Eine Woche vor dem Pflichtspiel-Start der neuen Saison 2023/2024 mit der 1. Runde im Uniqa-ÖFB-Cup verlief für zwei Austria-Teams aus der ADMIRAL Bundesliga die Generalprobe durchwachsen. Während Austria Klagenfurt gegen ADMIRAL 2. Ligist SKN St. Pölten 1:1 spielte, ging Austria Lustenau im "XXL"-Testspiel (135 Minuten!) gegen den deutschen Zweitligisten Holstein Kiel mit 1:6 geradezu unter. Nach der 1:7-Niederlage gegen ein anderes deutsches "Nordlicht", den FC St. Pauli Hamburg, erlebten die Vorarlberger damit im Rahmen der Vorbereitung die nächste (Ergebnis-) Pleite.

Was war denn da los? Ob sich Austria-Angreifer Lukas Fridrikas gegen die Kieler Störche heute "wie im falschen Film" vorkam? Doch Austria Lustenau und das Vorbereitungsspiele-(Resultat-)Syndrom...ist ja aus der vergangenen Saison (speziell im Winter) schon bekannt...in der Liga lief es für die Mader-Mannen ja dann. 

Hitze-Marathon über 135 Spielminuten bei über 30 Grad

Im XXL-Testspiel über 135 Minuten und bei über 30 Grad erzielte Sommer-Anthony Schmid den einzigen Treffer für die Lustenauer Austria im ersten Match-Drittel. 

Cheftrainer Markus Mader setzte zu Beginn auf ein 4-3-3 System. Mit der ersten gefährlichen Aktion erzielten die "Störche" die Führung durch Machino (17.). Grün-Weiß hatte aber prompt die Antwort parat, Anthony Schmid nutzte die erste gute Möglichkeit zum Ausgleich. Stefano Surdanovic bediente den Austria-Angreifer ideal und Schmid netze mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck (19.).

Nach einer knappen halben Stunde erhöhte Kiel auf 1:2 durch Simkala (28.) und legte nur 4 Minuten später dank Pichler das nächste Tor nach (32.).

Kieler "Störche" weiter in Torlaune

Nach dem ersten Seitenwechsel brachte Markus Mader mit Mätzler, Devisate und Marte drei neue Kräfte. Grün-Weiß kam deutlich besser aus der Halbzeit und hatte auch mehr vom Spiel, doch zwingende Chancen blieben aus. Die Kieler agierten etwas passiver als noch in Hälfte 1. Erst gegen Ende der 2. Halbzeit konnte Lewis Holtby - einst bei Tottenham Hotspurs - nach einem Abwehrfehler auf 1:4 erhöhen (80.).

Es folgte die ungewohnte 3. Halbzeit, erneut wurde auf beiden Seiten viel gewechselt. Bei der Austria kamen gleich 5 Neue, wobei mit Tiefenbach, Gmeiner und Grujcic 3 Akteure schon in Halbzeit 1 im Einsatz waren.

Holstein Kiel verwaltete nun das Ergebnis, die Austria kam zu einigen Möglichkeiten. Zunächst hätte beinahe ein Kieler Defensivmann nach einem Eckball ein Eigentor erzielt (103.), einige Minuten später kam Koc nach einer Balleroberung zum Abschluss (110.). Die Kieler bewahrten aber bei 35 Grad den kühleren Kopf und konnten durch Mees (112.) und Frdijonsson (129.) zwei weitere Treffer nachlegen.

Für die Lustenauer Austria beginnt jetzt die Vorbereitung auf das Cup-Spiel gegen die SPG Silz/Mötz am 22. Juli.

SC Austria Lustenau: Schierl (91. Helac) - Berger (91. Schachner), Grujcic (46. Mätzler), Maak (91. Grujcic), Gmeiner (46. Marte) - Grabher (85. Wund) Tiefenbach (46. Devisate (113. Garcia), Surdanovic (91. Tiefenbach) - Fridrikas (77. Cisse), Schmid (91. Gmeiner (125. Schelling)), Anderson (77. Koc).

