Nach dem Tor-Spektakel samt Dramaturgie im kleinen Wiener Derby, als die Young Violets Austria Wien gegen den SK Rapid II noch einen 3:1-Vorsprung "aus der Hand gaben" und am Ende durch das Last-Minute-Freistoß-Tor der Grün-Weißen ein 3:3 zu Buche stand, flossen Tränen bei den Suchard-Schützlingen. Galt es in der Woche danach "Wunden lecken" bei den Jung-Veilchen. Um nun vor der "Herkules-Aufgabe" gegen SV Horn zu stehen: den im Flow befindlichen Spitzenreiter, der noch unbesiegt ist und nach 5 Runden stolze 13 Zähler aufweist - ab Freitag, 18:10 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER.

Werden womöglich viel zu tun bekommen: der 19-jährige Keeper Sandali Conde und die Young Violets, die in ihrer Heimspiel-Doppelwoche nach dem Derby gegen Rapid II acht Tage später in der Generali Arena Spitzenreiter SV Horn empfangen. 

Harald Suchard ist natürlich Profi genug, um das Match aufzuarbeiten und seine Jungs wieder aufzubauen. Zum 3:3 gegen Rapid meinte der 45-jährige Violets-Coach: „Es hat aus vielerlei Gründen nicht zum Sieg gereicht. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber eben kein perfektes. Wenn wir in dieser Liga gewinnen wollen, dann müssen wir alles richtig machen, das ist unser Los. Gerade unseren Gegentoren sind gröbere Fehler vorausgegangen, die haben wir in aller Ruhe analysiert. Damit war das Spiel zumindest emotional schnell abgehakt.“

Zeit, in Selbstmitleid zu zerfließen, sei für Suchard ohnehin nicht vorhanden. Der Blick geht bereits wieder nach Vorn...zur nächsten Aufgabe, die eh ungleich schwerer wird. Am kommenden Freitagabend (18:10 Uhr) empfangen die Young Violets Tabellenführer SV Horn in der Generali-Arena.

Dass die Waldviertler als Tabellenführer anreisen, sei für Suchard zwar überraschend, bei genauerer Betrachtung aber durchaus nachvollziehbar. „Sie haben ein ganz klares Muster, versuchen spielerisch zum Erfolg zu kommen und verfügen über eine enorme Effektivität.“ Die Balance zwischen Offensive und Defensive war für Suchard bereits in den vergangenen Jahren der Schlüssel zum Erfolg gewesen.

"Wollen selbst bestimmen, was auf Platz geschieht"

„Tabellarisch gesehen sind wir zwar weit weg von Horn, wir haben aber vier Tore mehr erzielt. Für uns bedeutet das, dass wir defensiv fokussierter werden müssen. Klar muss man einer jungen Mannschaft auch Fehler zugestehen, dennoch müssen wir unsere Leichtfertigkeiten in den Griff bekommen. Wenn uns das gelingt, dann sind die Horner für uns schlagbar.“ Die Spielanlage bleibt in jedem Fall eine mutige, aktive. „Wir wollen selbst bestimmen, was auf dem Platz geschieht. Das hat gegen Rapid II schon gut funktioniert. Unsere Devise ist es, das Heft in die Hand zu nehmen, uns keine Passivität zu erlauben!“

Die Personalsorgen der Jungveilchen sind im Laufe der Woche nicht kleiner geworden. Florian Fischerauer bekam nach seiner roten Karte im Derby eine 1+1-Sperre aufgebrummt. Sanel Saljic, Philipp Klein und Tristan Hammond fallen krankheitsbedingt aus. Der etatmäßige Kapitän, Matteo Meisl, reiste mit den Profis nach Istanbul. Esad Bejic, Anouar El Moukhantir und Armand Smrcka fallen weiterhin verletzt aus.

Hinter Andrija Milosavljevic‘ Einsatz steht ein Fragezeichen, der Startelf-Debütant der Vorwoche musste gestern das Training abbrechen. Niels Hahn, Noah Leopold und Kenan Jusic kehrten erst am Mittwoch jeweils nach Krankheit ins Training zurück. Auch Denis Dizdarevic stieß nach seiner Team-Einberufung erst spät zur Mannschaft. Ob Csaba Mester und Timo Schmelzer (beide angeschlagen) rechtzeitig fit werden, entscheidet sich kurzfristig.

Die gute Nachricht zuletzt: Manuel Polster trainierte während der Woche bei den Young Violets und ist für Suchard durchaus Thema für die Startelf.

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL