Nach den ersten beiden Testspielen gegen unterklassige Gegner und mit 8:1- und 9:0-Kantersiegen folgte für ADMIRAL Bundesligist SK Austria Klagenfurt am heutigen Freitag gegen ADMIRAL 2. Ligist FC Liefering der erste Härtestest im Rahmen der Sommer-Vorbereitung auf die neue Saison 2023/24. Nach einem intensiven Vormittagstraining unterlagen die Kärntner Violetten am Nachmittag den Salzburger Jungbullen um Neo-Cheftrainer Onur Cinel am Ende überraschend deutlich mit 1:4 (1:1). Den Treffer für das Team von Peter Pacult vor 150 Zuschauern auf der Sportanlage Gmünd erzielte Sebastian Soto.

Was war da los? Ohne Testspiele überzubewerten, doch so deutlich wollte der ehrgeizige Cheftrainer Peter Pacult mit Austria Klagenfurt gegen 2. Ligist FC Liefering dann bestimmt doch nicht verlieren. Doch die Kärntner Violetten betrieben zu sehr Chancen-Wucher gegen effiziente Jungbullen aus Salzburg.

"In dieser Phase kommt es nicht auf Ergebnisse an, sondern darauf, sich einzuspielen"

Der Kader des FC Liefering wird von den Experten des Portals Transfermarkt auf 9,83 Millionen Euro taxiert. Zur Einordnung: das würde sogar in der ADMIRAL Bundesliga für den 7. Platz reichen, knapp vor Austria Klagenfurt (8,93 Mio. Euro).

Der Neo-Geschäftsführer und -Sportdirektor der Kärntner Violetten, Günther Gorenzel, meinte noch vor dem Duell mit dem Kooperationspartner des österreichischen Serienmeisters FC Red Bull Salzburg: „Das ist für uns ein richtig guter Test und aus sportlicher Sicht sicherlich auch eine Standortbestimmung. In dieser Phase kommt es nicht auf Ergebnisse an, sondern darauf, sich einzuspielen, den Rhythmus zu finden und auch mit etwas müden Beinen seine Leistung zu bringen."

Trio fehlte verletzungsbedingt bei Pacult-Team

Austria-Cheftrainer Peter Pacult hatte in Gmünd auf Sommer-Zugang Iba May (Reizung im Knie) sowie die Angreifer Jonas Arweiler (Mittelfußprobleme) und Nicolas Binder (Aufbau nach Adduktorenabriss) verzichten. Alle anderen Profis standen zur Verfügung.

Zum Spiel: Im Tor begannen die Kärntner Violetten mit Phillip Menzel, die Abwehrreihe bildeten Simon Straudi, Thorsten Mahrer, Nicolas Wimmer und Till Schumacher. Im Mittelfeld erhielten Kosmas Gkezos im Zentrum sowie Andy Irving und Christopher Cvetko auf den Halbpositionen den Vorzug. Solomon Bonnah und Sinan Karweina liefen auf den Flügeln auf, Sebastian Soto stürmte in der Mitte.

Effiziente Lieferinger

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase erspielten sich die Waidmannsdorfer zwar ein Übergewicht, es fehlte aber an der nötigen Zielstrebigkeit. Ein Schuss von Christopher Cvetko verfehlte ebenso das Ziel wie ein Kopfball von Kapitän Thorsten Mahrer. Die „Jungbullen“ nutzten dagegen gleich ihre erste Chance zur Führung: Alexander Murillo (28.) trug sich in die Torschützenliste ein.

Das Pacult-Team wurde aber nicht unruhig, blieb am Drücker und erhöhte den Druck, was sich in der 34. Minute dann auch auszahlte. Der Schotte Andy Irving flankte den Ball in die Mitte, Angreifer Sebastian Soto war per Kopfball zur Stelle und sorgte für den ebenso schnellen wie verdienten Ausgleich. In der Schlussphase des ersten Durchgangs hielten sich beide Teams mit gefährlichen Vorstößen zurück.

Mit Beginn der 2. Halbzeit wechselte Austria-Coach Peter Pacult die Mannschaft fast komplett durch: Im Tor übernahm Marco Knaller, in der Abwehr Bego Kujrakovic, Nikola Djoric, Jannik Robatsch und Matthias Dollinger, im Mittelfeld erhielten Moritz Berg, Rico Benatelli und Turgay Gemicibasi ihre Chance, im Sturm liefen Christopher Wernitznig und Florian Jaritz auf den Seiten auf, nur Karweina blieb am Platz und wechselte ins Zentrum.

Team von ehemaligen Stürmer Peter Pacult im Abschluss zu inkonsequent

Auch nach dem Seitenwechsel war der Klassenunterschied nicht zu erkennen, ganz im Gegenteil. Die Kärntner Violetten erarbeiten sich zwar eine leichte Feldüberlegenheit, es fehlte im Offensivspiel aber weiter die nötige Konsequenz. Das nutzte der Red-Bull-Nachwuchs gnadenlos aus: Nach einem Eckball gelang Sidiki Camara (59.) der abermalige Führungstreffer. Doch damit nicht genug. Der FC Liefering legte nach, erst durch Moritz Neumann (71.), ehe Tim Trummer (85.) den Schlusspunkt setze - 1:4.

Der nächste Härtetest im Rahmen der Sommer-Vorbereitung steigt schon am Dienstag (17 Uhr), der Austria-Tross macht dann Station in Glanegg und misst sich mit Zweitliga-Aufsteiger DSV Leoben, der unter anderem mit Zan Pelko und Philipp Hütter frühere Waidmannsdorfer in seinen Reihen hat und sich in der Vorwoche in einem Match gegen den Wolfsberger AC (2:1) durchsetzte.

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL