Nach Dreiern in Serie in den Saison-Startwochen der ADMIRAL Bundesliga, ist dem LASK seit September das Siegen abhanden gekommen. 3 Remis & 2 Niederlagen aus den jüngsten 5 Partien. Darunter die 2 Heimpleiten gegen vermeintliche Underdogs WSG Tirol (1:4) & TSV Hartberg (0:3). 10x gingen die Linzer mit 1:0 in Führung, diesmal erstmals nicht. Was schon gegen Wattens auffiel, nach Rückstand fehlt das große Aufbäumen, produzieren die Athletiker kaum noch Chancen. Was auch Didi Kühbauer erkannte. Der Coach und sein Kapitän Alexander Schlager stellten sich den Fragen von Ligaportal-Redakteur Herbert Pumann.

"Es ist jede Woche eine neue Challenge"

Alexander Schlager über...

...eine Halbzeit Einbahnstraßenfußball, dann Spiel auf den Kopf gestellt, wie erklärbar: "Ich weiß nicht warum uns das verunsichert. Keine Ahnung, ist jetzt schwierig zum Beurteilen. Vielleicht werden wir zu nervös, wenn uns das Tor fehlt. Klar ist, dass wir die Partie in der 1. Halbzeit schon deutlich entscheiden hätten können. Dann wäre das definitiv nicht mehr so gelaufen. Das haben wir verpasst und an diesen Dingen müssen wir arbeiten. Ganz einfach."

...nach Schulterklopfern über Klasse-Leistung in Salzburg nun wieder anzuhören, dass gegen vermeintlich kleinere Mannschaften nicht gepunktet: "Wir müssen aufhören an das zu denken, was in der Vergangenheit passiert ist. Natürlich ist es schön, wenn man gute Spiele macht und nichtsdestrotrotz einen guten Saisonstart hinlegt. Aber es ist jede Woche eine neue Challenge und jede Woche muss man sich auf´s Neue beweisen. Dass es dann so kommt wie heute, haben wir uns natürlich auch nicht erwartet und anders vorgestellt, aber auch da werden wir die Lehren draus ziehen. Und dann versuchen, diese Dinge in Zukunft abzustellen."

"Da müssen wir hinkommen"

...ob Achillesferse derzeit der Angriff ist, weil in letzten 5 Spielen nur 4 Tore erzielt, in ersten 6 noch 15: "Natürlich, wenn man sich so klare Torchancen erarbeitet, muss man schon das Tor machen. Das ist logisch. Genauso ist es auch hinten. Es war jetzt keine einzige Situation dabei, wo jetzt irgendwie ein Gegentor hätte daraus resultieren können. Von dem her ist es schon unser Job, oder gemeinsam als Mannschaft auch das eigene Tor zu verteidigen.

Wenn´s dann vorne nicht klappt, müssen wir zumindest im Stande sein, keines zu kriegen und so wenig Torchancen wie möglich zuzulassen. Das ist immer so eine gute Kombi aus beidem. Wenn das eine gut funktioniert, funktioniert meistens das andere auch gut. Da müssen wir hinkommen."

Peter Michorl zum Spiel: "Ich glaub es kann, es muss in der 1. Halbzeit 4 bis 5:0 stehen. Aber ein Fußball Spiel dauert leider, oder was heißt leider, es dauert 90 Minuten. Die 2. Halbzeit war wie jene gegen die WSG Tirol."

Marin Ljubicic zum Spiel: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es war nicht unser Tag, aber das ist auch keine Entschuldigung. Wir haben seit Wochen kein Spiel gewonnen. Ich weiß nicht wirklich, wo unser Problem liegt. Wir müssen aus solchen Spielen lernen.“

"Das ist das, was ich nicht mehr sehen will"

Chefcoach Dietmar Kübbauer über...

...das Spiel: "Vor zwei Wochen gegen die WSG Tirol war es ein ähnliches Spiel. Wobei es heute noch krasser war. Die 1. Halbzeit war ein Spiel von uns, das kann man nicht besser machen. Mit dem aber...wir haben leider das Tor nicht geschossen. Wir hätten uns dann das Leben leicht gemacht, weil die Möglichkeiten waren zuhauf dagewesen. Wir haben sie nicht gemacht. Die 2. Halbzeit kam dann das 1:0 und da habe ich nicht verstanden, dass wir auf einmal nicht mehr im Spiel drin waren. Das ist dann nicht an Hartberg gelegen, sondern an uns. Weil wir aus dem Spiel rausgegangen sind. Das ist das, was ich nicht mehr sehen will, wenn man in Rückstand gerät. Und deshalb bin ich schon verärgert, weil das einfach nicht der Fall sein darf."

"Das ist, was ich am allerwenigsten vertrag..."

...warum erneut nach einem Rückstand kein Aufbäumen zu erkennen war, keiner Leader-Rolle übernahm und kaum mehr Abschlüsse: "Das ist es. Es waren ja nicht die letzten Minuten, wo es galt, einen Rückstand aufzuholen. Sondern wir hatten ja nach dem 0:1 und 0:2 noch genügend Zeit. Doch es war, als wenn uns die Power verlassen hätte. In Wahrheit hätten wir genauso weiterspielen müssen. Es ist dann mehr an uns gelegen, nicht an Hartberg, dass wir nicht mehr gute Ballaktionen vorgefunden haben. Mit Ausnahme von Keito (Anm.: Nakamura), der immer aktiv war.

Ich will nicht so wie im letzten Jahr, dass wenn es mal nicht so rennt, man den Kopf in den Sand steckt. Das ist es, was ich am allerwenigsten vertrag. Wenn nur zwei Minuten zu spielen sind, hat man zwar auch alles noch reinzuhängen, doch wenn man noch 35 Minuten Zeit hat, dass man zurückkommt, will ich verdammt nochmal sehen, dass man alles dafür gibt. Da kann man Zweikämpfe und alles verlieren, aber im Prinzip war genügend Zeit. Und das ist das, wo ich das Gefühl gehabt habe, das brauche ich nicht."

"Das ist die Pflicht"

...Bilanz über 1. Hälfte des Grunddurchgangs: "Wenn man so gut gestartet ist und dann jetzt hinten heraus nicht belohnt. Es ist ja nicht so, dass wir gegen die sogenannten Kleineren gemerkt hätte, dass wir nicht besser sind. Doch den Unterschied interessiert keinen auf der Welt, wenn das Resultat dann so ist wie es ist. Wir müssen den Ball wieder da rein bringen, wo es am wichtigsten ist.

Und das ist uns bei zwei Heimspielen nicht geglückt. An dem müssen wir arbeiten. Und speziell, wenn wir dann in Rückstand geraten, will ich ein anderes Engagement von der Mannschaft sehen. Das ist die Pflicht!"

 

Fotocredit: pictureshooting/Albert Mikovits und Harald Dostal/www.sport-bilder.at