Am kommenden Mittwoch hat das lange Warten endlich ein Ende: Das große Oberösterreich-Derby zwischen der SV Josko Ried und LASK Linz im ÖFB Samsung Cup-Viertelfinale - im LIGAPORTAL präsentiert von Spiel-Sponsor Power Horse - steht auf dem Programm. Die Brisanz ist nicht nur auf Grund der Fanrivalität enorm. Auch in sportlicher Hinsicht geht es um viel, der Halbfinaleinzug winkt. Im zweiten Teil unserer Vorschau nehmen wir den LASK genauer unter die Lupe. Und stellen fest, dass eine Europacupteilnahme für den Drittligisten im nächsten Jahr gar nicht mehr so weit entfernt ist.
28 Jahre ist es her, dass der LASK den italienischen Spitzenklub Inter Mailand in der zweiten UEFA-Cup Runde empfing. Und das Hinspiel sensationell mit 1:0 gewann. Fast drei Jahrzehnte später sind die Linzer nur noch in der dritthöchsten Spielklasse Österreichs vertreten. Dennoch dürfen die Fans zumindest ein klein wenig von einer Neuauflage des Duells in der kommenden Saison träumen. Dann nämlich, wenn Inter die Qualifikation zur Champions-League verpasst, mit dem Europa-League Play Off vorliebnehmen muss. Und gleichzeitig der LASK im Cup für drei weitere Sensationen sorgt. Denn "der Sieger ist berechtigt, an der vierten und letzten Qualifikationsrunde, dem Play-off zur UEFA Europa League 2013/14 teilzunehmen ", heißt es in der offiziellen Erklärung.
"Das wäre eine Kuriosität, die es so in Österreich noch nie gegeben hat. Natürlich würden wir das gerne nehmen, davon sind wir aber noch weit entfernt ", so LASK-Trainer Karl Daxbacher, der am heutigen Montag seinen 60. Geburtstag feiert. Weshalb ein Sieg über die Rieder ein perfektes Geburtstagsgeschenk für den Niederösterreicher wäre: "Das würde ich sofort nehmen, wäre natürlich ideal." Über Triumphe im Cup weiß Daxbacher genauestens Bescheid. Nicht, nur weil er als Spieler vier Mal, als Trainer einmal den Titel holte. Denn 1988 war er beim Sensationserfolg von Zweitligist Kremser SC als Co-Trainer mit dabei. Dieses Kunststück könnte er nun mit Drittligist LASK wiederholen.
Doch bis dahin ist es noch ein langer, steiniger Weg. Auf dem zunächst Bundesligist SV Ried im Viertelfinal-Schlager aus dem Weg geräumt werden müsste. Was alleine schon einer Sensation gleichkommen würde, denn über die Favoritenrolle herrscht in beiden Lagern absolute Einigkeit. "Wir sind klarer Außenseiter, es wird sehr schwer. Ried ist momentan sehr gut in Form, die Innviertler legen großes Augenmerk auf die Partie. Sie werden uns keinesfalls unterschätzen, der Cup ist auch für sie eine große Chance ", ist sich der LASK-Coach der schweren Aufgabe bewusst. Worauf es am Mittwoch ankommt? "Entscheidend wird sein, kein frühes Gegentor zu bekommen. Mit Meilinger, Zulj und Gartler haben die Rieder offensiv große Qualitäten. Sie sind eine enorm robuste Mannschaft, das System mit der Dreierkette funktioniert sehr gut ", weiß Daxbacher genau über die Stärken des Gegner Bescheid.
Was den Hoffnungen auf eine Sensation keinen Abbruch tut. Denn die Linzer wissen, wie es sich anfühlt, den Favoriten im Cup ein Bein zu stellen. Das musste nicht nur der SV Grödig erfahren. Nach dem 2:0-Sieg über den Tabellenführer von Liga zwei folgte der Hitchcock-Thriller gegen Bundesligist Mattersburg. Wo man einen 0:2-Rückstand ausgleichen konnte, im Elfmeterschießen die Oberhand behielt. "Die Fans hoffen natürlich auf eine weitere Sensation. Auch wenn es schwer wird: Wir trauen uns das absolut zu ", so Geburtagskind Daxbacher. In die gleiche Kerbe schlägt Innenverteidiger Christoph Kobleder: "Wir sind der komplette Underdog. Wir fahren aber nicht zum Spaß nach Ried, wollen weiterkommen." Und das, obwohl zwei wichtige Leistungsträger äußerst fraglich sind. Marko Babic (Oberschenkelzerrung) und Benjamin Freudenthaler (ebenfalls Probleme im Oberschenkel) bangen um ihre Einsätze. "Wir müssen abwarten. Es wird aber schwierig, dass beide spielen können ", berichtet der LASK-Cheftrainer vom Stand der Dinge.
Doch bei allen Halbfinal- oder vielleicht sogar Endspielträumen - das Hauptaugenmerk bei den Linzern liegt auf dem Titelkampf in der Regionalliga Mitte. In dem sich die Schwarz-Weißen ein Kopf-an-Kopf-Duell mit dem FC Pasching liefern, einen Punkt zurückliegen. Der Ligaalltag hat oberste Priorität beim Linzer Traditionsverein. Denn das Abenteuer Regionalliga soll so schnell wie möglich beendet werden, die Rückkehr in den Profifußball gelingen. Obwohl der LASK auch in der dritthöchsten Spielklasse von einem Amateurteam weit entfernt ist, eine reine Profitruppe stellt. "Den Cup nehmen wir gerne mit. Die Meisterschaft ist aber ganz klar wichtiger ", betont Karl Daxbacher. Bereits am Samstag steht das so wichtige Spiel bei Austria Klagenfurt an. Weshalb sich selbst bei einem Aufstieg die Feiern in Grenzen halten würden. Zumindest bei den Spielern. Bei den Fans sähe das im Falle der Sensation vermutlich anders aus. Der Traum von einer Neuauflage des Duells mit Inter Mailand wäre dann präsenter denn je.
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Herbert Pumann überträgt dieses Spiel am 17. April ab 20:15 im Super-Live-Ticker (->> ÖFB-Cup: zum Live-Ticker SV Ried - LASK Linz)
Christoph Gaigg