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Zwettl in Vösendorf ohne Probleme

Nur 40 Zuschauer mühten sich auf den Vösendorfer Fußballplatz, um sich das Duell gegen Zwettl anzusehen. Die Gäste aus dem Waldviertel nutzen bereits nach acht Minuten die erste Chance zur FÜhrung. Danach hatten sie mit den harmlosen Gastgebern keine Mühe, die drei Punkte standen nie in Frage.

Knapp 9 Minuten waren vergangen, da hätten die am sechsten Tabellenplatz rangierenden Gäste aus dem Waldviertel schon fast wieder die Heimreise antreten können. Einmal in die Siegerstraße eingebogen, dominierten sie das Geschehen nach Belieben und schenkten der unter akuter Punktearmut leidenden ‚Kellerelf‘ noch weiter ein – Schön, Plocek sowie Eigner stellten den 0:3-Endstand her. Der ASV Vösendorf bestätigt damit seinen Ruf als ‚Klingelbeutel‘ der Liga - bereits 60 Mal mussten Ivanovic und Co im Laufe des heurigen Spieljahrs hinter sich greifen.

Funktionär des Vösendorfer ASV möchte man dieser Tage lieber nicht sein: „In der ersten Hälfte kann ich mich an keine Chance meiner Mannschaft erinnern“, so der sinnbildliche Kommentar eines hörbar enttäuschten Richard Kiralys, sportlicher Leiter der Truppe von Coach Manfred Vetter, nach dem Match. Ebenso symbolträchtig für die sich dem mäßigen Spielniveau der Gastgeber anpassenden Zwettler - die Entstehungsgeschichte zum 0:1: Hatte der erste Waldviertler Schütze sein Visier noch nicht scharf gestellt – sein Schuss scheiterte an der Torumrandung, ließ sich Michal Schön nicht zweimal bitten und verwertete den ‚Rebound‘ in Manier eines klassischen Knipsers. „Obwohl wir von Anpfiff an klar überlegen waren, ist uns dieser Treffer eher zufällig gelungen“, gesteht Harald Resch, Sektionsleiter der Gästeelf, unumwunden ein.

Was dann folgte, ist kurz beschrieben: Vösendorf konnte nicht, Zwettl wollte nicht. Bis die Stadionuhr Minute 41 zeigte: „Kurz vor der Pause haben wir dann noch das zweite Gegentor bekommen, dem Ganzen ist ein Stellungsfehler im Mittelfeld vorausgegangen. Der Spieler des SCZ ist vom Mittelkreis allein auf unseren Tormann zugelaufen und hat den Ball abgebrüht reingehaut“, weiß Kiraly zu berichten. Resch zeigt sich – wenn schon nicht von der Gesamtleistung seiner Mannen in Hälfte eins – so doch zumindest vom zweiten Tor an diesem Nachmittag angetan: „Das war eine wirklich schöne Kombination unseres Tschechen-Duos. Michal Schön mit dem Lochpass auf Jaromir Plocek, der dann auf und davon ist und eiskalt ins linke Eck eingeschoben hat.“ Aber: „Wir haben unserer Mannschaft in der Pause gesagt: Das Einzige, was in Ordnung ist, ist das Resultat!“, findet der Sektionsleiter trotz Führung unmissverständliche Worte.

Vösendorf wird nicht besser

Und nach der Pause? Nach der Pause ist vor der Pause, jedenfalls was das fußballerische Jammertal des ASV anbelangt. Doch halt, da war doch was! Nach einer schier endlos scheinenden Abfolge von Großchancen der Braustädter bis Minute 70 (Harald Resch: „Da hatten wir Top-Gelegenheiten am laufenden Band, sieben an der Zahl!“), erbarmte sich die Heimelf des anwesenden Publikums und verzeichnete eine gute Viertelstunde vor Schluss tatsächlich ihre erste richtige Tormöglichkeit. Bezeichnend: Attila Fürst traf nach einem Abpraller statt ins Rechteckige nur den Kopf von Keeper Dieter Maringer. Und da man Tore, die man nicht macht, bekanntlich bekommt, markierten die Waldviertler im Gegenzug auch gleich den 0:3-Endstand - Ronald Eigner hatte nach Dolibasic-Vorlage keine Gnade mit Ivan Ivanovic gezeigt.

Richard Kiraly bringt das zur Schau gestellte Leistungsniveau auf den Punkt: „Die Zwettler waren nicht gut, wir allerdings ganz schlecht.“ Ähnlich sieht es sein Pendant aus dem Nordwesten Niederösterreichs: „Wir haben uns – leider – über weite Strecken dem Gegner angepasst. Schon im Vorhinein haben wir die heutige Partie als die Schwierigste angesehen.“
Des sportlichen Waterloos zum Trotz, will man auf Seiten Vösendorfs nichts von Selbstaufgabe wissen: „Natürlich laufen unsere Planungen schon in Richtung zweiter Landesliga. Nichtsdestotrotz werden wir den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken, sondern in jedes Spiel neu hineingehen. Nächste Woche kommen die Gesperrten Marco Brank und Ismet Aktas wieder in die Mannschaft zurück, vielleicht haben wir dann in St. Peter mehr Glück.“ Die weitere Marschroute der Petrovic-Jünger wird folgendermaßen skizziert: „Daheim haben wir Mistelbach, Retz und Schwadorf besiegt – man sieht, nach Zwettl kann jeder kommen. Wir werden alles daran setzen, um unsere Heimstärke auch gegen Kottingbrunn zu behaupten!“

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Von Stefan Breunhölder

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