Im Top-Spiel der 26. Runde der ADMIRAL Bundesliga trafen mit dem SK Sturm Graz und FK Austria Wien zwei im Frühjahr erfolgreiche Teams aufeinander. Vor dem Spieltag: Zweiter kontra Dritter! Beide mit breiter Brust in´s Match: die "Blackies" nach den jüngsten zwei überzeugenden Siegen in der Meistergruppe - die Violetten gar im Frühjahr in 7 Spielen (5S, 2U - bei nur 4 Gegentoren) noch mit dem Nimbus der Unbesiegbarkeit. Was vor 12.000 Zuschauern ein Ende fand: Stankovic mit dem "Grazer Goldtor" zum 1:0 - erste Frühjahrs-Niederlage für die Austria, während Sturm Graz mit dem 3. Sieg in Folge Rang 2 "zementiert".

Doppel-Torchance in der Anfangsphase für den aufgerückten Sturm-Innenverteidiger Gregory Wüthrich, der gleich zwei Mal an "Teufelskerl" Patrick Pentz scheiterte. Hier der 27-jährige Schweizer vor seiner 2. Chance nach feiner Ball-Mitnahme und Drehschuss. Rechts Eric Martel von der Austria.

Bei den Wienern nahm Chefcoach Manfred Schmid drei personelle Veränderungen gegenüber dem Heim-1:1 vor einer Woche gegen Klagenfurt vor: Schoissengeyr, Ivkic und Ohio kamen anstelle von Martins sowie Jukic & Grünwald, letztere beiden nahmen zunächst auf der Bank Platz.

Drei Veränderungen auch nach der Vorwoche (2:0-Sieg beim WAC) bei den Grazern: anstelle von Kuen, Niangbo und dem angeschlagenen Kapitän Hierländer - das Trio zunächst in der Ergänzungsspieler-Rolle - kamen Dante, Jantscher (zuletzt in Wolfsberg mit Magen-Darm-Erkrankung geschont) und Kiteishvili, der nach einem halben Jahr sein Comeback feierte. 

Pentz´ Pracht-Parade nach 7 Minuten

"Sturm-Warnung" galt für die Veilchen natürlich zunächst gegen das 21-Tore-Duo Sarkaria/Jantscher...doch auf Torejagd befand sich vom Anpfiff weg zunächst zwei Mal ein anderer Grazer: Gregory Wüthrich. Der 27-jährige Innenverteidiger aus der Schweiz - mit vier Saisontoren nach Rasmus Kristensen zweit-torgefährlichster Abwehrspieler der Liga - fand gleich zwei Mal in Austria-Goalie Patrick Pentz seinen Meister (7./11.).

In einem interessanten, intensiven Top-Spiel blieb die Ilzer-Elf weiter tonangebend gegen defensiv diszpliniert gegen haltende Wiener, doch bis auf den Kopfball von Stankovic (19., neben das Tor) nach Freistoß von Jantscher ohne weitere Torchancen. Die Austria machte mit der Dreier-Abwehrkette und den zwei "Sechsern" vor allem die Mitte gut zu und kam dann eigens über die Außenbahn zur ersten Möglichkeit. RB Leipzig-Leihspieler Noah Ohio zündete über links den Turbo, enteilte der Grazer Hintermannschaft, ehe dem 19-jährigen Engländer der Ball versprang und die Kugel somit sichere Beute für den bis dato beschäftigungslosen Schlussmann Siebenhandl wurde. 

"Einer ging noch"....Alexander Prass setzte sich über links durch, flankte auf den 2. Pfosten, wo Jakob Jantscher volles Risiko nahm, bei seinem Volleyschuss-Versuch die Kugel jedoch eher suboptimal traf. Die Austria mit dem 0:0 zur Pause gut bedient anhand dem klaren Torchancen-Plus des Tabellenzweiten.

 Duell der Kapitäne Markus Suttner (li.) und Jon Stankovic, der nach einem genialen Lupfer von "Comebacker" Otar Kiteishvili mit dem Tor des Tages zur Stelle war.

Kiteishvili beim Comeback mit "Sahne-Zuspiel"

Nach dem Seitenwechsel dann jedoch die längst überfällige Sturm-Führung. Zunächst wurde noch ein Schussball des Ex-Violetten Manprit Sarkaria vom Wiener "Fels in der Brandung" - Lukas Mühl - abgeblockt, doch nur drei Zeigerumdrehungen später war es so weit. Zum 21. Mal in dieser Saison war für die Grazer wieder ein Mal ein "ruhender Ball" Ausgangspunkt.

Jantscher mit der Freistoßball-Hereingabe vom rechten Strafraumeck, Fischer wehrte per Kopfball ab...doch genau zu Prass, der 18 Meter vor dem Gäste-Gehäuse geistesgegenwärtig quer legte auf Otar Kiteishvili, der mit einem eleganten Chipball seinen Kapitän Stankovic bediente, der sich allein vor Pentz die Kugel kurz zurecht legte und mit rechts am Gäste-Goalie vorbei brachte - via rechter Innenstange landete das runde Leder im "Eckigen".

"Big Save" von Schlussmann Siebenhandl

Sturm weiter schwungvoll, wollte nachlegen. Gazibegovic traf beim Freistoßball unglücklich den Ex-Grazer Schoissengeyr im Gesicht. Der 1,95-Meter-Mann raffte sich wieder auf, ebenso wie die Austria, die urplötzlich die Top-Chance zum Ausgleich vorfand. Manfred Fischer spielte den eingewechselten 19-jährigen Romeo Vucic mit einem genialen Flachpass frei, doch das Veilchen-Talent scheiterte frei vor Siebenhandl am Grazer Goalie (70.).

Die Schmid-Schützlinge bewiesen Moral, bäumten sich im achten Frühjahrs-Spiel gegen die drohende, erste Niederlage in 2022 auf. Doch bis auf Halbchancen für die Violetten und dem (zu) zentralen Drehschuss von Manfred Fischer (88., Siebenhandl sicher), ließen die Grazer nichts mehr anbrennen und brachten den 13. Saison-Sieg in´s Ziel. Die Wiener dagegen kassierten ihre 5. Saisonniederlage und rutschten hinter den Wiener Erzrivalen SK Rapid (2:1 vs. WAC) auf Rang 4. 

SK Sturm Graz - FK Austria Wien 1:0 (0:0)

Palmsonntag, 10. April 2022, Merkur-Arena Graz-Liebenau, Z: 12.000, SR: Stefan Ebner (30 Jahre, OÖ)

SK Sturm Graz (4-4-2): Siebenhandl; Gazibegovic (86. L. Jäger), Affengruber, Wüthrich, Dante; Sarkaria (70. Kuen), Stankovic (K), Kiteishvili (78. Niangbo), Prass - Höjlund, Jantscher (86. Hierländer).

FK Austria Wien (3-5-2, offensiv): Pentz; Mühl, Schoissengeyr, Galvao; Ivkic (61. Keles), Martel, Fischer, Braunöder (81. Kreiker), Suttner (K); Djuricin (61. Vucic), Ohio (61. Jukic).

Tor: 1:0 (51.) Stankovic.

GK: - / Ivkic (Foulspiel, 3. GK), Martel (Foulspiel, 8. GK), Vucic (Foulspiel, 1. GK), Schoissengeyr (Foulspiel, 3. GK).

Spiel-Film-Protokoll im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Richard Purgstaller