Das Top-Spiel zwischen SK Puntigamer Sturm Graz gegen den LASK endet vor 12.500 Zuschauern in der Merkur Arena in Graz-Liebenau mit 0:1. Das goldene Tor für die Linzer, die damit weiter unbesiegt und Tabellenführer bleiben (13 Punkte), erzielte der Japaner Keito Nakamura in der 65. Minute mit einem 17-Meter-Schuss. Die wichtigsten Statements aus beiden Lagern der Kultklubs zur Samstagabend-Partie des 5. Spieltages der ADMIRAL Bundesliga nachfolgend von Sky Sport Austria. Siehe auch Ligaportal-Spielbericht.

SK Puntigamer Sturm Graz – LASK 0:1 (0:0)
Schiedsrichter: Walter Altmann/Tirol

"Für so ein Spitzenspiel hätte ich mir viel mehr Pfeffer am Platz erwartet"

Christian Ilzer (Trainer Sturm Graz) über...

...die Niederlage: „Eine völlig unnötige Niederlage. Es ist sehr sehr ärgerlich, wir hätten uns zu mindestens einen Punkt verdient heute. Wir waren klar das chancenbessere Team und haben kaum etwas zugelassen, außer eine Halbchance von Goiginger und den Abschluss von Nakamura. Die Niederlage müssen wir uns aber selbst zuschreiben. Das Tor müssen wir auf unsere Kappe nehmen.

Von dem her hatten wir nicht die Energie, die es braucht, um so ein Spiel zu gewinnen. Wir waren aber ganz klar das chancenbessere Team, wir haben kaum etwas zugelassen, aber es war ein typisches Spiel gegen eine Mannschaft die einen Lauf hat. Der LASK war enorm effizient heute. Wir haben im Endbereich im Detail nicht die Energie gehabt, um als Sieger vom Platz zu gehen.“

...die wenigen Chancen: „In der 1. Halbzeit war es vor allem ein taktisches Spiel. Wir haben uns dann schon gute Möglichkeiten erarbeitet, aber haben es fußballerisch nicht in dem Maße gelöst, wie wir uns es vorgestellt hätten. Die letzte Präzision am Pass und am Abschluss fehlte. Solche Chancen hätten sich auch viel mehr ergeben, wenn wir im Abschluss noch mehr für den Sieg gewesen wären.

Das haben wir heute nicht am Platz gebracht. Dann haben wir auch eine abgezockte und effiziente Mannschaft als Gegner gehabt. Sie haben es zum Schluss sehr routiniert gemacht und haben das Spiel verschleppt. Wir sind nicht mehr ins Spiel gekommen und haben keinen Rhythmus gekriegt.“

…seine Emotionen während dem Spiel: „Vielleicht war ich on fire, weil ich es im Spiel vermisst habe. Für so ein Spitzenspiel hätte ich mir viel mehr Pfeffer am Platz erwartet. Das müssen die Spieler bringen und mehr Spannung aufbauen. Das ist uns heute nicht geglückt und daraus müssen wir schleunigst lernen, damit wir nicht noch mehr Punkte liegen lassen.“

„Ein außergewöhnlicher Fußballspieler“

Dietmar Kühbauer (Trainer LASK) über...

...die Vertragsverlängerung von Nakamura: „Er ist unglaublich ballsicher und hat unglaublich gute Dribblings. Er sieht Mitspieler und ist immer in Bewegung, also es ist oft sehr schwierig für die gegnerische Mannschaft ihn zu neutralisieren. Bin sehr froh über die Verlängerung.“

…die Partie: „Es war ein sehr intensives Spiel. Unser Ziel war es nach dem Spiel die Tabellenführung noch zu haben und das ist uns geglückt. Ich finde auch verdient geglückt.“

…ob ein intensiver Sieg schöner ist: „In Spitzenspielen sind immer Emotionen drinnen. Deswegen sind diese Siege sehr schön, aber sind dennoch nur 3 Punkte.“

was heute ausschlaggebend war: „In der 1. Halbzeit hätten wir mehr Chancen vorgefunden, wenn wir die Bälle besser gespielt hätten. Da waren wir nicht im Spiel drinnen. Da war Sturm optisch überlegen, aber ohne große Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit waren wir ein bisschen aktiver und in einer guten Zeit ist dann das Tor gekommen vom Nakamura. Keito ist ein wirklich außergewöhnlicher Fußballspieler.“

