West-Derby in der 26. Runde der ADMIRAL Bundesliga: die WSG Tirol empfängt am Innsbrucker Tivoli in der Quali-Gruppe Schlusslicht SCR Altach - Samstag ab 17 Uhr im Ligaportal-Liveticker. Mit einem Sieg würden die Tiroler einen großen Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt machen. Doch die Vorarlberger haben zuletzt nachhaltige Lebenszeichen von sich gegeben, hamstern Punkte und sind in der Quali-Gruppe nach 3 Runden noch unbesiegt (1S,2U). Chefcoach Ludovic Magnin gelassen: "Wir müssen noch nicht all in gehen. Es gibt noch sieben Spiele."

Noch schnell herrichten für´s West-Derby: Thomas Silberberger lächelnd dem Duell mit dem SCR Altach entgegen - jedoch nicht mit offenem Visier, wie der WSG-Chefcoach nachfolgend im Statement klarstellt.

Zuletzt haben die Rheindorfer immerhin 3 Spiele in Serie nicht verloren, darunter war auch der 2:1-Auswärtssieg bei der SV Ried. Der Rückstand auf den 11. Platz und den TSV Hartberg beträgt aktuell nur zwei Punkte. Die WSG liegt als Neunter nur noch vier Zähler vor dem SCR. "Die WSG hat den Vorteil, dass sie aktuell mehr Punkte auf dem Konto hat. So ein letzter Platz, welchen wir schon länger innehaben, ist natürlich belastbar", sagte Magnin. "Spielerisch müssen wir wieder an die Leistung vom Ried-Spiel anknüpfen."

Der ehemalige Deutschland-Legionär (SV Werder Bremen) verwies darauf, dass sich im Fußball viel im Kopf abspiele: "Der Mix zwischen mentaler und sportlicher Ebene muss stimmen. Ansonsten werden wir nicht viele Punkte holen können." Der kommende Gegner mache für den 42-jährigen Lausanner einen soliden Eindruck. "Sie haben keine außergewöhnlichen Stärken, aber ebenso keine eklatanten Schwächen", sagte Magnin über die Wattener.

Silberbergers Gehirnwäsche, Trainingswoche & Ansage

In den beiden Grunddurchgang-Duellen im Herbst gab es am 21. August in Innsbruck ein 0:0 und am 27. November siegten die Wattener mit 3:0 in Altach. Der SCR wartet also in dieser Saison noch auf den ersten Torerfolg gegen die Tiroler. Gewinnen die Silberger-Schützlinge das Westduell, würden sie sechs Runden vor Ende sieben Punkte Vorsprung.

WSG-Coach Thomas Silberberger...über...

… Gegner SCR Altach: „Es ist für uns ein absolut richtungsweisendes Spiel. Wir können mit einem Sieg die Tür zum Verbleib in der Bundesliga sehr weit aufstoßen. Mit einer Niederlage sind wir im Abstiegskampf voll dabei. Und mit einem Unentschieden bleibt alles beim Alten, mit dann einem Spieltag weniger. Wir erwarten uns Altach so, wie sie in den letzten Wochen aufgetreten sind. Mit einem kompakten Fünferkettenblock, der auf Umschaltmomente lauert und Standardsituationen kreieren will. Damit waren sie zuletzt sehr erfolgreich. Wir werden nicht mit offenem Visier ins Spiel gehen, wollen am Ende den Platz als Sieger verlassen.“

… Altacher Spiel-Veränderung unter Ludovic Magnin: „Die ersten vier Spiele waren aus Altacher Sicht ernüchternd. Dann hatten sie den Auftakt in die Qualifikationsgruppe mit dem 0:0 gegen Hartberg, gefolgt vom glücklichen Sieg in Ried und dem beeindruckenden Comeback gegen die Admira – auch durch Standardsituationen. Man sieht schon, dass Altach den Fokus auf solide Defensivarbeit legt und versucht, im Umschaltspiel Chancen zu kreieren.“  

… dass WSG zuletzt wenig Chancen für Gegner zuließ: „Die Kombination aus Trainingswoche, Gehirnwäsche und Ansage von mir. Das spielt alles zusammen. Mein Verständnis von Leadership ist zu sagen, was ich mir denke. Ich sag‘s dem Spieler, wen ich der Meinung bin, dass er schlecht war – ohne dabei despektierlich zu werden. Die Spieler wissen ganz genau, was ich will. Ich glaube, dass das, unabhängig von der sehr guten Trainingsarbeit zuletzt, ein wichtiger Bestandteil war. In dieser Woche hab‘ ich die Mannschaft eh mal gefragt, ob mir bis zum LASK-Spiel jeder seinen Zwillingsbruder geschickt hat.“  

… ob Fokus mehr auf Sieg oder darauf, Spiel nicht zu verlieren: „Auf Sieg. Ich hab‘ der Mannschaft die ganze Woche nichts anderes eingetrichtert. Von einem Unentschieden habe ich nicht gesprochen und über eine Niederlage nicht einmal nachgedacht. Wir wollen am Samstag diesen Schritt machen - unabhängig von den sieben Punkten, die danach zwischen uns liegen könnten. Nach dem 0:6 beim LASK hat es ja schon geheißen, dass der Abstieg nur mehr zwischen Altach und uns ausgemacht wird. Mit einem Sieg wären nicht nur sieben Punkte zwischen uns, sondern zudem noch Hartberg und die Admira. Dann hätten wir schon einen richtig großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Weil ja unmittelbar danach auch die Doppelrunde ansteht. Altach hat zwei Mal den LASK, wir zwei Mal Ried. Wenn dann die sieben Punkte Differenz bleiben, dann sind nur mehr vier Spieltage übrig.

… ob Altach-Spiel 1. Matchball: „Satzball.“  

Müller: "Spiele gegen Altach immer was Besonderes"

Spieler Valentino Müller...über...

… ob für ihn als gebürtigen Vorarlberger Altach-Spiel noch etwas Besonderes ist: „Spiele gegen Altach werden immer etwas Besonderes für mich bleiben, aber das ist im Moment zweitrangig. Wichtiger ist, dass wir nach dem Sieg in Hartberg jetzt gegen Altach nachlegen. Mit einem Sieg können wir einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.

… Kontakte zuehemaligen Mitspielern: Es hat sich schon viel verändert seit damals. Aber der eine oder andere Kontakt ist schon noch da.“

… wie er Stimmung in Altach wahrnimmt: „In den letzten Wochen war da schon eine Aufbruchsstimmung spürbar. Durch die Punkteteilung haben sie eine zweite Chance erhalten – die wollen sie wahrnehmen.“

…wie viel Selbstvertrauen Sieg in Hartberg gebracht hat: „Es war eine Bestätigung dafür, dass wir in den zwei Wochen davor richtig gut gearbeitet haben. Und natürlich tut es gut, wenn man dann sieht, dass man dafür auch belohnt wird. Das hat uns zusätzlich gepusht, klar. Jetzt geht es darum, Hartberg zu bestätigen und noch einen draufzulegen.“

Foto: Harald Dostal/sport-bilder.at