1. Landesliga
1. NÖN-Landesliga

Spieltaganalyse Runde 24 mit Ewald Jenisch

Eine turbulente 24. Runde der NÖ Landesliga liegt hinter uns – Zeit für eine ausführliche Analyse unseres Experten Ewald Jenisch. Diesmal stand auch sein Sohn im Kasten von Stockerau – der Auftritt wurde aber mit einer roten Karte jäh beendet. Was sagt Ewald Jenisch zur sensationellen Leistung von Mistelbach? Warum steht Ardagger an der Tabellenspitze und nicht der SC Retz? Die Antworten dazu gibt es in folgender Analyse.

SCU Ardagger – ASK Kottingbrunn 0:0
Ich hätte nicht gedacht, dass Ardagger nach dieser Runde die Tabellenführung übernehmen kann. Der eine Punkt könnte noch ganz wichtig werden, für Kottingbrunn ist der Punkt eigentlich zu wenig, um wieder den Anschluss zu schaffen. Kottingbrunn ist aber gemeinsam mit Bad Vöslau noch immer in Lauerstellung. Es wird noch sehr spannend – die Elf von Ardagger hat wieder eine Topleistung geboten. Ardagger ist meiner Meinung nach die beste Mannschaft der Rückrunde.

SV Sparkasse Waidhofen/Thaya – UFC St. Peter/Au 0:3
Für Waidhofen ist dieses Ergebnis eine sehr bittere Geschichte, weil man sich sicher ausgerechnet hatte, zu Hause punkten zu können. Damit hätte man vielleicht noch den Anschluss an das untere Mittelfeld der Tabelle schaffen können. Mit dem Resultat von 0:3 ist dieses Vorhaben gewaltig danebengegangen. So klar zu verlieren deutet schon darauf hin, dass die Leistung nicht gut gewesen sein kann. St. Peter hat dieser Sieg die Qualifikation für die nächste Landesliga-Saison gebracht. Waidhofen ist damit im Abstiegskampf angekommen.

SC Retz – SC Sparkasse Zwettl 2:3
Das war wieder ein Spiel auf Augenhöhe – Retz spielt allerdings keine sonderlich gute Rückrunde. Der SC Retz bietet für eine Spitzenmannschaft sehr schwankende Leistungen in der Rückrunde – Zwettl gehört ganz sicher zu den besten Mannschaften im Frühjahr. Wenn man die Qualität des Kaders von Retz und Zwettl vergleicht, ist doch ein großer Unterschied vorhanden. Die defensive Spielweise von Zwettl ist voll aufgegangen. Wenn man aus drei oder vier Chancen drei Tore macht, ist natürlich sensationell effektiv. Retz hat bis zum Schluss alles versucht – hat sehr viele Chancen herausgespielt. Schade für Retz – wieder hat man es nicht geschafft, die Tabellenführung zu übernehmen. Aber Retz hat nach wie vor noch alle Chancen.

SKN St. Pölten Amateure – SV Würmla 1:1
Von diesem Spiel hätte ich mir ein Remis als Außenstehender erwartet. Würmla macht einen sehr kompakten Eindruck und hat derzeit auch einen Lauf. St. Pölten ist zu Hause nicht unbedingt eine Macht. Würmla hat ja bis zur letzten Minute geführt und trauert nun ein wenig beiden Punkten nach. Im Spiel war aber St. Pölten in der zweiten Halbzeit effektiver. Würmla spielt eine gute Rückrunde – da kann man nur gratulieren. St. Pölten steht im Niemandsland der Tabelle. Es geht nach vorne nicht mehr viel und nach hinten sowieso nicht.  

