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Freche Florianer knöpfen GAK Punkt ab (mit Fotos)

Nach einem durchwachsenen Start mit nur einem Punkt aus den ersten drei Runden wartete auf die Union T. T. I. St. Florian im heimischen Sportpark mit dem Vorjahres-Meister GAK der nächste harte Brocken. Die von Ante Simundza betreuten Roten können - trotz zweier Heimspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit - auf einen geglückten Auftakt mit sieben errungenen Zählern zurückblicken. Im Frühjahr durften sich die Florianer über einen sensationellen 2:0-Erfolg in der Grazer UPC-Arena freuen, heute konnte mit einem 0:0 ein weiteres Ausrufezeichen gegen den Titelmitfavoriten aus der Steiermark gesetzt werden. Neben vielen Chancen bekamen die Fans auch einen Ausschluss zu sehen.

 

Kein Sommerkick trotz heißer Temperaturen

Bei sommerlichen Temperaturen beginnt der GAK stark und kann sich in einer schnell und rassig geführten Partie am Beginn ein leichtes Übergewicht erarbeiten. Bei zwei gefährlichen Hereingaben von Herbert Rauter bzw. Patrick Durlacher ist es jeweils St. Florians Defensivmann Roland Hinterreiter, der mit couragiertem Einsatz eine vielversprechende Chance für die Gäste in letzter Sekunde unterbinden kann. Nach einer Viertelstunde dann erstmals die Sängerknaben, doch GAK-Goalie Georg Blatnik kann einen gut angetragenen Freistoß von Thomas Himmelfreundpointner gerade noch entschärfen. Danach haben die knapp 100 mitgereisten Fans der Rotjacken zwei Mal den Torschrei auf den Lippen, doch Heim-Keeper Lorenz Höbarth kann einen brandgefährlichen Pranjic-Schuss (19.) von der Strafraumgrenze glänzend parieren und hat Glück als er sich bei einer Flanke verschätzt und der hinter ihm lauernde, stark aufspielende Linksverteidiger Perica Sare nur die Außenstange trifft (23.).

Die von Coach Willi Wahlmüller gut eingestellten Florianer halten gut dagegen und kommen immer wieder zu einigen Offensivaktionen, während man sich in der Defensive auf Schlussmann Höbarth verlassen kann, der nach rund einer halben Stunde gegen einen Fuchshofer-Kopfball sowie einen Schuss von Durlacher die Oberhand behält. Danach verflacht die Partie ein wenig, die beste Chance in der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts vergibt Miliam Guerrib, der bei einem gut getimten Zuspiel einen Schritt zu spät kommt. So sieht auch der im Sportpark anwesende ÖFB-Präsident Leo Windtner, wie die beiden Teams von Referee Stossier mit einem torlosen Remis in die Kabinen geschickt werden.

 

Tapfere Florianer machen dem Favoriten das Leben schwer

Nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff erleben die rund 600 Besucher im Sportpark beinahe die Führung der Heimelf, als die blutjunge Solospitze Rene Renner alleine auf GAK-Keeper Blatnik zuläuft, diesen sehenswert überhebt, aber Pech hat, da der Ball knapp über die Latte geht und am Tornetz aufdockt. Das Match bleibt weiterhin sehr ansehnlich und wird von beiden Seiten mit großem Einsatz geführt, den Schaulustigen wird wirklich feiner Regionalliga-Fußball geboten.

Mitte des zweiten Abschnitts ist es wieder der erfrischend aufspielende, letztes Jahr noch in der Landesliga bei St. Magdalena kickende Florian Krennmayr, der mit einem Distanzschuss Gäste-Schlussmann Blatnik ordentlich prüft. Die Truppe von Coach Willi Wahlmüller wittert nun die Chance den Favoriten ein Bein zu stellen und wird immer frecher. Der GAK findet aber nach einem kurzen Durchhänger wieder zurück in die Spur und übernimmt in der Schlussphase das Heft wieder in die Hand und erarbeitet sich gute Chancen. Der 26-jährige Kroate Miliam Guerrib bekommt nach 70 Minuten den Ball in aussichtsreicher Position im gegnerischen Strafraum serviert, ist aber zu überrascht und versemmelt diese vielversprechende Möglichkeit. Dies soll auch seine letzte nennenswerte Aktion gewesen sein, in der Schlussviertelstunde wieder er von Ex-Gratkorn-Goalgetter Oliver Wohlmuth ersetzt.

 

  

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St. Florian übersteht Grazer Schlussoffensive trotz spätem Ausschluss

Die Grazer schnüren die sich tapfer wehrenden Sängerknaben im Finish regelrecht ein und ziehen ein Powerplay in der Spielhälfte der Florianer auf. Ein Fallrückzieher von Fuchshofer (77.) kann von der Abwehr der Oberösterreicher abgeblockt werden und auch eine Eckballserie kann von der starken Defensive rund um Tormann Höbarth und die beiden Innenverteidiger Roland Hinterreiter und Markus Hermes schadlos bereinigt werden. Als dann auch noch ein Distanzschuss von Michael Hofer (84.), der knapp über das Florianer Gehäuse zischt, nicht den gewünschten Erfolg für die Simundza-Elf bringt und auch die rote Karte gegen St. Florians Gery Hintringer nach einem harten Einsteigen gegen GAKs David Fink die Florianer Abwehr nur ins Wanken, aber nicht mehr zum Fallen bringt, steht fest, dass die Union St. Florian wieder einmal einen Großen der Liga erfolgreich geärgert hat und sich über einen hart erkämpften Zähler gegen einen Titelkandidaten freuen darf.

Stimmen zum Spiel:

Willi Wahlmüller (Trainer Union T. T. I. St. Florian):
"Wir haben mit einer Rumpfelf gegen eine Profitruppe einen Punkt geholt und sind damit sicherlich zufrieden. Man muss nur sehen, wer beim GAK aller nur auf der Bank gesessen ist, um zu sehen, welche Qualität die Grazer besitzen. Meine Mannschaft hat aus einer gesicherten Defensive heraus sehr konzentriert agiert und immer wieder auf Konterchancen gelauert. Der GAK hatte insgesamt mehr vom Spiel, die beste Chance des Spiels hatten aber unser Rene Renner, der gleich nach wieder Anpfiff eine hundertprozentige Gelegenheit leider knapp vergeben hat. Im Endeffekt haben wir einen Großen der Liga geärgert und blicken somit zuversichtlich in die nächsten Wochen."

Die Besten: Dominic Winkler, Markus Hermes (beide IV), Florian Krennmayr, Thomas Mitterndorfer (beide ZM), Lorenz Höbarth (TM)

Walter Koleznik (Sportmanager GAK):
"Wir haben gut begonnen und vor allem in Halbzeit eins das Spiel beherrscht. In der zweiten Halbzeit hatten wir Glück, dass die Florianer diese eine Top-Torgelegenheit nicht nutzen konnte. In der Endphase haben wir noch einmal alles versucht, aber nur mehr eine richtige gute Chancen herausspielen können. Gesamt gesehen müssen - obwohl wir den Gegner beherrscht haben - mit diesem Punkt zufrieden sein. Gegen St. Florian haben wir uns auch zuletzt immer schwer getan."

Die Besten: Perica Sare (LV), Christian Deutschmann (IV), Mario Pranjic (ZM)

von Marco Wolfsberger