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Harald Fischl: "Der GAK braucht kein Schein-Image"

Geht es nach Ex-Präsident Harald Fischl, dann wird der GAK am Samstag in Pasching das abschließende Spiel in der Herbstmeisterschaft der Regionalliga Mitte bestreiten. Bis heute 10 Uhr muss allerdings eine Entscheidung fallen. "Ansonsten können wir das Spiel nicht planen. Vor allem die Polizei braucht ja eine Entscheidung, ob gespielt wird", so Paschings Sektionsleiter Heinz Becker. liga3 sprach in den letzten Minuten vor der Entscheidung mit Harald Fischl.

 

Herr Fischl, wird das Spiel des GAK morgen in Pasching stattfinden?
Fischl
: Das glaube ich schon. Wir haben eine Erklärung abgegeben, dass die möglichen Kosten übernommen werden. Wenn der GAK morgen spielt, dann hätten wir die Chance, den Verein über den Winter zu bringen. Denn eines ist klar: Das, was in den letzten Tagen abgelaufen ist, das ist schon sehr dubios.

Macht es überhaupt einen Sinn, den GAK in dieser Form noch am Leben zu halten?
Fischl: Wir brauchen eine Chance. In Wahrheit ist der GAK nicht so verschuldet wie es behauptet wird. Es gibt da viele Dinge, die erst geprüft werden müssen. Da sind auch viele Schlampereinen passiert. Es ist einfach eine Sauerei, wenn ein Verein 110 Jahre alt ist und er wird dann von vielen Seiten im Regen stehen gelassen.

Wie wollen Sie sich in Zukunft einbringen?
Fischl: Auf jeden Fall helfe ich sicher mit. Wir wollen zuerst einmal eine außerordentliche Generalversammlung. Da werde ich mich einbringen, auch ökonomisch.

Was läuft beim GAK schief?
Fischl: Der GAK hat ein Budget von 1,6 Millionen Euro für die Regionalliga. Das ist doch nicht normal. Da fehlen dir einfach die Worte. Dieser Verein muss völlig reorganisiert werden.

Wie sollte dieser Prozess ablaufen?
Fischl: Der GAK braucht ein paar Jahre Ruhe und muss seine eigenen Brötchen backen. Der Verein hat einen eigenen Platz und spielt in der UPC Arena, das ist doch fast größenwahnsinnig. Alleine dadurch würde man sich 150.000 Euro im Jahr sparen. Man muss endlich beginnen, anders zu denken. Der GAK braucht kein Scheinimage, die Ziele gehören neu definiert.

Welches Budget wäre nötig, um die Saison ordentlich über die Bühne zu bringen?
Fischl: Wenn man es vernünftig macht, dann sind maximal 200.000 Euro nötig. Wir haben alleine Sponsorenzusagen von 160.000 Euro.

Was macht für Sie persönlich den GAK aus?
Fischl: Ich war bei der Mitgliederversammlung. Da waren 350 Leute. Das zeigt, der GAK ist ein Verein der Fans und der Mitglieder. Aber der GAK muss sich endlich wieder finden, um wieder Fußball zu spielen und die jungen Talente auszubilden.

Wäre es nicht sinnvoll, in der untersten Klasse bei Null anzufangen?
Fischl: Der GAK hat viele Mitglieder und Fans. Ich glaube nicht, dass die da mitgehen würden. Das wäre ein gewaltiger Schaden.

Mit welchem Team wird der GAK in Pasching antreten?
Fischl: Mit einer Amateurmannschaft. Diese sollte dann im Winter ergänzt werden.

Wäre das nicht eine Wettbewerbsverzerrung? Immerhin geht es gegen den Tabellenführer.
Fischl
. Nein. Mit welcher Mannschaft man antritt ist Sache des Vereins. Es wird aber sicher ein fairer und seriöser Umgang mit dem Gegner werden. Ob man das Spiel dann gewinnt, das kann man vorher nicht sagen. Aber eines ist klar, der GAK wird in Pasching alles geben.

 

Markus Neißl