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Effiziente Klagenfurter gleichen Zwei-Tore-Rückstand noch aus (mit Fotos)

Seit drei Runden bekleidet Franz Gilhofer nun schon den Cheftrainerposten bei der UVB Vöcklamarkt und in dieser Zeitspanne holten die „Grün-Gelben“ nicht weniger als sieben Punkte. Eine Erfolgsgeschichte, die vor allem durch viel Einsatz, Leidenschaft und Kompaktheit im Spiel möglich wurde. Mit diesen Tugenden wollte man auch im Heimspiel gegen den SAK Klagenfurt/Celovec bestehen. Die Kärntner reisten ihrerseits aber ebenfalls mit viel Selbstvertrauen im Gepäck an, konnte die Jagodic-Elf am vergangenen Samstag doch das Klagenfurter-Derby für sich entscheiden. Das Hinspiel im Duell der beiden Tabellennachbarn ging jedenfalls an den SAK, man durfte also gespannt sein, ob die formstarken Vöcklamarkter dieses Mal den Spieß umdrehen konnten.

Dem Torerfolg angenähert

Beide Seiten mussten für diese Begegnung, aufgrund einer Gelbsperre, auf einen wichtigen Akteur in ihren Reihen verzichten. So stand den Hausherrn Linksverteidiger Michael Sammer ebenso wenig zur Verfügung, wie den Klagenfurtern Helmut König. Ansonsten nahmen beide Trainer, im Vergleich zum vergangenen Spieltag, kaum Änderungen bezüglich der Startformation vor. In den Anfangsminuten fanden sowohl die Gastgeber, wie auch der SAK, die eine oder andere torgefährliche Situation vor. Im entscheidenden Moment fehlt aber auf beiden Seiten die nötige Genauigkeit im Abschluss oder im letzten Pass, um diese Gelegenheiten in etwas Zählbares umzumünzen. Ein gutes Beispiel dafür bot die 17. Minute, als Joachim Gilhofer, nach einer Flanke von Stefan Sammer, über Umwege an den Ball kam und sofort abschloss. Sein Schuss wurde jedoch noch abgefälscht und landete so knapp neben und nicht im gegnerischen Gehäuse. Nachdem beide Offensivreihen zu Beginn ihre Visiere noch nicht richtig adjustiert zu haben schienen, sprang für die noch wirkungslosen Angreifer mit Murat Veliu beinahe ein Verteidiger ein. Der Klagenfurter hätte sich über seinen vermeintlichen Kopfballtreffer jedoch kaum gefreut, denn sein Versuch wäre zwar beinahe im Tor gelandet, aber nicht im Vöcklamarkter, sondern im eigenem. Veliu konnte sich in dieser Szene bei seinem Torhüter Marcel Reichmann bedanken, der ein Eigentor gerade noch verhindern konnte. Nur kurze Zeit später vereitelte nur mehr die Querlatte die Führung der Heimelf, als nach einem Corner David Vitzthum seinen Kopfball zu genau platzierte. In der 25. Minute musste sich SAK-Keeper Reichmann dann aber doch geschlagen geben. Bei einem Gilhofer-Volley aus rund 18 Metern, war der Schlussmann der Klagenfurter chancenlos, zumal der Schuss noch leicht abgefälscht wurde. Die Führung zu diesem Zeitpunkt war keinesfalls unverdient, hatte Vöcklamarkt doch in dieser Phase mehr vom Spiel und die weitaus besseren Chancen.

Viele Möglichkeiten, „nur“ ein Tor

Den Gästen aus Kärnten wäre nur drei Minuten nach dem Gegentor beinahe der Ausgleich aus einem von Goran Jolic direkt angetragenen Eckball gelungen. Die gefinkelte Hereingabe landete aber nur an der Stange, von wo der Ball schließlich ins Out ging. Kurz vor der Pause hätte Vöcklamarkt beinahe den Vorsprung noch zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt ausbauen können. Nach einer Freistossflanke von Lexl kam, über den Kopf von Vitzthum, schließlich Grössinger an den Ball, welcher diesen jedoch nur noch mit der Fussspitze erreichte und somit das Tor knapp verfehlte. Kurz nach Wiederbeginn ließen die Mannen von Interimstrainer Gilhofer erneut eine oder besser gesagt drei riesige Chancen aus, den zweiten Treffer an diesem Abend zu erzielen. Nach einem Konter scheiterte zunächst Joszef Peter an Klagenfurts Torhüter Reichmann im Duell Eins-gegen-Eins, ehe der Ball zu Lexl kam, der bei seinem Abschluss im letzten Moment noch geblockt wurde. Dieser Pressschlag landete schließlich vor den Füssen von Stefan Sammer, der auch sofort abzog. Sein Schuss wurde aber gerade noch auf der Linie abgewehrt, weshalb es bei der knappen Vöcklamarkter Führung blieb. Oftmals rächen sich solche vergebenen Möglichkeiten im Fussball bitterlich. Die UVB ließ sich von der mangelhaften Chancenauswertung jedoch nicht aus dem Tritt bringen und blieb weiterhin am Drücker. Diese Bemühungen wurden in der 63. Minute belohnt, als Peter einen langen Pass von Lexl vor SAK-Keeper Reichmann erreichte, welchen der Angreifer umspielte, um den Ball ins leere Tore zum 2:0 einzuschieben.

