Herbstwetter für November-Verhältnisse. 

„Wir haben die richtigen Lehren gezogen und sind auf dem richtigen Weg.“

Christoph Schösswendter (Sportdirektor FC Blau Weiß Linz):
…über die Steigerungen der Mannschaft im Vergleich zu den ersten Runden: „Die ersten Wochen und Runden sind natürlich bei uns noch im Hinterkopf und waren sehr prägend. Für uns war es wichtig, dass wir im Verein, die eng um die Mannschaft sind, Ruhe bewahren. Das haben wir gemacht. Wir haben die richtigen Lehren gezogen und sind auf dem richtigen Weg.“

…über die Probleme zu Beginn der Saison: „Es war am Anfang ein riesiges Tamtam rundherum, das fast die ganze Mannschaft vorher nicht gekannt hat. Da ist es menschlich und normal, dass das auf den ein oder anderen ein wenig Einfluss nimmt, hier und da etwas ablenkt und den Fokus ein bisschen wegrichtet. Es waren mehrere Themen, die zusammengekommen sind. Es waren viele Themen dabei, derer wir uns vor der Saison schon bewusst waren. Deshalb haben wir so gut es ging die Ruhe bewahrt, die Lehren daraus gezogen und auch die Spieler gehen jetzt besser mit diesen Situationen um. Das sieht man auch am Platz.“

…über seine Position als Sportdirektor: „Es ist bei weitem angenehmer und schöner vom Gefühl her, wenn man am Platz steht und zumindest während den 90 Minuten das Gefühl hat, dass man direkt eingreifen und helfen kann. So ist man natürlich ein wenig eingeschränkt. Ich fühle mich aber sehr wohl und denke, dass ich bis jetzt die Rolle passabel erfülle, meine Erwartungen, welche ich bisher hatte, abdecken konnte und versuche jetzt, so viel es geht unter der Woche und im Vorlauf vor dem Spiel zu helfen und für die Leute da zu sein.“

"Die Qualität eines Trainers sieht man dann, wenn es nicht so rennt und es Probleme gibt"

…über Gerald Scheiblehner und die Veränderung der Spielanlage: „Ein guter Trainer ist jener, der erkennt, was die Mannschaft gerade an Hilfe braucht, der erkennt, was notwendig ist, um gewisse Dinge besser zu machen. Da muss ich gerade im Fall von Scheibi den Hut ziehen, weil ich weiß, was er für ein Verfechter des Pressings und Offensivfußballs ist und wie schwer ihm dieser Schritt gefallen ist.

Die Qualität eines Trainers sieht man dann, wenn es nicht so rennt und es Probleme gibt, diese zu erkennen und der Mannschaft Hilfestellungen und Unterstützung zu geben. Das hat er sehr gut gemacht und vor allem in einer sehr kurzen Zeit der Mannschaft beigebracht.“ 

„Er ist ein Schlitzohr"

Peter Stöger (Sky Experte):

…über Ronivaldo Bernardo Sales: „Er ist ein Schlitzohr. Er weiß, wo er Situationen erkennen kann. Die richtig guten Stürmer sind nicht nur darauf fokussiert, was sie selbst zu tun haben, sondern die spekulieren auch damit, dass woanders ein Fehler passieren kann. Wenn Fehler passieren, ist der immer da.“

Siehe auch SPIELBERICHT

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at