Dabei sein ist alles: Nationalspieler Mario Gomez würde im Falle einer Nominierung für die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland auch mit Kurzeinsätzen zufrieden sein. "Ich will einfach Teil dieser tollen Mannschaft sein und ihr zur Verfügung stellen, was ich kann", sagte der 32 Jahre alte Angreifer des VfB Stuttgart im Interview mit Bild und betonte: "Früher habe ich gesagt, ich bin kein Einwechselspieler, heute sind auch drei Minuten okay für mich." Jetzt Fußballreise buchen!

Im mutmaßlichen Duell mit Sandro Wagner um einen Platz im 23-köpfigen WM-Kader schlägt Gomez weitaus leisere Töne an als der Angreifer von Bayern München. "Das ist eine Charakterfrage. Jeder darf sein wie er will", sagte Gomez.

Bundestrainer Joachim Löw "kennt mich seit zehn Jahren, er kann mich sportlich so gut einschätzen, wie vielleicht niemand anders", ergänzte er, fügte aber auch hinzu, er würde es Wagner "von Herzen gönnen, dabei zu sein. Ich weiß, was es bedeutet, so ein Turnier zu spielen".

Dass seine eigene Nominierung für die WM derzeit zur Debatte stehen könnte, will der 73-malige Nationalspieler (31 Tore) nicht abstreiten: "Ich lebe ja nicht hinterm Mond."

Er wisse auch, dass eine Berufung für ein großes Turnier keine Selbstverständlichkeit sei: "2008, 2010, und 2012 war für mich die Nationalelf irgendwie Pflicht. Ich habe erst 2014 begriffen, was es heißt, Nationalspieler zu sein. Wenn dir mal etwas genommen wird, merkt man erst, was es einem bedeutet."

Gomez war nicht für die WM in Brasilien nominiert worden, umso mehr, betonte er, sei er "dankbar" gewesen, 2016 bei der EM in Frankreich dabei zu sein: "Das wäre ich jetzt auch." Es gehe ihm auch nicht darum, in Russland Weltmeister zu werden, "damit ich in ein paar Jahren meinen Espresso im Cafe umsonst bekomme. Ich will Teil dieser Mannschaft sein. Ich will die Momente in der Kabine erleben." Bundestrainer Löw wird seinen vorläufigen WM-Kader am 15. Mai bekannt geben.

 

SID