1. Landesliga
1. NÖN-Landesliga

Spieltaganalyse: Runde 20

Das noeliga.at-Team wurde um einen Experten verstärkt, in den kommenden Runden wird Ewald Jenisch die Spieltagsanalysen übernehmen. Mit seinem Insiderwissen über die niederösterreichische Landesliga nimmt er die Partien der jeweiligen Runde genau unter die Lupe. In der 20. Runde hat Jenisch vor allem Retz und Würmla als Gewinner ausgemacht, während Ardagger nicht gut wegkommt.

Ardagger - Bad Vöslau 1:1
noeliga.at: Ist dieses Ergebnis als Achtungserfolg zu werten oder hätte für Ardagger mehr herausschauen müssen?

Jenisch: Ardagger hat sich gegen Bad Vöslau auf jeden Fall mehr erwartet. Bad Vöslau hat zwar im Frühjahr bislang sehr gut gespielt aber Ardagger hat sich auf jeden Fall ausgerechnet, drei Punkte einzufahren. Für Ardagger war natürlich auch das Ergebnis von Würmla sehr schlecht. Wenn man sich die Tabelle ansieht, sind sie mit Vösendorf hinten einzementiert. Sie haben zwar noch das Nachtragsspiel gegen Amstetten, das wird aber auch schwierig werden. Wenn man hinten steht, ist es auch nicht so leicht.

Mistelbach - Langenrohr 0:2
noeliga.at: Wann findet die Lackner-Elf endlich aus der Krise?

Jenisch: Vor dem ersten Frühjahrsspiel haben sie angekündigt, unter die ersten drei zu wollen. Da waren sie noch sehr optimistisch. Die Niederlage war natürlich ein Dämpfer, das hat dem Team einen Knick gegeben. Obwohl die Mannschaft sehr gut ist, psychisch und physisch, geht im Moment trotzdem nichts. Jetzt wieder in die Spur zu finden, ist natürlich schwer. Auch das Nachtragsspiel gegen Götzendorf wird für die Mannschaft nicht einfach. Dort wartet nämlich der Ex-Trainer. Sie haben einen erfahrenen Trainer, eine erfahrene Mannschaft. Je länger die Krise dauert, desto schlechter wird der Tabellenplatz am Ende sein. Bei Langenrohr sieht man klar die Handschrift des Trainers. Das ist eine Mannschaft, die fast nur aus nonames besteht. Alle Spieler identifizieren sich mit dem Klub. Hut ab vor Baumühlner!

Kottingbrunn - Vösendorf 4:0
noeliga.at: Spielt so ein Absteiger?

Jenisch: Ich habe mir den Kader von Vösendorf angesehen. Selbst wenn sie in Bestbesetzung sind, wird es für das Team gegen jeden Gegner schwer. Wenn dann noch Sperren oder Verletzte dazu kommen, wird es fast unmöglich. Sie haben ein sehr großes Gefälle in der Mannschaft. Einige Spieler sind sehr erfahren, andere wieder sehr, sehr jung. Sie werden es in Zukunft sehr schwer haben. Nach zwei Gegentoren fallen sie meistens auseinander, daran müssen sie arbeiten.

Zwettl - Amstetten 0:0
noeliga.at: Amstetten spielt derzeit nicht wie ein Meister. Wann starten sie einen Lauf?

Jenisch: Ich bin der Meinung, dass sie den schon lange starten hätten müssen. Es hat so ausgesehen, dass sie nach dem Spiel in Stockerau damit anfangen. Meiner Meinung nach ist das Geschehen in Amstetten zu hinterfragen. Vom Kader her sollten sie ganz vorne stehen, sie haben sechs bis sieben Leute mehr im Kader als die direkten Konkurrenten. Mir fehlt ein wenig das Feuer. Wenn ich Meister werden will, muss ich in Zwettl gewinnen. Zwettl hat kaum große Namen. Vielleicht kann der Nachtrag gegen Ardagger einen Ruck durch die Mannschaft bringen. Es läuft mir einfach zu emotionslos ab beim Titelfavoriten. 

Götzendorf - Würmla 0:2
noeliga.at: Kommt der Rückfall vom Herbstmeister überraschend?

Jenisch: Für Götzendorf ist es eine ganz schwere Situation. Sie waren im letzten Jahr ganz unten in der Tabelle und haben sich danach ganz gut verstärkt. Sie haben einen sehr guten und ambitionierten Trainer, das ist fix. Nun sind die Erwartungen in Götzendorf ganz anders. Gegen Götzendorf spielt jeder mit 120 %. Würmla ist gegen Stockerau vor eigenem Publikum schon ganz defensiv gestanden. In Götzendorf werden sie es noch defensiver angelegt haben. Da tut sich jede Mannschaft schwer, durchzukommen. Würmla ist nun voll Selbstvertrauen. Für Götzendorf und Ardagger war das Ergebnis ein ganz großer Keulenschlag.

Stockerau - Retz 3:5
noeliga.at: Wann setzt der Trainereffekt in der Lenaustadt ein?

Jenisch: Das kann ich leider nicht sagen. Wenn Blauensteiner den Elfmeter bei 2:1 für Stockerau trifft, geht die Partie ganz anders aus. In der zweiten Hälfte hat Retz sich den Vorsprung herausgeschossen. Wenn Stockerau aber einen guten Tag gehabt hätte, wäre ein Erfolg gegen Retz durchaus möglich gewesen. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Immerhin wurde den Zuschauern ein tolles Match mit vielen Tore geboten.

St. Peter - Gaflenz 2:2
noeliga.at: Wohin führt die Reise für die beiden Teams?

Jenisch: Beide sind im unteren Mittelfeld der Tabelle. St. Peter hat sich sehr gut verstärkt, sind im Herbst aber immer schlechter geworden. Gaflenz hat mit dem Sieg in Ardagger einen tollen Auftakt gehabt, da geht natürlich ein Ruck durch die Mannschaft.

St. Pölten - Schwadorf 3:1
noeliga.at: Ist dieses Ergebnis überraschend gekommen?

Jenisch: Ist für mich keine Überraschung. In diesem Spiel war für mich jeder Ausgang offen. Schwadorf hat im Frühjahr schon ganz gut gespielt, St. Pölten hat mit dem Sieg über Retz gezeigt, dass sie eine ganz starke Mannschaft haben. St. Pölten spielt guten Fußball, zudem haben sie den Vorteil, dass der Trainer auf jeder Position eine Alternative hat. Trainer Alfred Hagl muss seine Formation nie umstellen. Beide Mannschaften spielen einen guten und erfrischenden Fußball, Schwadorf hat gut dagegen gehalten. Schade für Schwadorf, dass sie den Anschluss an ganz vorne verpasst haben.

Gewinner und Verlierer der Runde?

Gewinner: Retz ist sicherlich der Gewinner der Runde. Sie haben neben den drei Punkten auch das Torverhältnis nach oben schrauben können. Auch Würmla ist mit drei Punkten zu den Gewinnern zu zählen.

Verlierer: Der eindeutige Verlierer des 20. Spieltages ist für mich Ardagger. Sie haben sich gegen Bad Vöslau mehr ausgerechnet, gleichzeitig hat Würmla noch gewonnen.

von Harald Dworak

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