Am Sonntagvormittag empfängt der ASKÖ Gmünd den SVG aus Bleiburg zur 5. Runde der Kärntner Liga. Im Duell der Tabellennachbarn gab es eine Punkteteilung aufgrund der Tore von Kevin Krammer und Adnan Besic - 1:1. Damit wurde gemeinsam Köttmannsdorf überholt.
Die Gmünder haben trotz guter Leistungen die vergangenen beiden Partien verloren. Aber da hießen die Gegner auch ATSV Wolfsberg und SAK. Jetzt will Trainer Rudi Schönherr „die ausgezeichneten Leistungen endlich in Punkte ummünzen." Deshalb vetraut er auf den Kader, der bisher so stark spielte. Das System ist wieder ein 4-14-1. Die Bleiburger sind in einem emotionalen wie leistungstechnischem Hoch. Der Rivale SAK wurde mit einem 2:1 und null Punkten wieder heimgeschickt. Für den Ex-SAKler Miha Kreutz, jetzt Trainer von Bleiburg, ein sehr emotionaler Sieg, wie man anhand der Stimme nach dem Spiel erahnen konnte. Jetzt ist die Konzentration auf Gmünd gerichtet. Kreutz setzt ohne große Überraschung auf die gleiche Startelf wie gegen den SAK.
Beide Mannschaften tasteten sich am Anfang etwas ab, es dauerte ein bisschen, bis die ersten zwingenden Chancen auftraten. Bleiburg wirkte etwas müde von der langen Anreise. Zwischen den beiden Sportplätzen liegen gut eineinhalb Stunden Fahrzeit. "Aber das darf keine Ausrede sein. Die Uhrzeit muss dir als Fußballer egal sein", erläutert Miha Kreutz. Dadurch hatten die "unangenehmen" (Zitat Kreutz) Gmündner zunächst die Partie unter Kontrolle, kamen aber nicht zu den erwartenden Chancen. "Wir spielten defensiv sicher und aggressiv nach vorne; hatte das Spiel im Griff", erklärt Schönherr. Kreutz dagegen: "Sie hatten vielleicht zwei Chancen, aus einer Ecke machten sie das 1:0." In der 31. Minute flankte Gmünd-Kapitän Hannes Truskaller zur Mitte. An der zweiten Stange stand Kevin Krammer allein und konnte einschießen. "Die Zuteilung war da schlecht."
In der 56. Minute kam der erste von drei Platzverweisen. Gmünds Abwehrchef Udo Gasser hatte schon nach einem kleinen Duell mit Bleiburgs Milan Dajic in der 20. Minute Gelb gesehen. In der 56. beging er "ein normales Foul", wie Bleiburgs Kreutz zugab und sah die zweite Gelbe. Schönherr schimpfte: "Ein Witz!" Der Platzverweis spielte den Bleiburgern in die Karten. Sie nahmen zunehmend das Kommando in die Hand. Gmünd war aber weiterhin mit Kontern gefährlich. "Du rennst an, rennst an aber machst das Tor nicht - schießt entweder den Torhüter an oder die Stange", ärgerte sich Bleiburg-Trainer Kreutz. Drei Minuten nach dem Stangenschuss setzte sich Rene Partl gegen Christian Preiml auf der linken Seite durch. Seinen Stangler verwertete Adnan Besic an der ersten Stange in der 86. Minute zum 1:1. Damit war das Spiel aber nicht vorbei. In der 80. Minute war zuvor Bleiburgs Mirza Totic eingewechselt worden. Nur zwölf Minuten war er am Platz, dann schickte ihn Schiedsrichter Marco Schlacher vorzeitig unter die Dusche - glatt Rot. Kreutz: "Ich habe keinen Kontakt gesehen. Der Schiesdrichter meint, er habe seinen Gegner getreten." Gmünds Peter Wettengel spielte noch kürzer. In der 83. Minute eingewechselt, sah er nach einem taktischen Foul in der 91. seine erste Gelbe. Drei Minuten später wiederholte sich das ganze Spiel: taktisches Foul - 2. Gelbe - Rot. "Alle drei Platzverweise waren ein Witz. Der Schiedsrichter hatte keine Kontrolle über das Spiel", tobte Schönherr. Kreutz stimmt nahzu mit ihm überein: "Die zweite Gelb-Rote waren zwei taktische Fouls - klare Sache. Aber die anderen Platzverweise waren überzogen!"
Rudi Schönherr (Trainer Gmünd): "Wir hatten bis zum Ausschluss von Gasser alles im Griff, aber schafften es nicht, das 2:0 zu erzielen."
Miha Kreutz (Trainer Bleiburg): "Den Beginn haben wir verschlafen. Der erste Platzverweis spielte uns in die Karten. Wir hätten dann noch Chancen auf das 2:1 gehabt. Schade, dass es nicht drei Punkte geworden sind. Aber unser Problem ist der Abschluss - und außerhalb des 16ers traut sich keiner schießen."
Die Besten: Gasser, Truskaller, Steiner bzw. Partl.
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