Derzeit sorgen beim SK Rapid Wien die Talente für Furore. Besonders die 20-jährigen Bernhard Zimmermann, Dragoljub Savić und Nicolas Binder, die am Sonntag maßgeblich mit beteiligt waren bei den Toren zum 2:1-Sieg gegen den WAC, wodurch die Hütteldorfer auf Rang 3 der ADMIRAL Bundesliga sprangen. Bei einem weiteren Youngster gibt es jedoch nun ein Ablauf-Datum: Leo Greiml. Nach seiner im Oktober erlittenen schweren Knieverletzung befindet sich der 20-jährige Waldviertler nach wie vor im Aufbautraining, wird sein angestrebtes Comeback aber nicht im Rapid-Trikot bestreiten.

Barišić: "Gehe davon aus, dass Entscheidung nicht nur sportliche Gründe hat"

Geschäftsführer Sport Zoran Barišić erläutert: „Wir wurden von Leo beziehungsweise seinem Management informiert, dass er ab der kommenden Saison bei einem anderen Verein seinen nächsten Karriereschritt machen möchte. Ich bedauere das sehr, da ich einerseits überzeugt bin, dass es für Leos Entwicklung wichtig gewesen wäre, wenn er zumindest die kommende Saison noch für uns spielt und da wir andererseits das schon vor seiner Verletzung vorgelegte sehr gute Angebot für eine Vertragsverlängerung in den letzten Monaten noch zwei weitere Male attraktiver für ihn gestaltet haben."

Der 51-jährige Wiener weiter: "Daher gehe ich davon aus, dass die Entscheidung nicht nur sportliche Gründe hatte, aber so ist wohl unser Fußballgeschäft. Leo Greiml wünsche ich auf alle Fälle, dass er bald wieder vollständig genesen sein und wieder zu alter Leistungsstärke finden wird. Er hat sich seit seinem Wechsel zu uns vor knapp vier Jahren großartig entwickelt, die sich ihm gebotene Chance bestens genutzt und war immer ein Vorzeigeprofi, dem ich für seine weitere Laufbahn nur das Beste gönne."

57 Pflicht-Partien für Rapid - 41 in der Bundesliga

Leo Greiml wechselte so wie sein Mitspieler Martin Moormann, der kürzlich seinen Vertrag bis Sommer 2025 verlängerte, zur Saison 2018/2019 von der Akademie St. Pölten NÖ zum SK Rapid. Greiml feierte sein Profidebüt unter dem ehemaligen Rapid-Chefcoach Dietmar Kühbauer im vorletzten Saisonspiel 2018/2019. In der darauffolgenden Spielzeit war der 1,86 Meter große Innenverteidinger noch Ergänzungsspieler, ehe sich der ÖFB-U21-Teamspieler immer besser etablieren konnte.

In der laufenden Saison zählte der Horner bis zu seiner schweren Verletzung zum absoluten Stammpersonal und konnte im Play-Off-Rückspiel zur UEFA Europa League-Gruppenphase im ukrainischen Saporischschja gegen Zorya Luhansk auch sein erstes und einziges Tor für Grün-Weiß erzielen. Insgesamt brachte es der sympathische Niederösterreicher auf 57 Pflichtspiele in der Bundesliga-Mannschaft des SK Rapid. 47 Spiele in der Liga, wo ihm zwar kein Tor, doch ein Assist gelang.

Nach den Winter-Abgängen von Ercan Kara, Maximilian Ullmann und Richard Strebinger sowie zuletzt Taxiarchis Fountas verliert Rapid ein weiteres "Gesicht des Klubs" und schöpft weiter aus dem Fundus seiner zahlreichen Talente, von denen jüngst der ein und andere einen wahren Quantensprung machte. 

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at