1. Landesliga
1. NÖN-Landesliga

Nach sensationeller Aufholjagd endet Torspektakel Remis

Das Kellerduell der 4. Runde bestritten die SV Sparkasse Waidhofen/Thaya und der ASC Götzendorf. Die Heimelf ließ zuletzt mit einem Unentschieden bei den St. Pölten Juniors aufhorchen, befand sich vor dieser Partie mit einem Zähler allerdings trotzdem nur an vorletzter Stelle, während Götzendorf noch gar keine Punkte erreichen konnte und den letzten Platz belegte. Die Haager-Elf wollte nach drei punktelosen Spielen nun mindestens ein Unentschieden erreichen und mit Waidhofen stand man einer Mannschaft auf Augenhöhe gegenüber. Der Gastgeber hingegen wollte natürlich keine Geschenke verteilen und versuchte ebenfalls, den ersten Dreier in der neuen Saison einzufahren. Lange sah es auch nach einem Sieg für Waidhofen aus, doch ein Doppelschlag der Götzendorfer stellte die Partie auf den Kopf…

 
Waidhofen erwischt guten Start

Mit dem Selbstvertrauen des 1:1 Unentschiedens in St. Pölten im Rücken legte die Mannschaft von Trainer Lamatsch gleich engagiert los, merkte man dem Gastgeber von Beginn weg den unbedingten Siegeswillen an. Doch Götzendorf versteckte sich keineswegs und hielt gut mit dem Gastgeber mit. War die Anfangsphase noch recht ausgeglichen, erspielte sich Waidhofen nach einer Viertelstunde ein leichtes Übergewicht. In der 16. Minute schaltete dann Stefan Schimmel am schnellsten, nützte eine Unachtsamkeit in der Abwehr der Gäste eiskalt aus und traf zum 1:0. Die daraus resultierende Verunsicherung der Gäste kam der Heimelf natürlich sehr gelegen, die in dieser Phase Götzendorf regelrecht an die Wand spielte. Kurz vor der Pause konnte die SV Waidhofen/Thaya dann die Führung ausbauen, abermals war es Stefan Schimmel, der nach Vorarbeit von Markus Dangl das 2:0 erzielte (40.). Mit dieser komfortablen Führung für die Lamatsch-Elf ging es dann zur Pause in die Kabinen.

Kabinenpredigt und Gewitter bringen Wende

Die Pause dauerte etwas länger, denn aufgrund eines starken Gewitters entschied der Schiedsrichter der Begegnung, Helmut Friedl, noch etwas zu warten. Ein reinigendes Gewitter dürfte es auch in der Kabine des ASC Götzendorf gegeben haben, denn nach etwas verspäteten Wiederanpfiff präsentierten sich die Gäste wie ausgewechselt und verkürzten in der 50. Minute durch Johannes Egger auf 1:2. Beflügelt durch dieses Tor drückte die Haager-Elf auf den Ausgleich, während Waidhofen etwas überrascht vom Engagement der Götzendorfer wirkte. Für den Gastgeber kam es dann sogar noch dicker, denn nur wenige Zeit nach dem Anschlusstreffer gelang Stefan Panny das Ausgleichstor (57.). Die Freude währte bei den Spielern sowie Anhängern des ASC Götzendorf allerdings nur kurz, denn quasi im Gegenzug stellte Andreas Schleinzer wieder die Führung seiner Mannschaft her (60.)

Gäste erreichen ersten Punkt

Trotz des erneuten Rückschlages gab sich die Haager-Elf nicht auf und bot der SV Waidhofen einen heißen Tanz. Der Mut zum Risiko und die tolle Moral der Gäste wurden schlussendlich belohnt, als Götzendorfs Torjäger vom Dienst, Johannes Egger, in der 75. Minute mit seinem zweiten Tor an diesem Tag zum 3:3 einnetzte. Danach flachte die Partie etwas ab, man merkte beiden Mannschaften die Strapazen an und es schien, als ob sich beide mit dem Unentschieden zufrieden gaben. In der Schlussphase passierte dann nichts Aufregendes mehr und somit endete ein verrücktes, rassiges und torreiches Spiel, in dem die 430 Zuseher voll auf ihre Kosten kamen, mit 3:3.
 
 
Robert Haager, Trainer ASC Götzendorf: „Im Endeffekt bin ich mit dem Resultat zufrieden, obwohl ich sagen muss, dass wenn wir die erste Hälfte so gespielt hätten wie die zweite, dann wäre das eine klare Angelegenheit gewesen. Aber wir haben einmal angeschrieben, das ist schon positiv. Ich habe noch nie eine Amateurmannschaft gesehen, die in dieser Art und Weise aufgeholt hat, das war unglaublich. Es tut mir zwar leid für die Mannschaft, denn wir arbeiten super zusammen und ich würde ihnen auch vergönnen, dass sie die Früchte der Arbeit bald ernten. Aber man hat gesehen, dass die Mannschaft lebt und ein klares Zeichen gesetzt hat, der Trend geht also nach oben.“

Ing. Helmut Lamatsch, Trainer SV Waidhofen: „Wenn man mit 2:0 vorne ist und dann innerhalb von fünf Minuten die Partie herschenkt, dann aber doch noch das 3:2 erzielt und trotzdem wieder den Ausgleich kassiert, dann wäre es vermessen zu sagen man wäre zufrieden mit dem Spiel. Wir haben nach der Halbzeit unverständlicherweise viel auf Abseits gespielt und aus einer solchen Situation auch das erste Tor bekommen. Der zweite Treffer fiel nach einem Tormannfehler, man muss allerdings sagen, dass Götzendorf in der 2. Halbzeit auch weitere gute Chancen hatte. Spielentscheiden war sicher die Szene kurz nach der Halbzeit, als Schimmel alleine aufs Tor zurannte und das 3:0 auf dem Fuß hatte. Stattdessen haben wir im Gegenzug das 1:2 erhalten. Es ist natürlich mehr als bedauerlich, da wir zuhause auf eine Mannschaft trafen, die wir schlagen hätten können.“
 
 
von Stefan Fastlabend 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.