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Auf Kriegsfuß mit dem Mittelfuß

Kapitän in der Fußballakademie Linz, Titelgewinner in der OÖ-Liga mit den LASK Juniors, Stammspieler und Meister mit den Schwarz-Weißen in der Regionalliga, Wechsel in die Erste Liga zu BW Linz und dann... Ja, dann wurde der rasante Aufstieg des talentierten Linksfußes Gerald Hintringer aufgrund eines Mittelfußknochenbruchs abrupt gestoppt. Der 21-Jährige konnte im Herbst kein einziges Bewerbspiel für die Erste der Linzer bestreiten und wurde nun nach St. Florian verliehen. Im Premierenmatch für die Sängerknaben musste der Außenspieler nach gut 20 Minuten verletzt vom Feld. Die ersten Vermutungen - ein erneuter Mittelfußbruch -  bestätigten sich jedoch zum Glück nicht. liga3.at sprach im Interview mit dem sympathischen Neo-Florianer über die Verletzung, die tolle Aufnahme im Team, Trainingseinheiten bei BW Linz und sein Saisonziel.

 

Auf Schrecksekunde folgte Entwarnung

"Ich bekam den Ball aus der Verteidigung zugespielt, drehte mich und dann traf mich der Gegenspieler mit den Stollen genau am Mittelfuß. Es war ein ganz normales Foul, nichts Bösartiges", schildert der Florianer Flügelflitzer das Foulspiel eines SAK-Akteurs nach rund 20 Minuten, welches die verletzungsbedingte Auswechslung von Hintringer zufolge hatte. "Die Schmerzen waren höllisch, ich hab den Fuß nicht mehr belasten können, deshalb sind wir gleich ins Krankenhaus gefahren, um den Fuß durchchecken zu lassen. Dort hat sich meine Vermutung, dass es kein Bruch ist, zum Glück bestätigt." Schlussendlich wurde eine Prellung diagnostiziert, deren exakte Schwere sich jedoch erst im heutigen Montagstraining heraustellen wird.

Eine längere Pause ist somit ausgeschlossen, der Einsatz im OÖ-Derby gegen den FC Wels steht jedoch auf der Kippe: "Zurzeit kann ich nicht einmal normal gehen, doch möglicherweise kehre ich schon am Mittwoch, Donnerstag wieder ins Training zurück, vielleicht dauert die Genesung aber auch die ganze Woche. In den Derbys gegen Wels und die LASK Juniors möchte ich jedoch unbedingt dabei sein, da ich viele Kicker der Welser kenne und ich auch unter ihrem Coach Reini Burits bei den Juniors gespielt habe", hofft Hintringer sobald wie möglich wieder den Fuß wieder wettkampfmäßig belasten zu können, um bei den beiden Lokalduellen wieder an Bord zu sein.

"Das Leihgeschäft war die optimale Lösung"

Mit seinem begnadeten linken Fuß soll der flinke Außenbahnakteur, der bei BW Linz unter Vertrag steht und für das Frühjahr nach St. Florian verliehen wurde, den Abgang von Daniel Guselbauer vergessen machen. Er persönlich sieht das halbe Jahre in der Regionalliga nicht als Rückschritt, sondern richtigen Zwischenstep: "Ich will nach dem, aufgrund der Verletzungspechs, verkorksten Herbst wieder Spielpraxis sammeln und sehe St. Florian als beste Option an, um diese wieder zu bekommen." Die Entscheidung für die Wahlmüller-Elf kann jedoch auch aus anderen Gründen als die logische bezeichnet werden: "Ich habe viele Spieler der Florianer schon vorher gekannt und wurde toll im Team aufgenommen. Bei vielen Verein hört man einige gute Sachen, aber dann ein Aber - dieses hat bei Florian gefehlt! Wir sind eine klasse Truppe mit einem tollen Trainerteam, daher fiel mir die Luftveränderung dementsprechend leicht."

Ganz verzichten muss der WIWI-Student jedoch nicht auf die Linzer Trainingsluft: "Bei den ein bis zwei Mal wöchentlich stattfindenden Vormittagstrainings der Blau-Weißen trainieren der Max (Anm.: Max Babler) und ich immer mit, am Abend besuchen wir dann das Training in St. Florian. Somit verlieren wir auch unsere alte Mannschaft nicht aus den Augen, was wichtig ist, denn mein Ziel ist es im Sommer wieder zurückzukommen und um einen Stammplatz in der Ersten Liga zu fighten." Und sollte der Verletzungsteufel Gery Hintringer endlich einmal links liegen lassen, ist dieses Unternehmen angesichts des enormen Potentials sicherlich keine "mission impossible". Genausowenig wie das Saisonziel des ehrgeizigen Linzers - Ein Top-5-Platz mit Sängerknaben.

 

Fotos: KUESS

von Marco Wolfsberger