Im 3. Jahr in der ADMIRAL Bundesliga seit dem Aufstieg im Sommer 2021 übertrifft sich der Überraschungs-Vierte SK Austria Klagenfurt weiter selbst und prolongiert mit dem 1:0-Heimsieg über die WSG Tirol seine Erfolgsserie: 21 Punkte nach 12 BL-Spielen - erstmals so viele. Nur 1 der ersten 12 BL-Spiele verloren. 13 Gegentore kassiert - erstmals so wenige in den ersten 12 BL-Partien. Auswärts außer dem Führungsduo noch unbesiegt, auch fünf Spiele in Serie generell. Während die Wattener als Vorletzter der Tabelle das "Unglück des Tüchtigen" hatten - nachfolgend STATEMENTS aus beiden Lagern.

Hatten heute doppelt Grund zum Feiern bei Austria Klagenfurt: Cheftrainer Peter Pacult, der 64 Jahre jung wurde, und sein "verlängerter Arm" auf dem Spielfeld, der 33-jährige Kapitän Thorsten Mahrer, der gegen die WSG sein 200. BL-Spiel absolvierte. Als Geschenk gab´s den fünften Saisonsieg und Festigung von Tabellenplatz 4.

"Wir haben aus wenig eigentlich viel gemacht und das sind die drei Punkte"

Peter Pacult (Trainer Austria Klagenfurt):
…nach dem Spiel: „Das Spiel war unsererseits nicht berauschend. Wir haben aus wenig eigentlich viel gemacht und das sind die drei Punkte. Der WSG geht es nicht so gut, wir sind ein bisschen in einem Flow drinnen, da gewinnt man halt solche Spiele.

Ich glaube, dass sich heute auch die Innsbrucker etwas mitnehmen hätten können. Wir sind natürlich froh, nehmen die drei Punkte und schauen was in den nächsten Wochen noch passiert. Unsere Personalsituation ist derzeit sehr angespannt, da wird in den nächsten Wochen auch nichts dazukommen.“

…über die Gerüchte eines Boateng-Transfers: „Ich verstehe nicht, dass bei uns alles geheim ist und dann kommt es doch heraus. Aber wenn es der Sportdirektor verkündet. Für uns in der Mannschaft ist es kein Thema. Ich verstehe das Ganze nicht.“

„Da jetzt noch mehr zu fordern, mit unseren Möglichkeiten, das wäre unverschämt“

…über die Chancen Klagenfurts, um den Titel mitzuspielen: „Um welchen Titel? In welcher Sportart? RB Salzburg und Sturm Graz sind meilenweit entfernt. Wir sind froh, dass wir diese Punkte gegen den Abstieg gemacht haben. Diese Punkteanzahl ist natürlich sehr erfreulich für den Klub, die Spieler und auch für mich. Da jetzt noch mehr zu fordern, mit unseren Möglichkeiten, das wäre unverschämt.“

Sinan Karweina (Spieler Austria Klagenfurt):
…nach dem Spiel: „Ich hätte heute gewollt, dass es ein bisschen leichter ist. Es war aber das erwartet schwere Spiel. Wir sind vor allem in der ersten Halbzeit nicht ganz so gut in die Zweikämpfe gekommen sind. Wir wollten vorne eigentlich schnell pressen, sie haben es aber gut gemacht mit Üstündag, der hinter uns war. Dann wurde es für uns nicht einfach, deswegen bin ich sehr froh, dass wir heute gewonnen haben.“

…über das Erfolgsrezept und die Ambitionen Klagenfurts: „Der Zusammenhalt, auch bei schwierigen Spielen da zu sein, auch so ein Spiel über die Bühne zu kriegen. Was möglich ist, darauf brauche ich jetzt noch nicht darauf eingehen, denn es ist erst der erste Spieltag in der Rückrunde. Wir müssen weiter machen und dann schauen wir mal.“

Scorte bei seinem zweiten BL-Saisontreffer wieder zuhause und wertvoll: Florian Jaritz, der am 8. Oktober den vielumjubelten Ausgleichstreffer zum 2:2-Endstand gegen den FC Red Bull Salzburg erzielte und nun gegen die WSG Tirol das "Tor des Tages". Den Flow wollen die Klagenfurter nun mit ins Kärntner Derby am kommenden Samstag beim WAC nehmen (17 Uhr, Ligaportal-Liveticker).

