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"War beeindruckt, wie wir das Heft in die Hand genommen haben"

Keeper Manuel Harrant legt Leobens Adam Fekete im Strafraum, der Referee zeigt auf den Punkt und Diego Rottensteiner verwandelt eiskalt zum 1:0 für die Gäste aus Donawitz. Ja, der Start konnte kaum schlechter für die ohnehin schon in der Übertrittszeit von gescheiterten Wechseln und Verletzungen gebeutelte UVB Vöcklamarkt verlaufen, doch die Vietz-Elf bewies unheimliche Moral, nahm das Heft in die Hand und drehte den Rückstand noch in einen Sieg gegen Leoben. liga3.at sprach mit Trainer Karl Vietz über den Helden der Partie, der tragisch begann, die Momentaufnahme und entscheidende Wochen mit zwei heißen OÖ-Derbies.

 

Keeper Harrant avanciert nach Elferfoul zum Helden

Obwohl seine Elf einen Rückstand nach einem frühen 0:1-Rückstand gedreht hat, bleibt der UVB-Coach gewohnt bescheiden: "Wir hatten dieses Mal auch das nötige Glück, wobei ich schon sagen muss, dass es beeindruckend war, wie die Mannschaft nach dem frühen Gegentor das Heft in die Hand genommen hat." Als Matchwinner konnte ausgrechnet einer bezeichnet werden für den die Partie ganz und gar nicht gut begann - UVB-Schlussmann Manuel Harrant, der nach drei Minuten Leobens Fekete im eigenen Strafraum foulte und den Elfmeter zum 0:1 verschuldete: "Aus meiner Sicht hat das Stellungsspiel vor dem Foul nicht ganz gepasst, doch danach hat uns Manuel mit sensationellen Paraden den Sieg gerettet. Er hat das Elferfoul mehr als nur bloß wettgemacht", so der Coach über seinen Ersatzkapitän und langjährigen Stammkeeper, der den DSV in der Schlussphase mit Glanzparaden zur schieren Verzweiflung trieb.

Heiße Wochen und zwei Derbys stehen bevor

"Der Auftakt ist geglückt, doch der jetzige Tabellenstand ist nur eine Momentaufnahme. Wir wissen, dass uns noch ein harter Kampf in den nächsten 14 Runden bevorsteht", bleibt die UVB-Legende auf der Trainerbank am Boden. Am Freitag wartet mit der Auswärtspartie in Pasching eine ganz heikle Aufgabe: "Wenn Pasching nicht jetzt zu punkten beginnt, wann dann? Wir wissen also ganz genau was auf uns zukommt. Man braucht nur die beiden Kaderlisten vergleichen, um zu wissen, dass Pasching der klare Favorit ist." Dennoch zeigt sich Vietz kämpferisch: "Der Druck liegt nun bei den Paschingern. Wir fahren dort nicht hin um nur knapp zu verlieren, sondern wollen punkten, auch wenn wir wissen, dass das ein ganz schwieriges Unterfangen wird."

Während im Winter in Pasching auf Profibetrieb umgestellt wurde, besteht die UVB aus "Feierabendfußballern" (O-Ton Karl Vietz) die allesamt einer geregelten Arbeit nachgehen und sich am Abend zum Trainieren treffen: "Vielleicht ist das gar kein Nachteil, ich denke, dass wir deshalb mit gewissen Druck- und Stresssituationen umgehen können, da alle Spieler bei uns fest im täglichen Leben und Arbeitsalltag verwurzelt sind", vergleicht der Coach die komplett unterschiedlichen Philosophien der beiden Teams. "Ich bin stolz, was meine Spieler am Platz leisten", so der Coach, der nun woanders einen "Flächenbrand legen" könnte, denn eines ist gewiss: Feiern die "Feierabendfußballer" auch am Freitag das nächste Erfolgserlebnis und entführen zumindest einen Punkt aus dem Waldstadion, ist Feuer am Dach beim Gegner!

von Marco Wolfsberger