Dem starken neunten Rang ließen die Südsteirer ein katastrophales Frühjahr mit nur fünf Punkten aus 14 Partien und den dadurch bedingten Abstieg in die Landesliga folgen. "Ich weiß bis heute nicht, warum es in der Rückrunde ganz und gar nicht zusammengelaufen ist. Natürlich haben die langen, verletzungsbedingten Ausfälle von Torjäger Igor Hajduk und Kapitän Kevin Hutter eine Rolle gespielt, doch das alleine kann es nicht gewesen sein. Wir haben im Frühjahr unsere Tugenden zu oft vermissen lassen, haben plötzlich nicht mehr die Bereitschaft zu kämpfen gehabt", weiß Obmann Zirngast.
Der Umbruch bei den Gleinstättnern ist in vollem Gange. Trainer Udo Kleindienst, der den Gang in die Landesliga mitantreten wird, sprach nach dem Auswärtsmatch in Gratkorn von lediglich fünf Spielern, die auch kommende Saison den Gleinstättnern erhalten bleiben werden. Der Obmann bestätigt das: "Es wird ein Umbruch stattfinden. Tormann Lukas Waltl wird den Verein fix verlassen, er will im Profibereich seine Chance nutzen. Wir wollen Kapitän Hutter, der eine absolute Identifikationsfigur im Verein ist, aber auch Angebote anderer Vereine vorliegen hat, unbedingt halten und um ihn herum eine schlagkräftige Truppe aufbauen, die sich in der Landesliga im vorderen Drittel präsentiert." Zurzeit beobachtet man viele junge Spieler bei den umliegenden Vereinen aus der Oberliga (5. Leistungsstufe). Auch der eine oder andere Akademie-Spieler soll den Weg in der kommenden Saison in die "Ziegelhauptstadt" finden.
DIe Budgetplanungen finden Mitte dieser Woche mit Präsident und Hauptsponsor Franz Olbrich statt. Der Verein hofft, dass die Kürzungen sich in Grenzen halten oder großteils ausbleiben, da ansonsten eine Dominoeffekt bei den anderen Gönnern befürchtet wird. Vor drei Wochen hatte der Verein mit anderen Probleme zu kämpfen. Als beim Training plötzlich die Finanz am Gleintättner Sportplatz stand und das Training deswegen sogar abgebrochen werden musste: "Es hat keine Ankündigung gegeben. In Gleinstätten arbeiten alle Funtionäre ehrenamtlich, dafür verbürge ich mich. Wir haben auch die Spieler ordnungsgemäß angemeldet, zahlen Steuern und dann wird man ähnlich einem Vebrecher behandelt", ist Gerhard Zirngast über die Vorgangsweise der Finanzprüfer erzürnt.
"Bis auf den heurigen Abstieg haben wir eine tolle Zeit in der Regionalliga Mitte erlebt. Es hat sich wirklich was abgespielt in Gleinstätten und die Zuschauer haben den ehrlichen Fußball unserer Mannschaft wirklich honoriert, wofür ich den Leuten danken möchte", so Zirngast, dessen Mannschaft in der "David-Rolle" so manchen Goaliath nicht nur ins Wanken, sondern auch zu Fall brachte: "Wir haben den GAK und Austria Klagenfurt geschlagen, auch Vereine aus Großstädten wie Villach, Wels oder Linz geärgert, durften auch Fußballpersönlichkeiten wie Toni Polster oder Christian Mayrleb im Tondachstadion begrüßen. Diese wunderschönen Eindrücke werden wir nicht vergessen", zieht der engagierte Obmann eine letzte Bilanz unter die zweijährige Regionalligazeit, die am kommenden Freitag mit dem Heimspiel gegen den SAK vorerst beschlossen wird, aber nicht für ewig beendet sein muss...
von Marco Wolfsberger