In Rd. 8 der ADMIRAL Bundesliga trennen sich im Reichshofstadion Aufsteiger Austria Lustenau und der Tabellen-2. LASK mit 1:1. Siehe auch Spielbericht und Ligaportal-LIVETICKER. Als einziger von 12 Klubs in der österreichischen Fußball-Belletage bleiben die Linzer weiterhin unbesiegt, haben sich allerdings zum 2. Mal in Folge mit einem Remis zu begnügen. Freude bei der Mader-Elf, die mit ihrer "Frankreich-Fraktion" einmal mehr Mentalität und Comebacker-Qualitäten bewies und sich mit dem späten Ausgleich belohnte. 12 Punkte (3 S, 3U, 2N) und Rang 4 können sich sehen lassen! Nachfolgend Statements aus beiden Lagern. 

Der 28-jährige Schlussmann Dominik Schierl von Austria Lustenau war beim Gegentor aus nächster Nähe machtlos und bot eine solide Leistung.

„Scheißegal-Mentalität wieder einmal beeindruckend“

Austria Lustenau-Coach Markus Mader über...

...das Spiel: „Wir sind sehr glücklich, dass wir diesen Punkt gemacht haben. Es war schon wieder einmal beeindruckend, mit welcher Scheißegal-Mentalität die Jungs in der 2. Halbzeit gestürmt sind und unbedingt diesen Ausgleich erzielen wollten. Man hat gesehen, dass unsere Stärken im Umschalten liegen, vor allem über die Seiten haben wir sehr gute Angriffe gestartet. Wenn der LASK einmal anfängt auf Zeit zu spielen kurz vor Schluss, dann sagt das alles über unsere Leistung. Hut ab, ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft.“

…die Saisonziele: „Wir sprechen nicht über die Top 6. Wir wollen unser Ziel erreichen und das ist der Klassenerhalt. Dafür gibt es noch viele Spiele zu spielen, aber wir haben jetzt gezeigt, dass wir in der Liga mithalten können. Das freut uns und wir sind sehr stolz auf das, was die Mannschaft momentan abruft.“

Lukas Fridrikas: „Ich vertraue ihm und er dankt es mir mit sensationell guten Leistungen und Toren. Jeder Spieler muss selber auf sich schauen und er performt im Moment sehr gut, wie alle anderen auch.“

Ausfall von Stefano Surdanovic: „Das tut sehr weh. Er ist eine richtige Persönlichkeit in unserem Zentrum, an der sich die Mannschaft auch aufrichtet. Er strahlt Torgefahr aus, hat gute Qualitäten in der Defensive und so einen Spieler zu ersetzen ist nicht einfach.“

Jean Hugonet: „Er ist ein richtiger Teamleader, ein wahnsinnig akribischer Arbeiter der immer 100% auf und neben dem Platz gibt, er ist ein Vorzeigeprofi und wir sind alle sehr glücklich, dass er bei uns ist."

…seinen Musikgeschmack: „Ich komme natürlich aus Generation der Schallplatten und habe auch eine kleine Sammlung. Heutzutage streamt oder downloadet man natürlich alles und das mache ich auch. Ich gebe auch ehrlich zu, dass ich gerne Schlagermusik höre. Das verstehen viele vielleicht nicht, aber das passt so.“

"Hätte vielleicht anderer Trainer auch mal machen können“"

Austrias Ausgleichstorschütze Lukas Fridrikas über...

das Spiel: „Wir waren vielleicht nicht ganz so gut im Spiel und sind sehr viel nachgelaufen. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit ein paar Chancen und genauso in der zweiten. Im Endeffekt belohnen wir uns und was wir auch dazugelernt haben, ist, dass wir keine leichten Tore mehr bekommen. Dementsprechend waren wir nur 0:1 hinten und das hat uns im Spiel gehalten. Offensiv sind wir richtig gut aufgestellt und können so aus dem Nichts ein Tor schießen. Man hat gesehen, wie sehr ich mich über das Tor gefreut habe. Die Tanzeinlage war relativ spontan.“

…seine aktuelle Performance: „Das Geheimnis ist, dass mich der Trainer aufstellt. Das ist alles. Hätte vielleicht ein anderer Trainer auch einmal machen können, dann hätte ich vielleicht für einen anderen Verein auch ein paar Tore geschossen. Ich bin glücklich, wie es jetzt ist. Das mit Markus Mader ist schon eine spezielle Sache, weil er mich schon aus Dornbirner Zeiten menschlich sehr gut kennt und weiß was ich kann. Das war auch ein Grund, warum ich hergekommen bin. Er verzeiht mir auch den ein oder anderen Fehler, wenn ich zum Beispiel den Ball schlampig verliere. Im Großen und Ganzen zahle ich ihm das Vertrauen auch zurück.“

Der 22-jährige, französiche Innenverteidiger der Austria - Jean Hugonet - über...