SV Harreither Gaflenz – FC Weinviertel Mistelbach 0:2
Das war natürlich eine sehr große Überraschung. Es gab ja Gerüchte, dass bereits ein neuer Trainer mit Spielern für die nächste Saison verhandelt. Scheinbar hat dies die Mannschaft richtig aufgestachelt und der derzeitige Trainer scheint bei den Spielern sehr gut anzukommen. Eine richtige Trotzreaktion der ganzen Mannschaft, die Mistelbach sehr gut tut. Enorm wichtige Punkte für Mistelbach, weil nun Stockerau und Waidhofen wieder in Schlagdistanz gekommen sind. Eigentlich konnte ja niemand erwarten, dass Mistelbach in Gaflenz punkten kann. Es schaut durchaus so aus, als ob Mistelbach die Sensation schaffen könnte und noch einmal den Anschluss findet.

SV Leobendorf – ASK Bad Vöslau 2:3
Bad Vöslau hat ja schon mit 3:1 geführt – in der 88. Minute gelang Leobendorf dann doch noch der Anschlusstreffer. Leobendorf spielt trotzdem eine gute Rückrunde und es ist kein Beinbruch in der aktuellen Situation gegen Bad Vöslau zu verlieren. Es wäre aber nicht notwendig gewesen. Bad Vöslau hat sicher mit einem kleinen Kader zu kämpfen aber Willi Kreuz schafft es immer wieder, die Mannschaft neu aufzubauen und zu motivieren. Für Bad Vöslau drei sehr wichtige Punkte – man ist in Lauerstellung und man kann in Ruhe die nächsten Partien der Spitzenteams beobachten.

SK Trenkwalder Schwadorf – ASC Götzendorf 2:3
Ein typisches Derby plus zusätzlicher Brisanz durch die beiden Trainer, die ja nicht unbedingt bei der letzten Tätigkeit in Freundschaft auseinandergegangen sind. Einige Spieler haben auch die Fronten gewechselt. Die Götzendorfer Kicker haben gezeigt, dass sie eine sehr gute Mannschaft sind – die allerdings manchmal Konsequenz vermissen lässt. Es gibt Eigenmotivationsprobleme – manchmal spielt man sehr gut oder sensationell und dann gibt es Spiele, die mit einer schwachen Vorstellung über die Bühne gehen. Im Derby waren sie aber offensichtlich sehr motiviert. Wenn Andreas Buger von Götzendorf einen guten Tag hat, ist er ein absoluter Goalgetter. Das erste Tor war sensationell, das zweite Tor ein toller Freistoß. Schwadorf hat vielleicht in diesem Spiel ein ähnlicher Goalgetter gefehlt – aber die Mannschaft hat zweifellos Qualität. Schwadorf wird mit ganz hinten sicher nichts zu tun haben und sich wieder nach vorne kämpfen.

SV Langenrohr – SV Stockerau 1:0

Da tue ich mir ein wenig schwer – mein Sohn hat im Tor bei Stockerau debütiert und in der 88. Minute die rote Karte bekommen. Stockerau war aber schon die dominierende Mannschaft – sie haben einfach mehr Chancen herausgespielt. Wie der Treffer von Langenrohr zu Stande kam, ist natürlich etwas unglücklich – auch Stockerau hatte kurz davor eine Topchance. Langenrohr erzielte in der Nachspielzeit das Siegestor. Das ist eben der Unterschied zwischen Langenrohr und Stockerau – Langenrohr ist auch keine Übermannschaft, aber sie machen in den entscheidenden Spielen gegen direkte Gegner die Punkte. Sorgen muss man sich grundsätzlich machen bezüglich der Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga Ost. Es läuft für Amstetten, Sollenau und für die Admira Amateure derzeit nicht gut und das könnte erhebliche Auswirkungen auf die Landesliga haben. Es könnte auch drei Absteiger geben – zu hoffen ist natürlich, dass es nur einen geben wird. Das wäre für die Landesliga sehr wichtig. An der Spitze der Landesliga sind, meiner Meinung nach, noch alle Mannschaften bis zum fünften Platz im Titelrennen mit dabei. Die Entscheidung wird sicher erst ganz am Ende der Meisterschaft fallen. Auch am Tabellenende wird es viel Unsicherheit geben – es könnte ja sein, dass man bis zwei Runden vor Schluss nicht weiß, wie viele Absteiger es aus der Regionalliga Ost geben wird.

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