Wer glaubte der GAK hat mit 13 Punkten in den ersten fünf Runden schon eine nicht zu wiederholende Saisonsechstelbilanz hingelegt, sollte fünf Wochen später eines Besseren belehrt werden. Nach vier "Dreiern" im Gang ohne Gegentor hatten sich die Grazer sechs Punkte von ihrem schärfsten Verfolger, dem VSV, entfernen können. In der 10. Runde kam es zum heiß erwarteten Hinrundenkracher zwischen Blau und Rot in Villach/Lind. Und ausgerechnet ein Villacher sollte den VSV endgültig ins Hintertreffer um die Winterkrone befördern, sorgte Roli Kollmann mit seinem Doppelpack für den 2:0-Auswärtssieg der "roten Teufel", der den Vorsprung auf die Draustädter auf stattliche neun Zähler anwachsen ließ. Dieser 15 Punkte wertvolle Zwischenspurt mit der Krönung in Villach besiegelte die Vormachtstellung des GAK (und praktisch auch die Herbstmeisterschaft) eindrucksvoll.
Trotz der Niederlage blieb der VSV auch nach zehn Runden der hartnäckigste GAK-Verfolger, wenn auch schon mit neun Punkten Rückstand. Zu verdanken hat die Kronsteiner-Elf diese für einen Aufsteiger hervorragende Position auch dem 1:0-Heimsieg gegen Pasching, der jedoch eine
Finster schien es auch bei einem anderen Kärntner Verein zu werden, dies jedoch nicht wegen einer Lappalie wie einem Flutlichtausfall beim Lokalrivalen aus Villach. Nach einer langen Pokerpartie konnte die Austria den ärgstens gefährdeten Spielbetrieb, der am Montagabend des 3.Oktober für kurze Zeit sogar eingestellt wurde, einen Tag später fortsetzen und die Entscheidung auf den 25.10 verlegen. Sportlich präsentierte sich die violette Thuller-Elf ordentlich und belegte vor dem SAK, Gleinstätten und Allerheiligen den vierten Rang.
Etwas unter den Erwartungen bleibende Gratkorner und eine geplantes Testspiel gegen das Nationalteam - diese Mischung bekam dem damaligen Coach Robert Pflug, Sportmanager Erich Marko und Präsident Josef Schenkirsch nicht gut. Eine Zusammenarbeit zwischen den beiden sportlichen Verantwortlichen und dem Präsidenten war nicht mehr möglich und so erklärten Pflug und Marko am Tag vor dem Heimspiel gegen den SAK den Rücktritt. (Interimistischer) Nachfolger wurde Georges Panagiotopoulus, der jedoch die launischen Gratkorner auch nicht vom sportlichen Zick-Zack-Kurs abbringen konnte. Hinter dem auf Rang acht klassierten Absteiger machten es sich die KSV Amateure, als bestes "Amateurteam", und der DSV Leoben im gesicherten Mittelfeld gemütlich.
Um eingies besser in die Gänge kam der SK Vorwärts Steyr. Der Kultklub aus Oberösterreich blieb in den Runden vier bis neun ungeschlagen und schoss als Highlight dieser Phase die LASK Juniors mit
Einen Tag nach der herben 0:4-Pleite in Runde sechs bei den LASK Juniors zog Pasching-Präsident Helmut Nussbaumer am 12. September die Reißleine und entließ Coach Erwin Spiegel. Bis zur zehnten Runde übernahm 1b-Trainer Sandu Bors interimistisch, verlieh der Mannschaft ein neues Gesicht und konnte mit dem sensationellen 5:0-Heimsieg über Gleinstätten den einzigen "Herbstdreier" bejubeln. Da die "rote Laterne" in der neunten Runde zu den LASK Juniors überwanderte, schien man im Linzer Vorort der Überzeugung, dass man nun als Ersatz jemanden mit einer besonderen Affinität zur Farbe Rot holen muss. Doch diese Geschichte wird erst im dritten und letzten Teil unseres Saisonphasenrückblick erzählt...
Statistik von Runde 6 bis 10:
Tabellenführer: GAK
Schlusslicht: LASK Juniors
Meiste Tore: GAK (28)
Meiste Gegentore: LASK Juniors (30)
Höchster Sieg: Vorwärts Steyr - LASK Jun. 6:0
Torreichste Partien: Gratkorn - SAK 5:2, Vorwärts Steyr - LASK Jun. 6:0
Bemerkenswert: in jeder der 40 Partien fiel zumindest ein Treffer
Foto 1,3 und 4: www.picture-style.com
Foto 2: KUESS
von Marco Wolfsberger