1. Klasse
1. Klasse Süd

Casino siegt 4:1, Trumau trennte sich vorm Spiel von Coach Rother!

45 Minuten lang wähnte sich Trumau am Donnerstag in Baden auf der Siegerstraße, doch in der 2. Hälfte spielten die Casino-Boys groß auf und landeten in der 4. Runde der 1. Klasse Süd den ersten Sieg. Dieser fiel mit 4:1 noch hoch aus. Die Bombe platzte noch vor dem Spiel: Trumau & Trainer Ronald Rother gehen ab sofort wieder getrennte Wege!

 

Zum Zeitpunkt des 0:1-Gegentreffers - 32. Minute -  handerte Casino-Coach Karl Rupprecht wieder einmal mit der Chancen-Auswertung seines Teams: "Vogl, Kollerics und Uzicanin fanden Top-Chancen auf unsere Führung vor, schlossen dreimal sehr schlecht ab." In der Pause musste Rupprecht seine Mannen wachrütteln: "Brav und anständig zu spielen, das ist mir auf Dauer zu wenig."

 

Eingewechselter Neumann traf zum 2:1

Der Casino-Coach ersetzte Spousta durch Neumann, die Heimischen drückten aufs Tempo und glichen nach 49 Minuten auf: Einen idealen Vejnar-Pass nahm der pfeilschnelle Kollerics mit, zog auf Gäste-Goalie Toth und  bezwang ihn mit einem Schuss aus zehn Metern zum 1:1. Vier Minuten später stellte der eingewechselte Fabian Neumann auf 2:1: Uzicanin lieferte die Vorlage, Neumann schoss aus 16 Metern ein (53.).

Nun kam das Werkl ins Rennen, Baden kam zu weiteren Top-Chancen, konnte sie aber lange Zeit nicht nutzen. Trumau hielt dagegen, versuchte das 2:2 zu erzielen, doch echte Chancen blieben aus. Die Entscheidung fiel in den Schlussminuten: In der 89. Minute traf Roland Vejnar aus sieben Metern zum 3:1, in der 92. Minute stellte Kapitän Daniel Schönegger per Kopf nach einem Kollerics-Corner den Endstand her. "Das war in der 2. Halbzeit unsere beste Leistung seit langem, einfach schön anzuschauen", freute sich Rupprecht.

 

 Novak: "Habe bei Rother letzten Willen nicht gesehen"

Noch vor Spielbeginn erfolgte auf Seiten der Trumauer die Trainer-Ablöse. Rother gab den Ablauf des Geschehens wieder: "Ich hatte vor, eine Halbzeit in der Kampfmannschaft zu spielen, wollte dem Team helfen. Die Klub-Bosse ließen mich wissen: Wenn ich das mache, kann ich gleich die Schlüssel abgeben." Rother coachte dann in Baden noch einige Minuten die Trumauer Reserve (für welche er auch zuständig war), ehe er sich zum Rückzug entschloss, sich in der Gäste-Kabine zunächst bei den bereits anwesenden Spielern der Kampfmannschaft, in der Pause des Reserve-Spiels von jenen der zweiten Mannschaft verabschiedete.

Trumau-Omann Erich Novak meinte zur Trennung von Roither. "Es gab schon längere Zeit viele Dinge, die beiden Seiten nicht gepasst haben. Angefangen bei sportlichen Auffassungs-Unterschieden." Das sportliche Abschneiden trug das Übrige dazu bei: "Es kann nicht sein, dass wir nach vier Runden schon derart viele Punkte hinter Platz eins liegen. Ich verlange nicht den Titel, aber ein Mittelfeld-Platz muss mit diesem Team drinnen sein. Stattdessen stecken wir hinten drin." Zum nunmehrigen Ex-Trainer Rother meinte Novak: "Den letzten Willen habe ich bei ihm nicht gesehen. Er hat immer stur an seinem System festgehalten, egal, wie es stand. Das habe ich nicht verstanden."

 

Rother attackiert Sektionsleiter Steiner - dieser setzt sich zur Wehr

 Rohter konterte: "Wenn versucht wird, mir vorzuschreiben, welche Spieler zu spielen haben, dann fühle ich mich als Trainer eingeschränkt. Ich bin maßlos enttäuscht. Der Sektionsleiter hat sich als Co-Trainer aufgespielt, den Vorstand rebellisch gemacht. Ich wollte eine Spielklultur reinbringen, die auf Beidbeinigkeit beruht. Die meisten Spieler sind nur einbeinig. Das hätte Zeit gebraucht. Ich sah auch schon Fortschritte."

Der angesprochene Sektionsleiter, zugleich sportlicher Leiter und Co-Trainer, will dies so nicht auf sich sitzen lassen: "Ich war sicher nicht der Auslöser für Rothers Abgang. Wahr ist, dass ich anfangs Kritik an seinem Spielystem geübt habe, doch das betrachte ich auch als eine meiner Aufgaben", sagt Richard Steiner und führt weiter aus: "Es gab am Montag ein Gespräch von Rother mit dem Vorstand, ich war nicht anwesend. Auch bei dem, was am Donnerstag vor Spielbeginn in Baden vorgefallen ist, war ich nicht unmittelbar involviert. Daher ist Rothers Reaktion nun weit her gebracht. Ich wasche jetzt sicher keine Schmutzwäsche und will Rother auch nicht zu nahe treten." Steiner betreute nach Rothers Abschied am Donnerstag interimistisch die Kampfmannschaft in Baden - die Suche nach Rothers Nachfolger hat inzwischen bereis begonnen.

 

Christian Reichel

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