1. Klasse

Weitersfelden: "Prügelknabe überrascht Lieblingsgegner"

Rund 400 Besucher ließen sich am Freitag im Oskar Böhm Stadion das Derby zwischen der Union Unterweißenbach und der SPG Weitersfelden/Kaltenberg nicht entgehen. Die Rollen waren klar verteilt, denn während die Hausherren mit dem angestrebten Pflichtsieg den Rückstand zu Tabellenführer St. Valentin vorerst bis auf zwei Punkte hätten verringern können, ging die Gästeelf von Trainer Pavel Pucejdl nach sieben Niederlagen in Serie als "Prügelknabe" der 1. Klasse Nord-Ost ins Match.

Doch wieder einmal bewahrheitete sich die Fußballweisheit, wonach in einem Derby andere Gesetze herrschen. Denn in den bisherigen 20 Aufeinandertreffen der beiden Klubs konnte Weitersfelden 15 Mal den Platz als Sieger verlassen. Und trotz der krassen Außenseiterrolle war es dieses Mal nicht anders. Die Hausherren nahmen den Gegner keineswegs auf die leichte Schulter, gingen hochmotiviert ins Match und wollten mit einem vollen Erfolg die triste Derby-Bilanz aufbessern.

Das ersatzgeschwächte Tabellenschlusslicht, bei dem der erst 15-jährige Angreifer Thomas Schmalzer sein Debüt in der Kampfmannschaft feierte, kämpfte von Beginn an um jeden Zentimeter Boden und ging nach nur zehn Minuten in Führung, als Stefan Hinterkörner nach einer schönen Kombination einen Konter zum 0:1 abschloss. In der Folge ging es zumeist nur in eine Richtung, in jene des Weitersfeldener Gehäuses. Die Heimelf von Trainer Johann Stellnberger erarbeitete sich auch Chance um Chance, scheiterte aber immer wieder am "Hexer" im Gästetor. So konnte Weitersfeldens an diesem Tag überragender Schlussmann, Klaus Preining, vier fünf "Sitzer" zunichte machen. Und war dann einmal auch Preining schon geschlagen, verhinderte ein Fuß oder anderer Körperteil einen Torerfolg der Hausherren, konnten die Gäste - wie einmal Dominik Piber - gerade noch vor Linie klären. So konnten die Weitersfeldener am Ende mit dem 16. Derbyerfolg zugleich - mit dem Glück des Tüchtigen - den ersten Saisonsieg feiern.

Andreas Kreindl (Sektionsleiter SPG Weitersfelden/Kaltenberg): "Obwohl uns die tolle Derby-Bilanz bewusst war, haben wir eigentlich nicht wirklich an einen Sieg geglaubt. Doch an diesem Tag war alles anders. Denn während zuletzt der Gegner aus zwei Chancen drei Tore gemacht hat, konnte Unterweißenbach die besten Möglichkeiten nicht nutzen. Unsere Mannschaft hat alles gegeben und in einem rassigen Derby gekämpft bis zum Umfallen. Aber wir haben auch sehr, sehr viel Glück gehabt. Der Sieg ändert aber nichts daran, dass unsere blutjunge Mannschaft weiterhin gegen den Abstieg kämpft und alles versuchen wird, zwei, drei Teams hinter sich zu lassen. Wir haben gewusst, dass es in dieser Saison ganz schwer wird und deshalb ist auch nach sieben Niederlagen der Trainer nicht zur Diskussen gestanden. Denn mit dieser jungen Truppe wäre auch unter einem "Fuchs" wie Ottmar Hitzfeld der Abstiegskampf nicht zu verhindern."


Günter Schlenkrich

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