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Anel Kocijan schießt Jungblackies zu Derbysieg und aus dem Tabellenkeller

Zum interessanten Steirer-Derby bat der USV Stein Reinisch Allerheiligen am Dienstagabend die SK Puntigamer Sturm Graz Amateure. Während sich die heimische Kulovits-Elf zuletzt mit dem 4:1 über den DSV Leoben über den ersten Saisonsieg freuen durfte, warten die von Sturm-Legende Markus Schopp betreuten Jungblackies noch auf den ersten "Dreier" in der neuen Saison. Einer abwechslungsreichen und chancenreichen, aber torlosen ersten Halbzeit folgte gleich nach Wiederanpfiff die entscheidende Szene. Nach einer Flanke war es der 19-jährige Sturm-Angreifer Anel Kocijan, der nach 46 Minuten einen Kopfball in die Maschen wuchtete und die Grazer - trotz etlicher Ausgleichsgroßchancen für den ASV - über einen Auswärtsderbysieg jubeln ließ.

 

Chancen hüben wie drüben

Nach dem obligaten Abtasten ist es der SV Allerheiligen, der nach rund einer Viertelstunde das Heft in die Hand nimmt und sich neben optischer Vorteile auch eine gute Gelegenheiten erarbeiten kann. Vor allem der pfeilschnelle Ex-Austria-Klagenfurt-Akteur und Angreifer Michael Kulnik entpuppt sich als ständiger Unruheherd für die Abwehr der Grazer, doch ein gut angetragener Heber aus großer Distanz geht knapp neben den Kasten von Keeper Lukas Waltl, der auch nach einer knappen halben Stunde wieder als Sieger aus dem Duell Kulnik gegen Waltl gehen sollte. So kann der hochtalentierte Schlussmann einen Schuss des 25-Jährigen aus kurzer Distanz in extremis parieren.

Dann folgt ein erstes Ausrufezeichen der Gäste. Nach feiner Flanke von Kapitän Reinhold Ranftl setzt Daniel Schmölzer den Kopfball nur knapp neben den Kasten von ASV-Goalie Rinnofner. Die Partie wogt nun hin und her, die beste Chance für die Heimelf vergibt Neuzugang Emre Koca, dessen Schuss knapp neben das Gäste-Tor geht, während Reinhold Ranftl knapp vor dem Pausenpfiff bei einem Schussversuch wieder an Rinnofner scheitert.

Kocijan schockt Allerheiligen nach Wiederanpfiff

Die zweite Halbzeit war noch keine Minute alt, als plötzlich Sturms Anel Kocijan nach einer schönen Flanke völlig freistehend vor dem ASV-Gehäuse auftaucht und den Ball mit dem Kopf zum 1:0 für die Grazer in die Maschen wuchtet. Die Kulovits-Elf antwortet mit wütenden Angriffen, doch Michael Kulniks Distanzschuss streicht nach knapp 55 Minuten am Tor vorbei und auch Armend Spreco beißt sich am herovrragend disponierten Sturm-Goalie Waltl nach einer knappen Stunde die Zähne aus.

Angetrieben von etwa 400 Fans versucht Allerheiligen alles, um doch noch den Ausgleich zu schaffen. Nach rund 70 Minuten hätte dieser fallen müssen. Nach einem mustergültigen Zuspiel steht Emre Koca wenige Meter alleingelassen vor Sturm-Tormann Waltl, doch der 19-jährige Austro-Türke lässt die Top-Ausgleichsmöglichkeit aus und köpft das Leder knapp am Tor vorbei.

Die Schopp-Truppe versucht nun alles um die hauchdünne Führung über die Distanz zu retten.  Die Allerheiligener rennen weiter an und haben Pech als der aufgerückte Abwehrrecke Andrej Prejac einen Kopfball aus toller Position wieder neben den gegnerischen Kasten setzt (79.). Die Schlussoffensive der Kulovits-Truppe wird nicht mehr belohnt, die Sturm Amateure dürfen sich dank einer disziplinierten Leistung und auch dem nötigen Quäntchen Glück über einen Derbysieg in der Festung Allerheiligen freuen. Die Gelb-Schwarzen hatten mehr vom Spiel, konnten aber ihre Chancen nicht nutzen.

Stimmen zum Spiel:

Josef Felgitscher (Sportchef USV Allerheiligen):
"Wir haben heute zu viele Chancen vergeben, möglicherweise hat auch der allerletzte Punch gefehlt. Obwohl wir nicht berauschend gespielt haben, hatten wir genügend Chancen, um die Partie für uns zu entscheiden. In der Schlussphase ist uns auch ein Treffer noch aberkannt worden. Doch das spielt keine Rolle, wir sind heute selber schuld an dieser Niederlage. Verteidiger Christian Wittmann hat im Herbst sein letztes Spiel für den SV Allerheiligen bestritten, da er für sein Studium - wie abgemacht - ein Auslandssemester in den USA beginnt. Dafür wünschen wir ihm alles Gute, auch wenn er uns sportlich bis zum Winter natürlich fehlen wird."

Der Beste: Christian Wittmann (IV)

Robert Jerovsek (Sektionsleiter Sturm Graz Amateure):
"Dieser Sieg war heute ganz, ganz wichtig! Wir sind heute mit einer Mannschaft, die wenn ich richtig liege nicht einmal ein Durchschnittsalter von 18 Jahren hatte, eingelaufen und haben die erste Halbzeit komplett offen gestaltet. Nach Wiederanpfiff hat uns der schnelle Führungstreffer natürlich in die Karten gespielt, dann haben wir die Partie eine Viertelstunde kontrolliert, ehe die Allerheiligener immer mehr Druck - vor allem über weite Bälle und Standards - ausübten und zu guten Chancen kamen. Vor allem Michael Kulnik war ein ständiger Gefahrenherd. Ich bin nun seit sieben Jahre bei den Sturm Amateuren dabei und umso freue mich, dass wir heute das erste Mal in diesem Zeitraum in Allerheiligen gewinnen konnte. Kompliment an die gesamte Mannschaft!"

Die Besten: Herausragend: Felix Schmied (LV); ansonsten Pauschallob

von Marco Wolfsberger