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Sensation! Ebnet Gratkorn-Sieg gegen Leader Pasching dem LASK die Tabellenführung?

Für die Elf von FC Gratkorn-Trainer Georges Panagiotopoulos setzte es letzte Woche eine bittere 0:5-Schlappe beim LASK. Just beim größten Konkurrenten des heutigen Gegners um den Aufstieg also, den FC Pasching. Die Gäste stehen nach der Auftaktniederlage gegen den LASK nun Woche für Woche unter Zugzwang, könnte man doch schon beim ersten Punkteverlust die Tabellenführung an die Linzer verlieren. Es entwickelte sich schlussendlich ein offener Schlagabtausch, den nur ein Team mit glücklichen Gesichtern beenden konnte...

Dezente Anfangsphase ohne große Gelegenheiten

Zu Beginn stand ein beidseitiges Abtasten auf dem Programm: Keines der Teams wollte in dieser Phase des Spiels einen (vielleicht schon entscheidenden) Fehler machen und so spielte sich fast alles im Mittelfeld ab. Die Gäste aus Pasching zwar mit einer leichten Überlegenheit, was den Ballbesitz betrifft, ohne jedoch zwingend zu werden. Eher Fußball-Schonkost was die rund 250 Zuseher in Gratkorn zu sehen bekommen: Die Baumgartner-Elf schafft es einfach nicht, die leichten Feldvorteile in nennenswerte Chancen umzusetzen. Schlussendlich sollte es aber vor der Halbzeit dann doch noch klappen mit der Führung des Tabellenführers: Eine wunderschönen Freistoß zirkelt Pasching-Spielmacher Daniel Sobokva zum 1:0 der Oberösterreicher in die Maschen – dass dieser Junge ein Standardspezialist ist, hätte sich mittlerweile auch bis Gratkorn durchsprechen sollen (38.). 

Ausgleich bringt Pasching ins Zittern

Nach Wiederanpfiff kommen beide Mannschaften gestärkt aus der Kabine, wobei nun die Heimelf aus der Steiermark leicht feldüberlegen war. Zwei Torchancen auf beiden Seiten bleiben ungenützt, ehe die Mannen aus der Vorstadt von Graz den Ausgleich erzielten: Ein wunderschönes Zuspiel von Routinier Samir Muratovic landet bei Kevin Maritschnegg und dieser lässt sich die Chance nicht nehmen und netzt zum 1:1-Ausgleich ein, der zu diesem Zeitpunkt der Partie nicht unverdient scheint, weil die Gäste aus Pasching einfach mit zu wenig Nachdruck ihre Überlegenheit im Spiel ausspielten. Dann hat Pasching wieder eine tolle Chance, um in Führung zu gehen: Casanova vergibt aber diese große Einschussmöglichkeit.

"Wir haben eine Schlacht verloren. Den Krieg aber nicht."

Die Partie wurde immer rassiger und auf hohem Niveau gespielt. "Solche Spiele sieht man oft in der Bundesliga nicht", sagt Gratkorn-Trainer Panagiotopoulos nach dem Spiel. Seine Elf hatte dann die große Chance auf die Führung: Kevin Maritschnegg trifft allerdings nur Aluminium (74.). Nicht unverdient dann die Führung der Steirer: In der 83. Minute ist es Paul Jury, der die Gratkorner, die letzte Woche noch untergegangen sind, ins Wechselbad der Gefühle und zum Sieg gegen den Tabellenführer Pasching schießt. Zum Sieg deshalb weil in den Schlussminuten sowohl Casanova (86.) als auch Lukas Katnik zwei weitere gute Ausgleichschancen vergeben. Schlussendlich steht aber ein Sieg für Gratkorn auf dem Spielbericht, der nicht unverdient ist: Die Gratkorner haben mehr Willen zum Erfolg gezeigt und waren vorallem nach dem Ausgleichstreffer das bessere Team und dürfen sich somit über drei Punkte mehr auf dem Konto freuen.

 

Georges Panagiotopoulos (Trainer FC Gratkorn):

"Das war ein wirklich starkes Spiel von beiden Mannschaften. Unser Sieg war nicht unverdient, wenngleich Pasching natürlich immer brandgefährlich war. Gegen dieses Team werden sich noch viele die Zähne ausbeißen.  Schlussendlich haben wir aber clever gespielt und so auch gewinnen. Wichtig war, wieder Spaß am Fußballspielen zu bekommen, die Köpfe freizukriegen von diesem schlechten Spiel gegen den LASK und so haben wir dann auch gezeigt, was wirklich in uns steckt."

Gerald Baumgartner (Trainer FC Pasching):

"Wir haben gar nicht so schlecht gespielt, aber Gratkorn wollte den Sieg vor allem in der zweiten Halbzeit mehr. Die Jungs müssen lernen, auch wirklich an ihre Grenzen zu gehen, denn nur so kann man derartig enge Partien wie diese heute gegen Gratkorn dann auch für sich entscheiden. Die Niederlage schmerzt natürlich, aber wir haben jetzt eine Schlacht verloren, aber noch lange nicht den ganzen Krieg."

 

Lino Heiduck