Kellerduell und zugleich Aufeinandertreffen der bisher sieglosen Klubs der ADMIRAL Bundesliga zwischen dem Vorletzten WSG Tirol (2 Punkte) und Schlusslicht FC Blau-Weiß Linz (1) in der 6. Runde, in der beide Klubs den ersten Dreier wollten. Der zugleich einem Befreiungsschlag gleichkäme. Die Wattener nach zwei 1:1-Achtungs-Remis gegen den LASK und SK Rapid selbstbewusst, doch schnell auf den Boden der Tatsachen geholt. Bereits 0:2-Rückstand gegen den Aufsteiger nach 11 Minuten, am Ende ein völlig verdienter 4:2-Sieg für die Oberösterreicher.

Abwehrspieler Ranacher und die WSG Tirol erlebten einen "gebrauchten Samstag", während der Aufsteiger aus Linz seinen 1. BL-Saisonsieg feierte und dabei den Grundstein per Blitzstart legte. Das Sturm-Duo Ronivaldo (im Bild) & Mensah ließ mit dem frühen Tor-Doppelschlag die mitgereisten Blau-Weiß-Fans jubeln - am Ende gab es einen verdienten 4:2-Triumph für die Gäste.

Blau-Weißer Blitzstart - WSG Tirol hinten indisponiert

Beide Chef-Trainer vertrauten auf die gleiche Startelf wie in Runde 5 zuvor, WSG-Coach Thomas Silberberger sogar zum 3. Mal in Folge. Die Blau-Weißen wollten bei Teil 2 ihres 8-tägigen Auswärts-Doppels und Sonnenschein mit wieder sommerlichen Temperaturen nicht erneut so kalt erwischt werden wie vergangenen Samstag beim 1:4 bei Sturm Graz, als die Linzer bereits nach 7 Minuten mit 0:2 zurücklagen.

Diesmal waren die Scheiblehner-Schützlinge von Beginn an hellwach und "drehten den Spieß um". Ronivaldo bereits nach 1 Min. und 28 Sekunden an alter Wirkungsstätte (von 2020-2022 Wacker Innsbruck) mit dem Auftakt nach Maß zum 0:1. Der 34-jährige Brasilianer vollendete nach feiner Hereingabe von der linken Grundlinie durch Pirkl per Kopfball am Fünfmeterraum zu seinem 2. Saisontor. In Minute 11 legte Sturmpartner Paul Mensah mit einem fulminanten, technisch hochwertigen Rechtsschuss zum 0:2 nach. Bei beiden Treffern aus Nahdistanz hatte der von seinen Vorderleuten förmlich im Stich gelassene Adam Stejskal keine Abwehrchance. 

Sichtlich bedient: WSG Tirol-Trainer Thomas Silberberger, der mit den Wattenern weiter auf den ersten Saisonsieg wartet und zuhause die 2. Niederlage kassierte. Die länderspielbedingte Bundesliga-Pause könnte für Kapitän Bacher & Co. ungemütlich werden. Nach den 1:1-Achtungserfolgen gegen LASK & Rapid erhielt die WSG einen herben Dämpfer gegen den Aufsteiger aus Oberösterreich. 

Luca Kronberger - WSG-Torschütze vom Dienst

Effiziente Linzer, denen die Gastgeber die Antwort folgen ließen. Denn die WSG Tirol hat derzeit einen neuen Unterschiedsspieler: Luca Kronberger. Der 21-jährige Leihspieler vom SK Sturm ist aktuell im Tor-Flow, zog im Anschluss an einen weiten Einwurf volley mit rechts aus zentraler Position und 18 Metern ab - der Ball landete platziert halbhoch im linken Eck (20.). 3 der bis dato 4 Tiroler Treffer gingen auf das Konto des Youngsters.

Schwungvoll ging es in dieser abwechslungsreichen Partie weiter, war Ronivaldo auf der Gegenseite der anfälligen WSG-Abwehr nach Zuspiel von Koch entwischt und touchierte mit seiner Direktabnahme die rechte Außenstange (27.). Die couragiert und weitestgehend kompakt auftretenden Blau-Weißen hatten sich die 2:1-Pausenführung redlich verdient.

