Die Saisonvorbereitung ist für jeden Fußballer, ob in der ADMIRAL Bundesliga, ADMIRAL 2. Liga oder im Amateur-Fußball, die intensivste und anstrengendste Zeit im Jahr. Neben harten Trainingseinheiten stehen auch regelmäßige Testspiele am Programm. Wie Spieler und Teams diesen Abschnitt am besten bewältigen erklärt Mentalcoach Wolfgang Seidl in seiner neuen Kolumne.

Kämpfer-Protoyp: Haris Tabaković machte es in der abgelaufenen Saison 2022/23 vor! Der 28-Jährige kam im vergangenen Sommer mit der Empfehlung "Torschützenkönig ADMIRAL 2. Liga (27 Treffer)" von Aufsteiger Austria Lustenau zu Austria Wien, doch spielte im Herbst eher eine Nebenrolle. Lange schmoorte der Schweizer Stürmer auf der Bank, doch besiegte den "inneren Schweinehund" des Wartens, fightete weiter und nutzte dann die ihm gebotene Chance, um im Frühjahr durchzustarten mit Toren am Fließband und zum Unterschiedsspieler zu mutieren.

Ohne Ziele fehlt die Motivation

Temperaturen weit über 34 Grad Celsius im Schatten und hohe Luftfeuchtigkeit bringen die Kicker im Training an ihre Grenzen. Dazu kommen noch jede Menge neue Testspieler, die einem den Rang ablaufen möchten. Nur wer jetzt in der Lage ist, trotz dieser harten Bedingungen im Training alles zu geben, wird sich die notwendige Kondition und Kraft für eine anstrengende und lange Saison erarbeiten und sich zum Stammspieler empfehlen.

Sich Ziele zu setzen ist die Grundvoraussetzung, um motiviert in jede Einheit zu gehen. Spieler, die keine klaren und konkreten Ziele vor Augen haben, können nicht effizient handeln und werden sich langfristig nicht weiterentwickeln. Erst wenn sie wissen, wohin sie wollen, bringen sie jene Energie auf, die zur Zielerreichung notwendig ist.

Als Mentalcoach empfehle ich Spielern, dass sie sich für jede Trainingseinheit ein konkretes Ziel setzen, dieses vorab visualisieren und dann in die Umsetzung gehen. Danach ist es wichtig zu reflektieren und die Erfahrungen ins nächste Training mitzunehmen.

Daneben sollten sich Spieler aber auch konkrete und messbare Saisonziele definieren und diese regelmäßig visualisieren.

Den "inneren Schweinehund" an die Leine nehmen

Die Gedanken, die in einem harten Training aufkommen, haben einen großen Einfluss auf das weitere Verhalten der Spieler. Wenn der "innere Schweinehund" wieder zu sehr in den Vordergrund tritt und ihm die Hitze nicht passt, er über die Anstrengung jammert und sich über die eignen Fehler ärgert, dann endet das meist so, dass die Leistungskurve des Spielers steil nach unten geht. Mental starke Spieler schaffen es in solchen schwierigen Momenten, den "inneren Schweinehund" sozusagen "an die Leine" zu nehmen und mit hilfreichen Selbstgespräche entgegen zu steuern.

Das heißt: sie motivieren sich, pushen sich und geben sich konkrete Handlungsanweisungen, auf was sie sich wieder fokussieren sollen. Das ist in dieser Phase zwingend notwendig. Leider schaffen es viele Fußballer nicht, weil sie diese mentalen Werkzeuge in ihrer fußballerischen Ausbildung nie gelernt haben.

Aufrichten und fokussiert weiterkämpfen

Die Körpersprache beeinflusst ebenfalls die Motivation. Wenn die Müdigkeit zunimmt, dann verändert sich meist auch die Körperhaltung. Spieler können durch bewusstes Aufrichten ihres Körpers wieder energievoller und motivierter in die nächsten Aktionen starten. Ein mental starkes Team, versucht sich gegenseitig zu unterstützen und ihre Mitspieler darauf hinzuweisen.

Auch wenn der Fokus aufgrund der Vorbelastung im Training nachlässt, gibt es hilfreiche mentale Werkzeuge, um diesen wieder zu schärfen. Hier helfen zum Beispiel gezielte Atem-Techniken.

Die oben genannten mentalen Methoden unterstützen somit Spieler und Teams in dieser harten Vorbereitungszeit.

Grundsätze des Mentalen Trainings

Mentale Arbeit braucht genauso Kontinuität und Konsequenz wie jedes körperliche, technische und taktische Training. Es genügt nicht, einige wenige Male an die Umsetzung von großartigen Dingen zu denken. Mentales Training bringt dann den gewünschten Erfolg, wenn Spieler über einen längeren Zeitraum daran arbeiten.

Mein Ansatz ist der, dass Spieler und Teams die mentale Arbeit präventiv anwenden, um Herausforderungen und Krisen damit besser meistern. Als Mentalcoach unterstütze ich Spieler, Trainer und Teams in diesem Entwicklungsprozess. 

Wolfgang Seidl

Wolfgang Seidl, ist selbstständiger akademischer Mentalcoach mit einer Praxis in der Steiermark und Wien. Er betreut als Coach Sportler, stressgeplagte Menschen, Mannschaften und Unternehmen. 

Der Schwerpunkt seiner Arbeit mit Fußball liegt einerseits in der mentalen individuellen Betreuung von SpielerInnen sowie in der mentalen Beratung von Mannschaften.


MANA4YOU

Wolfgang Seidl, MBA
Akademischer Mentalcoach
Dipl. Teamentwickler
HeartMath®Coach

Praxis Steiermark: Burgauerstrasse 49; 8283 Bierbaum
Praxis Wien: Cumberlandstrasse 102; 1140 Wien

+43 650 415 5401
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www.mana4you.at 
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Fotocredit: GEPA-ADMIRAL