„Wir müssen die Kirche im Dorf lassen“

Florian Jaritz (Matchwinner Austria Klagenfurt):
…nach dem Spiel: „Es war ein sehr schwieriges Spiel für beide Mannschaften. Es waren sehr wenig klare Torchancen, beide haben sehr wenig zugelassen. Zum Schluss hat die eine Situation entschieden, aber es hätte bis zum Schluss alles passieren können und deswegen sind wir sehr dankbar.“

…über seine Leistung: „Ich freue mich natürlich sehr, dass ich der Mannschaft so helfen habe können mit dem entscheidenden Treffer. Ich hoffe, dass ich die Chance genutzt habe, dass ich weiterhin von Start an spielen darf. Im Endeffekt waren wir erfolgreich und das zählt.“

…über die Ziele Klagenfurts: „Wir schauen von Spiel zu Spiel, unser Ziel war der Klassenerhalt. Wenn wir den so früh wie möglich schaffen, wieder mit den Top Sechs, dann wäre das sehr schön für uns. Das zum dritten Mal in Folge zu schaffen, wäre unglaublich. Ich weiß nicht, wer uns das zugetraut hätte. Der Zusammenhalt ist sehr wichtig, das sieht man Spiel für Spiel. Effizienz ist sowieso ein Zauberwort bei uns, das kommt auch jedes Spiel zum Vorschein.“

…über die Chancen Klagenfurts, um den Titel mitzuspielen: „Da brauchen wir noch ein bisschen mehr Glück. Zutrauen kann man es uns, wenn wir weiter so einen Lauf haben. Wir müssen aber die Kirche im Dorf lassen.“

Christopher Cvetko (Mittelfeldpieler Austria Klagenfurt):
…über seine Verletzung und die Comebackpläne: „Es ist mittlerweile schon deutlich besser. Das Blöde bei einer Entzündung ist, dass man nie wirklich abschätzen kann, wann es wieder ganz gut ist. Ich habe es letzte Woche schon wieder probiert, da ist es noch nicht gegangen. Ich hoffe, dass es am Montag wieder funktioniert und ich beim nächsten Spiel wieder dabei sein kann.“

„Wie der Tabellenstand: Katastrophal, beschissen“

Thomas Silberberger (Trainer WSG Tirol):

…über seine Gefühlslage nach dem Spiel: „Wie der Tabellenstand, der Punktestand: Katastrophal, beschissen. Wir haben ein tolles Auswärtsspiel gemacht, aber am Ende des Tages hat Klagenfurt die eine Aktion genützt und wir haben einiges nicht genützt. So gehst du nach einem couragierten Auftritt als Verlierer vom Platz.“

…über die Ursachen für die Niederlage: „Es fehlt an Kaltschnäuzigkeit. Ich habe eine größere Chance von Diarra nach einem Eckball gesehen, wo er völlig alleine einen Kopfball setzt am Fünfer, dann Cem Üstündag ganz knapp und das Abseitstor. Am Ende des Tages waren wir in der Box zu wenig abgebrüht, beziehungsweise hat das Quäntchen Glück gefehlt, das Klagenfurt definitiv hat. Auch das Glück muss man erzwingen.

Der Auftritt war leidenschaftlich, so ist mein Eindruck. Die Mannschaft hat alles gegeben. Auch wenn es blöd klingt: Wir haben 90 Minuten einen stabilen Auftritt gehabt, wir haben gegen die Austria 45 Minuten lang ganz ordentlich gespielt. Jetzt müssen wir das Ganze in Zählbares umwandeln, auch wenn nächste Woche der Gegner Red Bull heißt. Da gibt uns eh keiner was, aber vielleicht ist das die Chance.“

„Ich bin felsenfest von dieser Mannschaft und dem Trainer überzeugt“

Stefan Köck (Sportdirektor WSG Tirol):
…über die Jobsicherheit von Cheftrainer Silberberger: „Ich bin felsenfest von dieser Mannschaft überzeugt. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft die Qualität hab, um Bundesliga zu spielen. Ich bin auch überzeugt von dem Trainer und dem Trainerteam.

Ich müsste merken, dass er die Mannschaft nicht erreicht. Wenn ich merke, dass sich Spieler abdrehen, nicht auf ihn hören, seine Anweisungen nicht wahrnehmen, dann müsste man reagieren. In dieser Situation war ich noch nicht.“

„Ich sehe Vierkampf um Titel, denn Peter Pacult ist ein Genie“

Alfred Tatar (Sky Experte):
…über Peter Pacult und Austria Klagenfurt: „Mit den Möglichkeiten, die Austria Klagenfurt hat, vom Budget her und mit allem rundherum, auch mit überschaubarer Unterstützung von den Rängen, ist das beeindruckend. Dass dieses Team Jahr für Jahr gut organisiert ist und die eigenen Stärken auf das Spielfeld bringt, ist mit dem Trainerauge verbunden. Ich sehe einen Vierkampf um den Titel, denn Peter Pacult ist ein Genie.“

Siehe auch:

Niederlage bei Austria Klagenfurt: Aufopferungsvoll kämpfende WSG Tirol weiterhin glücklos

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL (2) und RiPu-Sportfotos