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Einspruch abgewiesen! Feldkirchen kündigt Berufung an

Vergangenen Montag hatte der SV M&R Feldkirchen Einspruch gegen die Wertung der Partie gegen die Sturm-Amateure (0:3) eingelegt (wir berichteten). Am Dienstagabend tagte der Strafausschuss - und wies den Protest ab. Feldkirchen kündigte daraufhin an, Berufung einzulegen. Coach Robert Micheu ist vor allem über das Regelwerk verärgert, sieht eine klare Bevorzugung der Bundesligaklubs. Sturm-Sektionsleiter Jerovsek steht der Berufung gelassen gegnüber.

Jerovsek: "Haben nicht regelwidrig gehandelt" 

Sturms Zeljko Balen soll im Spiel gegen Feldkirchen vergangenenes Wochenende unberechtigterweise eingesetzt worden sein. Der Winterneuzugang hatte im Herbst für seinen alten Verein Gleinstätten acht Gelbe Karten erhalten, für die Sturm Amateure vor zwei Wochen seine Erste. Weshalb er aus Sicht der Feldkirchner mit neun Verwarnungen gesperrt gewesen wäre. Der Strafausschuss behandelte den Einspruch der Kärntner am gestrigen Dienstagabend. Sturm-Sektionsleiter Robert Jerovsek berichtet: "Der Senat hat sich das Regelwerk genau angesehen und den Einspruch dann abgewiesen. Das war für uns aber zu erwarten, wir haben nicht regelwidrig gehandelt."

Berufung angekündigt

Die Begründung: Gelbe Karten werden bei einem Vereinswechsel zwar mitgenommen, allerdings nur von erster Mannschaft zu erster Mannschaft. In Gleinstätten war Balen in der Kampfmannschaft aktiv. In Graz spielt er für die Amateure, beginnt daher bei null Verwarnungen. Nur, wenn Balen für das Bundesligateam von Sturm zum Einsatz käme, stünde er dort bei jenen acht Karten, die er in Gleinstätten erhielt. Für Feldkirchen-Coach Robert Micheu ist diese Regelauslegung eine klare Bevorteilung der Bundesligavereine. "Ich kann die Regel nicht nachvollziehen. Gelbe Karten, die im Unterhaus kassiert werden, sollten auch im Amateurbereich bleiben. Der Spieler ist kein Profi, war bei Sturm noch nie im Kader der Kampfmannschaft. Es kann nicht sein, dass die Gelben Karten dann für das Bundesligateam gewertet werden. Würden wir den gleichen Spieler holen, würden die Verwarnungen bei uns zählen, weil wir ja eine erste Mannschaft sind ", stößt dem Trainer das Regelwerk sauer auf.  

Micheu: "Bundesligavereine haben nur Vorteile" 

Sturm-Sektionsleiter Jerovsek ist nach der Berufung der Feldkirchner nicht Bange: "Es ist klar, dass die Kärntner alles probieren, sie kämpfen schließlich ums Überleben. Ich stehe dem aber absolut gelassen gegenüber." Sogar Micheu selbst gibt zu, kaum Chancen auf ein positives Urteil für seinen Verein zu sehen. Was allerdings gar nicht das Hauptmotiv für die Berufung ist: "Sturm ist ein Bundesligaverein, wir nur ein Provinzklub. Die Chancen werden also nicht groß sein. Es geht viel mehr ums Prinzip. Die Bundesligavereine haben nur Vorteile. Ähnlich wie bei den Transfers: Die Profiklubs dürfen bis 31. August (Transferschluss Amateurbereich: 15. Juli, Anm. d. Red.) neue Spieler holen, die dann in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen können." Eine endgültige Entscheidung in der Causa wird so schnell nicht fallen. Erst nach der 14-tägigen Berufungsfrist wird ein neuerliches Urteil erwartet. 

Sturm: Trainerteam bis Sommer - Schopp bleibt involviert 

Bei den Grazern gab es auch in personeller Hinsicht in den vergangenen Tagen einiges zu klären. Nach der Entlassung von Bundesliga-Coach Peter Hyballa stieg Amateur-Trainer Markus Schopp zu den Profis auf. Wer übernimmt nun aber die zweite Mannschaft? Jerovsek: "Es gibt bis Sommer ein Trainerteam. Die bisherigen Assistenzcoaches Günther Neukirchner und Stojadin Rajkovic sind Hauptansprechpartner, wobei für die Matchbetreuung in erster Linie Rajkovic zuständig ist. Markus Schopp ist in diesem Team aber weiter involviert. Er wird versuchen, auch bei den Trainingseinheiten so oft wie möglich anwesend zu sein." Es scheint also wieder Ruhe einzukehren bei den Jungblackies - gerade rechtzeitig vor dem schweren Gang zum VSV am kommenden Freitag. Für Feldkirchen steht gleichzeitig das überlebenswichtige Heimspiel gegen den SV Wallern vor der Tür. 

Christoph Gaigg