...seinen Wechsel nach Lustenau: „Ich könnte nicht glücklicher sein. Die Entscheidung, nach Lustenau zu kommen, war genau richtig für mich. Ich spüre auch, dass ich in meiner Entwicklung einen Schritt nach dem anderen machen muss und Lustenau ist die perfekte Etappe in meiner Karriere.“

…seinen Spitznamen „The Warrior“: „Die Fans bezeichnen mich so, weil ich wirklich versuche, auf dem Platz alles zu geben. Das ist ein Teil meiner Persönlichkeit. Ich habe viel investiert, um es bis hierher zu schaffen und ich werde weiter versuchen, keinen Kampf zu scheuen, um für mein Team und mich das Maximum herauszuholen.“

…seinen Musikgeschmack: „Meine Eltern haben mir die Musik der 70er und 80er von klein auf mitgegeben und das hat mich natürlich geprägt und das berührt mich auch. Das war, wenn man so will, der musikalische Beginn in meinem Leben.“

…seine Deutschkenntnisse: „Ich habe ein bisschen Deutsch gelernt im letzten Jahr. Für ein Interview ist aber Französisch besser, weil ich viel mehr Details nennen kann.“

"Als Blau-Weißer gegen LASK zu spielen ist immer schön"

Stefano Surdanovic über...

...seine heutige Sperre (vor dem Match): „Ich verpasse auf jeden Fall eine richtig geile Partie. Vor allem als Blau-Weißer gegen den LASK zu spielen ist immer schön. Auf der Tribüne ist es immer ein bisschen emotionaler als auf dem Platz.“

"...dann wäre er jetzt wahrscheinlich nicht mehr in Erdumlaufbahn"

LASK-Coach Dietmar Kühbauer über...

…das Spiel: „Sagen wir so. Wenn ich einen Topf auf dem Kessel hätte, dann wäre er jetzt wahrscheinlich nicht mehr in der Erdumlaufbahn, weil ich heute wirklich verärgert bin. Eigentlich haben wir das Spiel gut begonnen, waren dominierend und haben so auch das verdiente 1:0 geschossen. Mit dem 1:0 haben wir dann komischerweise alles schleifen lassen.

Wir haben unser Spiel komplett reduziert und dann eigentlich in der Pause auch gesagt, dass wir wieder aktiver werden müssen. 2. Halbzeit war es dann aber genauso. Wir haben geglaubt, sie wollen kein Tor schießen und dann sind wir aufgrund unserer Passivität und behäbigen Spielart bestraft worden.“

…weiter zum Spiel: „Es passt der alte Todel-Spruch: Fußball wird 90 Minuten gespielt und dadurch können wir sich das heute anheften, weil wir geglaubt haben, da kann nichts mehr passieren und wir brauchen kein zweites Tor. Es ist heute sehr wenig passiert bei uns und es bedeutet nicht, dass wenn du ein Tor schießt, der Gegner dann aufgibt. Gerade kleinere Mannschaften oder Aufsteiger werden alles hineinlegen, Mentalität aufbringen und das sollten wir auch tun. Das war heute nicht so der Fall. Ich will Lustenau nicht schlecht reden, aber es ist ausschließlich an unserer Leistung gelegen.“

"Ist eine komische Gefühlslage"

Thomas Goiginger (LASK), Assistgeber zum Führungstor: „Es ist eine komische Gefühlslage nachdem wir 1:0 geführt haben und dann kurz vor Schluss den Ausgleich bekommen. Ich bin also eher nicht zufrieden. Wir hatten das Spiel im Griff, waren aber nicht zielstrebig genug in Richtung Tor und das müssen wir uns heute vorwerfen. Wir wissen, was wir nächste Woche gegen die WSG besser machen müssen.“

"Lustenau Scheintod, aber eben nicht tot"

Alfred Tatar (Sky Experte) über...

...LASK: „Man hatte den Eindruck, dass sich die Spieler nicht bewusst waren, dass Lustenau zwar Scheintod ist, aber eben nicht tot. Sie haben nicht damit gerechnet, dass Lustenau noch irgendeine Aktionen aus dem Ärmel schütteln kann. Sie haben geglaubt, das Spiel schon in der Tasche zu haben. Diese Fahrlässigkeit muss man der Mannschaft vorwerfen.“

Austria Lustenau: „Sie sind sehr erfrischend im Spiel nach vorne und sie geben auch nicht auf, wenn sie in Rückstand sind. Mit dem 1:1 haben sie sich belohnt. Sie haben junge Spieler, die noch mit Begeisterung spielen. Da spürt man noch, dass für sie ein Fußballspiel in der Bundesliga noch etwas besonderes ist. Ein absoluter Zugewinn für die Bundesliga.“

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Harald Dostal/www.sport-bilder.at