Unerwartetes Comeback

Es schien zunächst so, als wäre dies bereits die endgültige Entscheidung gewesen. Man hatte nicht mehr das Gefühl, dass die Gäste sich von diesem Rückschlag nochmals erholen sollten. In der 71. Minute keimte beim SAK dann aber doch noch einmal Hoffnung auf, als Darijo Biscan mit einem schönen Flachschuss aus 20 Metern der Anschlusstreffer gelang. Nur drei Minuten später durfte sich Klagenfurts Nummer 22 erneut über ein Tor freuen. Nach schönem Doppelpass mit dem eingewechselten Mpaka zeigte Biscan abermals seine überragende Schusstechnik und versenkte so einen Ball von der Strafraumgrenze erneut im Vöcklamarkter Gehäuse. Die Klagenfurter, welche sich so unerwartet ins Spiel zurückgekämpft hatten, erschwerten sich das Leben in den letzten fünf Minuten selbst nochmals, nachdem Aleksic nach einer rüden Attacke die Ampelkarte sah. Am Spielausgang sollte dies aber letztlich nichts mehr ändern, auch weil ein Lexl-Volley in der Nachspielzeit nur im Außennetz landete. Somit blieb es beim 2:2-Unentschieden, mit welchen vor allem die Gäste wohl gut leben konnten.

 

Fotos vom Spiel

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Stimmen zum Spiel:

Franz Gilhofer (Trainer der UVB Vöcklamarkt):
„Die Leistung meiner Mannschaft war wieder sehr ansprechend. Die Spieler sind erneut mit dem nötigen Biss und der nötigen Freude in die Partie gegangen und was besonders wichtig ist, ohne Angst. Dass wir uns nach dem zweiten Tor noch die Butter vom Brot haben nehmen lassen, ist schon sehr bitter. Vielleicht waren wir in dieser Phase dann sogar schon etwas zu überheblich. Aus diesem Fehler müssen wir lernen, um vielleicht, wenn wir das nächste Mal in so einer Situation sind, den Sieg trocken nachhause zu spielen. Mit vier Punkten aus den Spielen gegen Gratkorn und dem SAK sind wir aber generell mehr als zufrieden.“

Igor Ogris (Sportlicher Leiter des SAK Klagenfurt/Celovec):
„Vöcklamarkt hat heute sicherlich den Sieg verschenkt, war die Gilhofer-Elf doch von Beginn an die aktivere Mannschaft. Als keiner mehr an einen Punktgewinn geglaubt hat, brachte uns Biscan, welcher eine herausragende Partie bestritt, mit zwei tollen Schüssen nochmals zurück. Wir nehmen diesen einen Punkt, auch wenn er natürlich sehr glücklich war, gerne mit nach Klagenfurt.“


UVB Vöcklamarkt – SAK Klagenfurt 2:2 (1:0)
Tore:
Gilhofer (25.), Peter (63.); Biscan (71., 74.)
Gelb-Rot:
Aleksic (85.)
Sportzentrum Vöcklamarkt; 700 Zuschauer;
SR Brunner

Aufstellung UVB Vöcklamarkt: Harrant; Aichinger, Peter, Hasenöhrl (Kap.), S. Sammer, Vitzthum (90. Peterstorfer), Grössinger (75. Schrattenecker), Lexl, Kirnbauer, Laganda, Gilhofer (89. Brandt)
Formation: 4-4-1-1
Die Besten bei der UVB Vöcklamarkt: geschlossene Manschaftsleistung

Aufstellung SAK Klagenfurt/Celovec: Reichmann; Kropiunik, Veliu, Aleksic, Triplat (66. Mpaka), Jolic (Kap.), Ritscher, Lausegger, Oberrisser, Bilali, Biscan
Formation: 4-3-3
Die Besten beim SAK Klagenfurt/Celovec: Biscan


von Michael Obrecht

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Franz Gilhofer (Trainer der UVB Vöcklamarkt):

„Die Leistung meiner Mannschaft war wieder sehr ansprechend. Die Spieler sind erneut mit dem nötigen Biss und der nötigen Freude in die Partie gegangen und was besonders wichtig ist, ohne Angst. Dass wir uns nach dem zweiten Tor noch die Butter vom Brot haben nehmen lassen, ist schon sehr bitter. Vielleicht waren wir in dieser Phase dann sogar schon etwas zu überheblich. Aus diesem Fehler müssen wir lernen, um vielleicht, wenn wir das nächste Mal in so einer Situation sind, den Sieg trocken nachhause zu spielen. Mit vier Punkten aus den Spielen gegen Gratkorn und dem SAK sind wir aber generell mehr als zufrieden.“

 

Igor Ogris (Sportlicher Leiter des SAK Klagenfurt/Celovec):

„Vöcklamarkt hat heute sicherlich den Sieg verschenkt, war die Gilhofer-Elf doch von Beginn an die aktivere Mannschaft. Als keiner mehr an einen Punktgewinn geglaubt hat, brachte uns Biscan, welcher eine herausragende Partie bestritt, mit zwei tollen Schüssen nochmals zurück. Wir nehmen diesen einen Punkt, auch wenn er natürlich sehr glücklich war, gerne mit nach Klagenfurt.“