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Gratkorn bleibt die graue Maus

Vergleichen Sie die Hinrundentabelle der Regionalliga Mitte mit den aktuellen Platzierungen! Na, fällt Ihnen etwas auf? Richtig, Gratkorn bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle. Man ist nach wie vor Sechster und bleibt die graue Maus der Liga. Kein Gegner sollte sich gegen die Mannschaft von Trainer Georges Panagiotopoulos zu sicher sein. Das bekam zuletzt auch Austria Klagenfurt bei der 0:2-Heimniederlage zu spüren. Angst und Schrecken verbreitet der Klub aus dem Norden von Graz dann aber auch nicht gerade.

Dennoch muss man sich an dieser Stelle fragen, warum die Gratkorner nicht jede Woche so auftreten wie im Wörtherseestadion. Wäre das nämlich der Fall, hätte die "Pana"-Elf das Ziel Top-Drei wohl schon lange in der Tasche. "Das frage ich mich ständig", grinst Sektionsleiter Michael Bretterklieber, der einem in den 21 Partien immer wieder einmal Leid tun konnte. "Da war alles dabei", so der Funktionär. Langeweile komme da nicht auf. Welches Match am meisten Nervenkitzel verursachte, könne er nicht mehr sagen. Die drei Ausschlüsse gegen Pasching liegen aber wohl ganz oben in dieser Liste. "Dass wir da noch einen Punkte geholt haben, wundert mich heute noch."

Befreites Spiel

Der Grund für den 2:0-Erfolg in Klagenfurt ist für Bretterklieber hingegen aber schnell gefunden. "Die Mannschaft hat da frei von der Leber weg gespielt. Das kann man nur gegen solche Gegner machen und diesmal ist es eben aufgegangen", freut sich Bretterklieber. "Vielleicht können wir auch die restlichen Partien so absolvieren." Dann geht sich wohl auch noch der dritte Platz aus. "Das wäre natürlich ideal. Aber um diesen dritten Platz kämpfen leider auch noch einige andere Teams."

Brot und Spiele?

Noch wichtiger sei der Zuspruch der Fans, der in Gratkorn eher zu Wünschen übrig lässt. Im Herbst strömten durchschnittlich 360 Fans ins Stadion. Damit sind die Ränge gerade einmal zu einem Zehntel gefüllt. "Es geht den Zuschauern oft gar nicht mehr um das Ergebnis. Wenn die Leute etwas geboten bekommen oder die Mannschaft gut spielt und dann aber trotzdem verliert, ist es egal", sagt der Sektionsleiter. Dass man mit dem Auswärtsdreier in Kärnten vorige Woche Werbung in eigener Sache gemacht hat, versteht sich von selbst.

Unangenehme Vöcklamarkter

Bretterklieber weist aber darauf hin, dass es gegen Vöcklamarkt am Freitag ab 19 Uhr eine ganz andere Partie wird. "Das ist ein sehr unangenehmer Gegner. Ich kann mich noch gut an das Hinspiel erinnern." Na bitte, also hat der Funktionär doch ein weiteres Match im Kopf. "Natürlich - da haben wir nach nicht schlechter Leistung in den letzten Minuten verloren. Zum Haareraufen!"

von Martin Mandl