Gschweidl raubte Last-Minute Austria Klagenfurt den Sieg

Die andere Austria aus Klagenfurt kam im letzten Härtetest vor dem Saison-Start 2023/24 gegen den SKN St. Pölten nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Vor 200 Zuschauern im SAK-Sportpark in Welzenegg erzielte Jonas Arweiler den Treffer für die Violetten, Bernd Gschweidl glich für die Wölfe in letzter Minute aus. 

Im Vergleich zum Testspiel 4 Tage zuvor gegen Zweitliga-Aufsteiger DSV Leoben (4:0) veränderte der Cheftrainer Peter Pacult seine Startelf nur auf drei Positionen und setzte damit ein Signal, wer im Kampf um die Stammplätze derzeit vorne liegt. Statt Torhüter Phillip Menzel, Nicolas Wimmer (Adduktoren) und Sebastian Soto (Bandscheibe) kamen Marco Knaller, Jannik Robatsch und Jonas Arweiler zum Einsatz.

Vor Keeper Knaller bildeten Gkezos, Kapitän Mahrer und Robatsch die Abwehrreihe. Im Mittelfeld erhielten Simon Straudi und Till Schumacher auf den Seiten sowie Rico Benatelli, Christopher Cvetko und Andy Irving im Zentrum den Vorzug. Im Angriff durften Sinan Karweina und Arweiler von Beginn an auflaufen.

Bei hochsommerlichen Temperaturen bot sich St. Pöltens Sturm-Zugang Dario Tadic (kam vom TSV Hartberg) schon nach 5 Minuten die große Chance zur Führung, der 33-jährige Bosnier setzte die Kugel jedoch unbedrängt aus kurzer Entfernung über den Kasten. Auf der anderen Seite eroberte Christopher Cvetko den Ball und suchte schnell den Abschluss, scheiterte aber an Keeper Franz Stolz (10.).

Deutsch-schottische Co-Produktion zum Führungstor für Kärntner

Nach dem forschen Beginn nahm das Tempo in der Folge ab. Fast alles spielte sich zwischen den Strafräumen ab, die Partie war geprägt von Zweikämpfen und dem Bemühen, die Kontrolle zu erlangen. Dies gelang der Austria dann im letzten Drittel des 1. Durchgangs. Erst strich ein Schuss von Jonas Arweiler (32.) knapp am Kreuzeck vorbei, doch 5 Minuten später scorte der 26-jährige Deutsche nach Vorlage vom Schotten Andy Irving. 1:0 - zugleich der Pausenstand.

Nach einer Stunde nahm Peter Pacult im Fünferpack die ersten Wechsel vor: Mahrer, Straudi, Benatelli, Cvetko und Torschütze Arweiler hatten Feierabend, mit Nikola Djoric, Solomon Bonnah, Christopher Wernitznig, Turgay Gemicibasi und Florian Jaritz kamen frische Kräfte aufs Feld.

Die Waidmannsdorfer blieben auch in der 2. Halbzeit tonangebend, standen kompakt in der Defensive und ließen wenig zu. Im Vorwärtsgang fehlte es allerdings an der nötigen Zielstrebigkeit. Dennoch hätte Jaritz (68.) erhöhen können, nach Irving-Assist brachte er den Ball aber nicht am SKN-Tormann vorbei. In letzter Minute sollte sich das rächen, Bernd Gschweidl sorgte nach einer Unaufmerksamkeit in der Austria-Abwehr für den Ausgleich.

Am Montag starten die Violetten in die abschließende Woche der Sommer-Vorbereitung auf die Saison 2023/24, die Samstag (20.30 Uhr)) mit dem Gastspiel in der 1. Runde des ÖFB-Cups bei Zweitliga-Absteiger SK BMD Vorwärts Steyr beginnt. Eine Woche später wird es dann auch in der ADMIRAL Bundesliga bei der WSG Tirol ernst für das Pacult-Team.

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL