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Peter Svetits und die Nöte eines Neo-Präsidenten

Die violett-weißen Fahnen der Austria Klagenfurt bildeten nur den Hintergrund einer Pressekonferenz zu der Peter Svetits am 29.11.2011 eingeladen hatte. Vornehmlich ging es um die Person des Neo-Präsidenten der Austria und um die Darstellung der Ereignisse der letzten Wochen aus der Sicht von Peter Svetits. Das Medienaufgebot war enorm, liga3.at interessierte natürlich vor allem die Auswirkungen auf die schon so oft totgesagte und dann doch wiederbelebte Austria Klagenfurt.


„Bin in der Causa GAK eine absolute Nebenfigur“

Warum Peter Svetits überhaupt zu den sechsundzwanzig Personen gehört  gegen die im Zuge der Causa GAK seit Jahren ermittelt wird, erschließt sich Svetits überhaupt nicht. Er hat den GAK bereits 2001 als Präsident verlassen und wurde nur auf Grund eines Beratervertrages in die Nachwehen des Konkurses hineingezogen. Nach jahrelangen Ermittlungen nun den Tatbestand der Verdunkelung als Grund für eine Untersuchungshaft heranzuziehen, ist laut Svetits ebenso unverständlich. Die Sekretärin wollte er niemals in irgendeiner Weise beeinflussen, das kolportierte Bündel an 500 Euro Scheinen bestand aus zwei Banknoten und hatte eine Stärke von etwa 0,2 mm. Die ehemalige Angestellte hat sich in einer persönlichen Notlage befunden und so hat er ihr im Laufe der Zeit etwa 3000 bis 4000 Euro als Darlehen zukommen lassen um über die ärgsten finanziellen Probleme hinwegzukommen.


Zunächst Millionen Schillinge und dann Euros

Viel interessanter wurde es allerdings als Svetits ein wenig aus dem Alltag von Fußballpräsidenten erzählte. Eigentlich war da nur von Millionen die Rede, zunächst Schillinge und dann Euros. Bis Mitte der neunziger Jahre gab es überhaupt keine Buchhaltungspflicht für Vereine, da konnten sich im Laufe der Jahre schon ein ziemlich großer Stapel an unbezahlten Rechnungen ansammeln. Diese wurden dann zum Beispiel mit Stronach-Millionen bezahlt. Natürlich alles komplett legal. Legal waren auch Steuerschlupflöcher wie das sogenannte „Persönlichkeitsrecht“ in Bezug auf Verträge mit meist hochbezahlten Spielern. Diese Regelung wurde dann aber vom Finanzamt aufgehoben und es kam zu massiven Nachzahlungen für viele sehr namhafte Vereine.


… und die Millionen für Austria Klagenfurt?

Kommen wir in die Gegenwart. Für die Austria Klagenfurt war mit nicht genannten Sponsoren bereits ein Budget von etwa 2,5 Millionen Euro für die nächsten 2 ½ Jahre ausgehandelt worden. Nach den Turbulenzen um Svetits sind nun einige dieser  Sponsoren nicht mehr sicher, ob sie wirklich auch weiterhin dem Austria-Projekt treu bleiben wollen. Svetits will diese Löcher nun mit anderen Sponsoren stopfen und macht vom Gelingen dieser Aktion auch sein Engagement als Präsident der Austria abhängig. Die laufende Saison scheint aber trotzdem ausfinanziert zu sein. Svetits will in Gesprächen mit den Kickern der Austria jene Stammmannschaft umreißen, mit der man dann in die Saison 2012/2013 gehen will. Ebenso sind nach wie vor ein paar Punkte mit der Stadt Klagenfurt schriftlich zu fixieren, es geht dabei scheinbar vor allem um den Stadionvertrag. Svetits betonte, dass das Potential in Klagenfurt etwas Großes aufzubauen durch das Stadion absolut gegeben ist.

In diesem Zusammenhang möchten wir noch ein kleines Zitat von Peter Svetits aus der  Pressekonferenz anführen: „Ich mache keinen Fußballpräsidenten, auch nicht jenen des GAK, irgendeinen Vorwurf. Jeder versucht sein Bestes für den Verein zu geben. Es müssen Entscheidungen gefällt werden und da passieren eben Fehler. Wenn dann noch das große Fußballherz dazukommt, setzt schon ab und zu der Verstand aus.“

 

von Josef Krainer