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Landesliga

Steirercup: Grazer Sportclub zeigt Herz – Außenseiter scheidet nach dramatischer Verlängerung aus - Allerheiligen in der 4. Runde

In einem wahren Pokalfight hat der Grazer Sportclub (GSC) am Dienstagabend in der dritten Runde des Steirercups trotz einer beeindruckenden Leistung gegen den ASV Allerheiligen mit 2:4 nach Verlängerung verloren. Als krasser Außenseiter aus der Gebietsliga – drei Spielklassen unter dem Landesligisten – bot die Mannschaft des GSC eine mutige Vorstellung in der legendären „Gruabn“ und brachte den Favoriten an den Rand einer Niederlage.

 

Frühe Führung für Allerheiligen

Von Beginn an war die Rollenverteilung klar: Allerheiligen, als Landesligist mit deutlich mehr Erfahrung und spielerischer Qualität, trat dominant auf und ging bereits in der 3. Minute durch einen direkt verwandelten Freistoß von Alen Polanec mit 1:0 in Führung. Für den GSC, der sich hauptsächlich gegen den Druck der Gäste wehren musste, schien das Spiel schon früh den erwarteten Verlauf zu nehmen.

GSC kämpft sich zurück

Doch anders als viele erwartet hatten, kämpfte sich die junge Mannschaft des GSC tapfer in die Partie zurück. Nach den ersten stürmischen Minuten der Gäste fand der Außenseiter immer besser ins Spiel. Zwar blieb Allerheiligen die spielerisch stärkere Mannschaft, aber die Grazer zeigten enorme Moral und nutzten ihre Chancen effizient. In der 38. Minute war es Johannes Unegg, der nach einem schnellen Angriff den viel umjubelten Ausgleich zum 1:1 erzielte. Die etwa 150 Fans in der „Gruabn“ waren begeistert, denn das Spiel war plötzlich offen.

Kurz vor der Halbzeit setzte Allerheiligen noch einmal nach und ging durch Stjepan Igrec in der 44. Minute mit 2:1 erneut in Führung. Doch der GSC zeigte einmal mehr, dass er sich nicht kampflos geschlagen geben würde. Im Verlauf der zweiten Halbzeit war Allerheiligen zwar weiterhin spielbestimmend, aber die Hausherren verteidigten aufopferungsvoll und setzten immer wieder gefährliche Konter.

Dramatische Nachspielzeit bringt Verlängerung

Dann die dramatische Schlussphase: In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte erneut Unegg das sensationelle 2:2 für den GSC und brachte damit die Gruabn zum Toben. Der Underdog, der bereits als Verlierer galt, rettete sich gegen den favorisierten Landesligisten in die Verlängerung.

Verlängerung: Allerheiligen setzt sich durch

In der Verlängerung machte sich jedoch die spielerische Klasse und die physische Überlegenheit von Allerheiligen bemerkbar. Nur wenige Minuten nach dem Anpfiff der ersten Halbzeit der Verlängerung brachte Antonio Schauer den Favoriten in der 93. Minute wieder in Führung. Die endgültige Entscheidung fiel dann in der 108. Minute, als Kilian Hohl nach einem Verteidigungsfehler das 4:2 für Allerheiligen erzielte.

Zu allem Überfluss musste der GSC in der Schlussphase auch noch in Unterzahl weiterspielen, da Nick Kostrzewa in der 106. Minute nach einem harten Foul die Rote Karte sah. Trotz aller Bemühungen schaffte es der Außenseiter nicht mehr, zurück ins Spiel zu finden.

Stolzer Trainer trotz Niederlage

Mit dem Schlusspfiff endete die Pokalreise des tapfer kämpfenden Grazer Sportclubs, der gegen einen Gegner, der drei Ligen über ihm spielt, eine herausragende Leistung zeigte. „Es war ein unglaublicher Kampf meiner Mannschaft. Wir haben alles gegeben und den Favoriten bis an die Grenzen gebracht. Natürlich ist es schade, dass wir uns am Ende nicht belohnen konnten, aber ich bin stolz auf die Jungs“, sagte GSC-Trainer Leonhard Lang nach der Partie.

Zoran Begic, Trainer Allerheiligen:

"Ärgerlich, dass wir in die Verlängerung gehen müssen. Wir haben es uns aber selbst zuzuschreiben, weil wir es verpasst haben, den Sack früh im Spiel zuzumachen und dann haben wir in den letzten 20-25 Minuten der regulären Spielzeit die Kontrolle über das Spiel abgegeben und nur die Bälle weggeschossen.
Der GSC hat seine Sache meiner Meinung nach auch sehr gut gemacht und nicht unverdient ausgeglichen.
Wir werden unsere Lehren aus diesem Spiel ziehen und daran arbeiten, es in Zukunft noch besser zu machen, nehmen den Aufstieg in die nächste Runde dabei aber natürlich sehr gerne mit."

Der ASV Allerheiligen zieht nun in die vierte Runde des Steirercups ein, die Mitte November ausgetragen wird. Für den GSC endet zwar der Pokaltraum, aber mit dieser kämpferischen Leistung hat der Gebietsligist gezeigt, dass er auch gegen höherklassige Gegner bestehen kann.

Aufstellungen:

Grazer Sportclub Holding Graz:
Lukas Reitbauer – Daniel Grössing, Michael Spielberger, Jonas Müller, Sebastian Schweiger – Christoph Kölbl (K), Maximilian Felsberger, Florian Bauer, Konstantin Kamnig – Henrik Nöstlthaller, Johannes Unegg.
Ersatzspieler: Joshua Anton Michael Karl, Precious Mgbeh Umedi, Vlad Costea, Cevat Duman, Nick Kostrzewa, Rigon Gashi, Eric Rohrmoser.
Trainer: BSc Leonhard Lang

ASV Allerheiligen: 
Aldin Malagic – Boris Planeta, Nino Emanuel Hartweger, Denis Tubic, Leon Martincevic, Julian Janetzko – Maximilian Michael Sieber, Sally Christian Preininger (K), Alen Polanec – Jonas Janetzko, Stjepan Igrec.
Ersatzspieler: Marino Hamer, Adebola Emwenghare, Jakob Obenaus, Sombat Spieß, Antonio Schauer, Dorijan Bakek, Kilian Hohl.
Trainer: Zoran Begic, BEd

Endergebnis: Grazer Sportclub - ASV Allerheiligen 2:4 nach Verlängerung

Torfolge:

0:1 Polanec (3. Minute)
1:1 Unegg (38. Minute)
1:2 Igrec (44. Minute)
2:2 Unegg (90.+3 Minute)
2:3 Schauer (93. Minute)
2:4 Hohl (108. Minute)

Schiedsrichter: Michael Steindl
Assistenten: Mag. Thomas Ofner, Gabrijell Marki

Gruabn, 150 Zuschauer

Bericht Florian Kober

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