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Gratkorn unter Druck

Vor wenigen Wochen konnte man im Falle des FC Gratkorn noch von einem Fehlstart sprechen. Der kann wohl passieren, passiert auch den größten Klubs unserer Zeit. Inzwischen stehen die Gratkorner aber unter Zugzwang. Ein Punkt weniger und man ist in der Abstiegszone. Gerade einmal zehn Zähler konnten die Mannen von Trainer Georges Panagiotopoulos in den bisherigen elf Partien einfahren. Den Tiefpunkt erreichte das Team kürzlich mit der Niederlage gegen Allerheiligen vor eigenem Publikum und damit gegen einen Gegner, der alles andere als eine Auswärtsmacht ist.

Zu wenig Punkte

"Ich weiß es leider selbst nicht, warum es nicht läuft", sagt der sportliche Leiter Michael Bretterklieber. "Ich denke ohne zu übertreiben Tag und Nacht darüber nach, aber ich komme auf keinen grünen Zweig. Fakt ist, dass wir viel zu wenig Punkte auf dem Konto haben." An der fehlenden Zielsetzung wie von liga3.at-Experten Werner Ostermann vermutet, liege es jedenfalls nicht. "So weit ich mich erinnern kann, hat unser Trainer schon ganz klar das Ziel ausgegeben, vorne mitzuspielen." Was das in der heurigen Regionalliga Mitte genau heißt, lässt sich aber wohl nicht völlig zufriedenstellend beantworten. "Die Liga ist unglaublich. Es muss für jeden Kicker ja ein Wahnsinn sein, gegen solche Kicker spielen zu dürfen."

Trotzdem Vollgas

Trotzdem scheinen es die "Pana"-Mannen nicht auf den Platz zu bringen. "Wenn ich eines sagen kann, dann ist es das, dass die Spieler Vollgas geben und sich nicht hängen lassen", so Bretterklieber. Das könne man zwar vermuten, ist laut dem Funktionär aber nicht der Fall. "Das Training passt und alle sind motiviert und wollen sich aus dieser Krise befreien, aber es klappt einfach nicht." Dass man mittlerweile nicht einmal mehr zu Hause gewinnt, sei natürlich doppelt bitter. "Das wirkt sich leider auch auf die Stimmung auf der Tribüne aus."

Ernste Situation

Wie ernst die Situation ist, ist Bretterklieber aber bewusst. Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren. "Wir müssen im Herbst noch so viele Punkte wie möglich holen, um ja nicht wirklich unten hineinzurutschen." Für den sportlichen Leiter wäre sogar die Überwinterung auf dem derzeitigen, elften Tabellenplatz, nicht ideal. "Dann hast du ja auch wieder Druck und Druck ist schlecht." Wie vielle Punkt man holen möchte, will Bretterklieber nicht sagen. "Wir müssen im Winter sowieso reagieren. Ich will aber keinen unter Druck setzen. Das ist das letzte, was wir jetzt brauchen können."

von Martin Mandl