Die am vergangenen Freitag erlittene bittere 0:6-Niederlage gegen den LASK machte sich bei den Amateuren des KSV 1919 zu Beginn dieser Begegnung doch noch deutlich bemerkbar. Auch wenn die Russ-Elf durch einen Bingöl-Schuss, welcher sein Ziel nur knapp verpasste, in der 3. Minute die erste gute Gelegenheit im Spiel vorfand, so zeigten die Jungprofis doch immer wieder kleine Unsicherheiten in ihrem Spiel. Die Gäste hingegen standen zunächst in der Abwehr sicher und forcierten bei ihren Angriffen vor allem die Flügel. Paschings erste nennenswerte Chance in dieser Partie resultierte jedoch nicht aus einem dieser Angriffe über die Seite sondern aus einer Standardsituation. Freistossspezialist Daniel Sobkova jagte zwar seinen ersten Versuch noch in die Mauer, sein Nachschuss hingegen hätte den Weg ins Tor gefunden, jedoch war KSV-Keeper Paul Paiduch in dieser Szene auf seinem Posten. In Minute 13 waren es wieder die Gäste, die nach einem ruhenden Ball für Torgefahr sorgten. Nach einem Freistoss von der linken Seite kam Casanova ungehindert zum Kopfball, sein Versuch segelte jedoch über das gegnerische Gehäuse. Rund 10 Minuten später fand der FC Pasching dann eine noch größere Möglichkeit um in Führung zu gehen vor. Thomas Krammer ließ diese jedoch aus, indem er den Ball, welchen er zuvor nach einem katastrophalen Rückpass und dem darauffolgenden Kopfball von Kapfenbergs Torhüter Paiduch serviert bekommen hatte, in die Wolken jagte.
Je länger die erste Hälfte dauerte, desto mehr verlor das Spiel an Schwung. Bis auf zwei gute Distanzschüsse der Heim-Mannschaft durch Bingöl und Farnleitner passierte bis zum Pausenpfiff nichts mehr, wodurch es somit mit einem 0:0 in die Kabinen ging. Nur kurz nach Wiederbeginn verfehlte dann Kovacec mit einem Schuss nur knapp das Tor der Kapfenberger. Ansonsten waren es aber die Hausherrn, die mit etwas mehr Schwung aus der Halbzeit kamen. In Minute 61 gingen dann dennoch die favorisierten Oberösterreicher in Führung. Torschütze zum 0:1 war mit Davorin Kablar ein Innenverteidiger. Der aufgerückte Abwehrhüne verwandelte eine Flanke direkt mit seinem rechten Fuss.
Rund eine Viertelstunde vor Schluss gelang mit Daniel Sobkova einem Spieler die Vorentscheidung in dieser Partie, welcher zuletzt scheinbar nach Belieben getroffen hatte. Assistgeber bei seinem Treffer war übrigens Paschings Torhüter Michael Höfler, der zuerst einen Angriff des KSV zunichtemachen konnte, ehe er mit einem schnellen Ausschuss seinen Teamkollegen im Sturm bediente. Sobkova ließ im Anschluss zwei Gegenspieler stehen, ehe er trocken ins lange Eck zum 0:2 abschloss. Nur kurz darauf durfte der erfolgreiche Torschütze seinen Arbeitstag beenden. Für ihn kam Sebastian Zirnitzer neu in die Begegnung. Der 20-Jährige sollte sich, ganz wie sein Vorgänger, ebenfalls noch über einen Treffer an diesem Tag freuen können. Vier Minuten vor dem Ende verwertete Zirnitzer eine Zuspiel von links in den Strafraum trocken und machte somit den dritten Paschinger Sieg in Serie endgültig perfekt.
Gerald Baumgartner (Trainer des FC Pasching):
„Mit unserer Leistung in der ersten Hälfte bin ich nicht zufrieden, auch wenn man sagen muss, dass die Jungfalken zu Beginn äußerst bissig waren. Man hat deutlich gespürt, dass sich die Mannen von Kurt Russ für das Debakel gegen den LASK rehabilitieren wollen. Uns hat in den ersten 45 Minuten hingegen genau diese Aggressivität gefehlt. Nachdem ich meinen Spielern zur Pause eine kleine Kopfwäsche verpasst habe, ging es in Halbzeit zwei dann deutlich besser. Wir haben Gas gegeben und auch die Einwechslungen haben sich sehr positiv auf das Spiel meiner Mannschaft ausgewirkt, so dass wir am Ende schließlich doch noch verdient und ungefährdet gewonnen haben.“
KSV 1919 Amateure – FC Pasching 0:3 (0:0)
Tore: Kablar (61.), Sobkova (73.), Zirnitzer (86.)
Sportplatz SV Austria Kapfenberg Schirmitz; 200 Zuschauer
SR Krassnitzer
Aufstellung KSV 1919 Amateure: Paiduch; Otter, Weinberger (62. Nutz), Csobaldi (78. Kurzmann), Bingöl, Graf, Hirschhofer, Spirk (Kap.), Farnleitner, Welnicki, Kim (78. Im)
Aufstellung FC Pasching:Höfler; Riedl, Kerschbaumer, Hamdemir (80. Gabriel), Casanova, Perchtold, Grasegger, Krammer, Sobkova (76. Zirnitzer), Kovacec (58. Schobesberger), Kablar (Kap.)
Formation: 4-2-3-1
von Michael Obrecht