Keito Nakamura: „Ich glaube, dass die japanische Kultur eine andere ist. Bei Rapid hatte ich einen anderen Spieler, der leider nicht so eingeschlagen ist. Beim Keito gelingt es mir besser, beziehungsweise er ist in der Mannschaft sehr gut integriert und ist ein außergewöhnlicher Fußballspieler.“

positive Entwicklung beim LASK: „Es ist eine Momentaufnahme. Wir haben aber schon sehr starke Gegner gehabt und des Öfteren verdient gewonnen.“

Nakamura: "Es war ein Wahnsinnstor"

Siegtorschütze Keito Nakamura (LASK) über...

...seinen Siegtreffer: „Ich bin sehr glücklich vor unseren Fans zu scoren. Es war ein Wahnsinns-Tor. Ich bin einfach richtig glücklich.“

die Partie: „Es war ein sehr schwieriges Spiel. Wir hatten nur wenige Chancen und die mussten wir nutzen. Alles in einem, ein gutes Spiel.“

Robert Zulj (LASK) über...

...die Partie: „Wir haben gewusst, dass wir heute ein sehr emotionales Spiel haben werden. Es war keine Glanzleistung unsererseits, trotzdem haben wir über die 90 Minuten sehr gut verteidigt und haben zum Schluss eine individuelle Situation gehabt, wo Keito ein überragendes Tor macht und gewinnen hier das Spiel. Darüber sind wir sehr glücklich.“

"Amazing Goal"

…den Mannschaftsgeist: „Jeder stellt sein Ego hinten an. Jeder ist bereit für die Mannschaft zu arbeiten, auch wenn es nach vorne hin mal nicht so funktioniert. Wir lassen den Kopf nicht hängen, sondern machen einfach immer weiter. Das sind alles Stärken unserer Mannschaft und wir wollen das auch so weitermachen.“

sein Startelfdebüt: „Natürlich habe ich mich gefreut, dass ich in der Bundesliga mal wieder von Beginn an ran darf-“

…das Tor von Nakamura: „Amazing Goal, das kann ich nur bestätigen. Er hat sich in der Situation gut rausgedreht und man weiß, dass er momentan einfach gut drauf ist. Er ist ein guter Kicker und macht hoffentlich so weiter.“

die Stimmung im Verein: „Man muss nur unsere Fans anschauen, wie sie noch jubeln. In der Kabine ist es auch gerade richtig zur Sache gegangen. Wir sind alle sehr glücklich, aber wir müssen auch ruhig bleiben und schauen, dass wir Woche für Woche weiterhin Gas geben. Wir müssen diese Tugenden genauso wieder am Platz bringen und dann bin ich mir sicher, dass wir in Zukunft auch bessere Spiele nach vorne machen.“

„Wenn die Saison losgeht, dann ist der Didi ein Serientäter“

Andres Herzog (Sky Experte) über...

...den LASK: „Es hat sie gnadenlose Effektivität ausgezeichnet. Sie haben defensiv sehr gut gearbeitet. Die Grazer waren überlegen von den Möglichkeiten, obwohl das auch nicht Riesenmöglichkeiten waren, also die Linzer haben in der Defensive sehr stabil gewirkt. Sie haben dann in der Offensive, ohne zu glänzen mit einem super Tor von Nakamura das Spiel gewonnen. Das ist in einem Spitzenspiel schon eine gewisse Qualität, wenn du offensiv nicht viel zusammenbringst aber in der Defensive so stabil ist, dass dir nicht viel passiert. Das gibt der Mannschaft eine gewisse Sicherheit.“

Dietmar Kühbauer: „Wenn die Saison losgeht, dann ist der Didi ein Serientäter. Ich weiß nicht, ob der Didi irgendeinen Zaubertrank am Trainingslager für seine Jungs hat. 5 Spiele, 4 Siege und ein Unentschieden - es läuft absolut. Das war für den Didi aber auch nicht leicht. Er kommt als ehemaliger Rapid Trainer nach Linz und war wahrscheinlich bei den Fans auch nicht gerade der Publikumsliebling Nummer 1. Er hat aber gezeigt, dass er mit seiner Arbeitsweise, mit seiner Arbeitsphilosophie mit den Linzern Erfolg haben kann.“

Fotocredit: Richard Pulsinger und Harald Dostal/www.sport-bilder.at