Blau-Weiße zogen nach Wiederanpfiff sogar auf 4:1 davon

Nach dem Seitenwechsel zogen über dem Innbrucker Tivoli Wolken auf, eitel Sonnenschein allerdings weiter bei den Linzern. Die auch mit Halbzeit 2 einen perfekten Start hinlegten. Nach einem perfekten Zuspiel von Ronivaldo vollendete Sommer-Neuzugang Conor Noß zum 1:3 (52.). Die wankende Wattener Hintermannschaft mal wieder ohne Zugriff, während die Blau-Weißen, beflügelt vom 2-Tore-Vorsprung, jetzt mehr wollten.

Wieder feines Umschaltspiel der Gäste, die plötzlich eine 4:1-Überzahl-Situation vorfanden. Paul Mensah setzte sich gegen Ranacher durch, legte ab für Ronivaldo, dessen Schussball links am Gastgeber-Gehäuse vorbei rauschte (53.). Dann Mensah allein vor WSG-Schlussmann Stejskal, doch verstolperte das Spielgerät (62.).

Applaus, Applaus...Chefcoach Gerald Scheiblehner darf sich über seinen persönlich ersten Bundesliga-Sieg freuen und mit der Mannschaft über einen Auswärts-Dreier.

Joker Diarra ließ WSG Tirol per Abstauber-Tor für Schlussviertelstunde hoffen

Das wäre kurz darauf auch beinahe auch Julian Gölles passiert, als der 23-jährige Außenspieler nach feinem Zuspiel des eingewechselten Sommer-Neuzugangs Stefan Feiertag mutterseelenallein auf Stejskal zulief und irgendwie dann noch die Kugel am WSG-Torhüter vorbeibrachte zu seinem 2. Saisontor. 4 Treffer in einem Spiel für den Aufsteiger, der zuvor gerademal 5 Tore in 5 Runden erzielte. 

Doch der Torreigen war noch nicht beendet. Allerdings schlug es diesmal auf der Gegenseite ein. Nach einem Fangfehler vom ansonsten weitestgehend beschäftigungslosen FC-Keeper Nicolas Schmid staubte der eingewechselte Mahamadou Diarra zum 2:4 ab (74.). Für die Schlussviertelstunde keimte Hoffnung auf bei den Gastgebern, doch die Linzer ließen nichts mehr anbrennen und die "Rote Laterne" in Tirol.

"Same procedure every year" - wieder Linzer Befreiungsschlag im Westen

Wie schon in der Vorsaison in Liga 2 gelingt den Scheiblehner-Schützlingen auch im Oberhaus ein Befreiungsschlag im Westen. Damals nach holprigem Start mit 5:2 am 7. Oktober in Dornbirn im Ländle, heute mit 4:2 in Innsbruck in Tirol.

 

ADMIRAL Bundesliga, 6. Runde

Samstag, 2. September 2023, 17 Uhr, Tivoli Innsbruck, SR: Alan Kijas/NÖ

WSG Tirol vs. FC Blau-Weiß Linz 2:4 (1:2)

WSG Tirol (4-4-2): Stejskal - Ranacher (61. Ertlthaler), Bacher (K), D. Gugganig (83. Skrbo), Schulz - Sulzbacher, Üstundag (61. Ogrinec), Taferner, Kronberger - Prelec (61. Diarra), Buksa (76. Forst). Trainer: Thomas Silberberger.

FC Blau-Weiß Linz (3-4-3): Schmid - Haudum (46. Mitrovic), F. Strauss (K), Maranda - Gölles (81. Schantl), Krainz, Koch, Pirkl - Noß (81. Dobras), Ronivaldo (56. Feiertag), Mensah (81. Hofer). Trainer: Gerald Scheiblehner.

Tore: 0:1 Ronivaldo (2., Kopfball; Pirkl), 0:2 Mensah (11., Rechtsschuss), 1:2 Kronberger (20., Rechtsschuss), 1:3 Noß (52., Rechtsschuss; Ronivaldo), 1:4 Gölles (64., Rechtsschuss; Feiertag), 2:4 Diarra (74.)

Gelbe Karten: Ertlthaler (67.) / T. Koch (26.), Ronivaldo (29.).

SPIELFILM im Ligaportal-Liveticker

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL, WSG Tirol und Harald Dostal/www.sport-bilder