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Unterliga West

Schiedsrichter verletzt - Platzsprecher muss fertigpfeifen: Hengsberg feiert Kantersieg gegen St. Veit

Im Sechspunktespiel der beiden Aufstiegskandidaten empfing der USV Hengsberg den TUS St. Veit am Vogau. Die Gastgeber legten einen Blitzstart hin und dominierten das Spiel von Beginn an. Bereits zur Halbzeit führten sie mit 4:0 und spielten mit den Gegnern Katz und Maus. Kurz vor Schluss zu einer Kurosität. Nachdem sich Schiedsrichter Matthias Binder verletzte, musste Platzsprecher und Jugendleiter Christian Grosschädl die restliche Spielzeit zu Ende pfeifen.

Hengsberg legt furios los

Von Beginn an übernahmen die Hausherren das Kommando. Die Elf von Franz Almer war in allen Belangen überlegen, die Gäste aus St. Veit wussten zwischendurch nicht, wie ihnen geschah. Nach einem ungeahndeten Handspiel (6.) im 16er der Gäste fiel in der 9. Minute fiel das erste Tor der Begegnung. Nico Zürngast zimmerte den Ball ins Tor und brachte seine Mannschaft mit 1:0 in Führung brachte. Dieser frühe Treffer gab dem Team von Hengsberg den nötigen Auftrieb, um weiterhin offensiv zu agieren.

Nur acht Minuten später konnte René Mihelic den Ball erneut im Tor von TUS St. Veit am Vogau unterbringen. Mit einem sehenswerten und gefühlvollem Freistoß erhöhte er in der 17. Minute auf 2:0 für Hengsberg. Die Abwehr der Gäste war sichtlich überfordert und konnte dem ständigen Druck nicht standhalten.

Doch die Gastgeber hatten noch nicht genug. Nach einem Foul an Gabriel Rohde im Strafraum - auch hier gab es keinen Elfmeter - legte sich René Mihelic den Ball zu einem Freistoß zurecht. Und wie schon bei seinem ersten Treffer brachte er auch diesen im gegnerischen Gehäuse unter (42.). Und auch bei diesem Freistoß zeigte sich St. Veit-Keeper Tjaz Lovrencic, der gegenüber dem sonstigen Stammtorhüter Zan Hrastnik den Vorzug erhalten hatte, nicht besonders sattelfest. 

Klare Verhältnisse zur Halbzeit

Kurz vor dem Pausenpfiff sorgte Michael Wallner in der 44. Minute für das nächste Highlight. Mit seinem Treffer stellte er den Halbzeitstand von 4:0 für den USV Hengsberg her. Die Gastgeber hatten das Spiel zu diesem Zeitpunkt bereits so gut wie entschieden.

Nach dem Seitenwechsel schaltete Hengsberg nicht nur einen Gang, sondern sogar zwei Gänge zurück, ohne dabei die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Die Gäste aus St. Veit zeigten sich bemüht, das Spiel noch einmal spannend zu machen, doch es fehlte an der nötigen Durchschlagskraft. Auch eine taktische Veränderung von Coach Roland Kerpicz brachte nicht den gewünschten Erfolg. Patrick Kinhamer wurde zur Halbzeit eingewechselt, verletzte sich und ging in Minute 62 wieder vom Platz

In der 68. Minute konnte der kurz zuvor eingewechselte Angel Manuel Cano Arias dann doch noch den Ehrentreffer für TUS St. Veit am Vogau erzielen und verkürzte auf 4:1. Der Treffer kam jedoch zu spät, um den Ausgang des Spiels noch maßgeblich zu beeinflussen. Der gerade einmal 165 Zentimeter große Spieler traf per Kopf - auch eine Seltenheit.

Der Unparteiische Mathias Binder wurde am Platz verarztet

In der 84. Minute griff sich der Unparteische an den Oberschenkel und kippte zusammen. Die Masseure versuchen ihn wieder in Schuss zu bringen, jedoch konnte der Schiedsrichter nicht weitermachen. Jetzt ging es an die Telefone, die Hengsberger Funktionäre versuchten auf die Schnelle einen Schiedsrichter zu organisieren, denn dem vor Ort anwesenden Beobachter Gerd Adanitsch war es untersagt, als Schiedsrichter einzuspringen. Es wurde spannend, denn die Regeln besagen, dass, wenn kein Ersatzschiri aushelfen kann, ein Münzwurf darüber entscheidet, welcher Trainer die Partie zu Ende pfeifen muss. 

Christian Grosschädl sprang als Schiri ein und er leitete die Partie fehlerfrei

Schlussendlich wurde aber jemand gefunden, Hengsbergs Jugendleiter und Platzsprecher Christian Großschädl - als Hilfschiedsrichter beim Verband eingetragen - übernahm die Verantwortung und leitete unter tosendem Applaus der 150 Besucher und der Akteure am Feld die Partie zu Ende. Und dies noch dazu fehlerfrei! Er war es dann auch, der das Spiel pünktlich in der 90. Minute abpfiff.

Der USV Hengsberg sicherte sich somit einen verdienten 4:1-Heimsieg und bleibt weiterhin an der Tabellenspitze. Die Mannschaft zeigte eine beeindruckende Leistung und ließ den Gästen aus St. Veit kaum eine Chance. Mit diesem Sieg untermauert Hengsberg seine Aufstiegsambitionen in der Unterliga West und blickt zuversichtlich auf die kommenden Spiele.

Gerd Adanitsch beruhigte die Gemüter und klärte über den weiteren Ablauf auf.

 

Stimmen zum Spiel:

Franz Almer, Trainer Hengsberg:

"Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt. Wir waren richtig aggressiv und haben uns auch auch von den zwei nicht gegebenen Elfmetern nicht unterkriegen lassen. In der zweiten Hälfte haben wir aufgrund des Vorsprungs nur mehr verwaltet. Da hat der Gegner dann mehr probiert und ist auch besser ins Spiel gekommen. Es waren zwei gute Mannschaften am Werk und das Niveau war sehr hoch. Wir sind über die derzeitige Situation natürlich sehr glücklich. Leider hat sich Ivan Mihaljevic verletzt, das ist nun nach Lukas Ratschnig der zweite Ausfall. Allerdings sind wir auch auf der Bank sehr gut besetzt."

Roland Kerpicz, Trainer St. Veit:

"Hengsberg war in allen Belangen besser und deutlich überlegen. Es gab nichts, wo wir annähernd mithalten konnten. Der Sieg geht vollkommen in Ordnung. In den nächsten Spielen dürfen wir nicht so auftreten. Ich wünsche Herrn Binder gute und schnelle Genesung!"

 

Unterliga West: Hengsberg : St. Veit/Vogau - 4:1 (4:0)

  • 68
    Angel Manuel Cano Arias 4:1
  • 44
    Michael Wallner 4:0
  • 42
    Rene Mihelic 3:0
  • 17
    Rene Mihelic 2:0
  • 9
    Nico Zürngast 1:0

by René Dretnik

Fotos: Dretnik

 

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