Vor einem Jahr gab´s in der Merkur Arena in Graz-Liebenau im Grunddurchgang der ADMIRAL Bundesliga zwischen dem SK Sturm Graz und LASK ein 3:3. Die vorhandene Offensivpower beider Teams schien auch diesmal im Top-Spiel der 5. Runde und Duell der einzig noch unbesiegten Teams der Liga ambitioniert für ein Torfestival. Wobei für die im Flow befindlichen Linzer nach den bisherigen Erfolgen gegen vier Vorjahres-Meistergruppen-Mannschaften Vizemeister Graz zum Gradmesser wurde. Beide mit viel Respekt, neutralisierten sich über weite Strecken, ehe der Auftritt von Goldtorschütze Keito Nakamura kam. 1:0-Auswärtssieg! 

Der gebürtige Linzer Felix Luckeneder und der LASK blieben erstmals in dieser BL-Saison ohne Gegentor und sind weiter obenauf. Routinier Jon Gorenc-Stankovic und Sturm Graz konnten den "Athletiker-Abwehrcode" diesmal nicht "knacken".

LASK-Startelf-Premiere für Rückkehrer Robert Zulj - Sturm wie gegen Altach

Im Duell der nach 4 Runden einzig in der Liga noch Unbesiegten nahm LASK-Coach Didi Kühbauer eine personelle Veränderung gegenüber dem 2:1-Sieg am vergangenen Sonntag gegen den SK Rapid vor: Österreich-Rückkehrer Robert Zulj kam zu seiner Startelf-Premiere für die Linzer, erhielt zentral im Offensiv-Trio hinter Solo-Stürmer Marin Ljubicic den Vorzug vor "Wirbelwind" Sascha Horvath. 

Bei den Gastgebern galt für Chefcoach Christian Ilzer "never change a winning team", startete beim "Heimspiel-Doppel" binnen 8 Tagen die gleiche Elf wie am Samstagabend zuvor beim 4:0-Heimsieg über den SCR Altach. Besondere Bemerkung: Leader Jakob Jantscher tauchte nach fünfwöchiger Verletzungspause wieder im Kader auf, nahm zunächst auf der Bank Platz.

Prächtige Stimmung, prächtige Choreographie als beide Mannschaft einliefen...zur Musik "Sun of Jamaica"...nanu..mal schnell nachschauen, ob im 33-köpfigen Kader der "Blackies" ein Jamaikaner auftaucht...? Eher nicht! Zwar nicht karibisch, doch bunt die LASK-Dressen, der Rosa-Auswärts-Look.

Tomi Horvat mit erster Torchance - langes Warten nach VAR-Abseitscheck

Wie schon beim 2:1-Heimsieg gegen Serienmeister Salzburg Sturm Graz vom Anpfiff weg mit Pressing-Power, Rasmus Højlund schirmte gegen 2 LASKler halbrechts im Sechzehner die Kugel gekonnt ab, legte flach zurück für Horvat, dessen satter Schussball aus 18 Metern von Keeper Alexander Schlager bei dessen erster Bewährungsprobe pariert wurde (4.).

In weiterer Folge eine intensive, ausgeglichene, doch vor allem taktisch geprägte Partie. Beide Teams mit viel Respekt, neutralisierten sich weitestgehend. Das Geschehen spielte sich überwiegend zwischen beiden Strafräumen ab. Doch dann enteilte Rasmus Højlund der Linzer Vierer-Abwehrkette, umkurvte auch noch den herauseilenden Keeper Alexander Schlager und schob flach ein (33.).

Es folgte allerdings der VAR-Abseits-Check....das lange Warten... nach zweiminütiger Überprüfung in der Review Area hob der Tiroler Referee Walter Altmann dann den Arm - kein Tor. Dabei war die Abseits-Stellung doch klar ersichtlich - siehe separaten Beitrag. Es blieb bei der Nullnummer zur Pause.

Sturm mit dem ersten Angriffs-Akzent in Halbzeit 2

Nach dem Seitenwechsel hatte der dynamische Manprit Sarkaria über die rechte Außenbahn eine Idee, brachte die Kugel nahe der Grundlinie geschärft an den Fünfmeterraum, wo der heran eilende Alexander Prass per Direktabnahme mit seinem Flachschuss die rechte Stange verfehlte (57.). Dann folgte tosender Beifall von den Grazer Fans: Jakob Jantscher mit seinem Comeback.

Er hat es wieder getan und traf zum dritten Mal in dieser noch jungen Bundesliga-Saison: der junge Japaner (22 Jahre) Keito Nakamura. 

Keito Nakamura brach den Bann

Doch kaum war der Sturm-Leader auf dem Platz, folgte wenig später der Torjubel aus dem Linzer Lager. Ausgelöst durch Keito Nakamura, der über die Zuspiel-Kombi René Renner & Robert Zulj den Ball halblinks im Sechzehner erhielt, sich flink drehte, von Abwehrspieler Affengruber nur beschattet statt attackiert wurde und dann mit rechts von halblinks aus 17 Metern abzog - die Kugel senkte sich halbhoch rechts ins Eck (66.).

Der bis dato nahezu beschäftigungslose Schlussmann Siebenhandl sah dabei unglücklich aus, war auch noch leicht dran am Ball. Während der 22-jährige Japaner, der erst unter der Woche seinen Vertrag beim LASK bis 2025 verlängert hatte, bereits seinen dritten Saisontreffer erzielte und bisher auch drei Assists beisteuerte. 

Wütende Attacken der Grazer hernach. Erst rannte sich der glücklose Goalgetter Rasmus Højlund rechts gegen die vielbeinige Linzer Hintermannschaft fest, dann verfehlte Stefan Hierländer aus der "2. Reihe" knapp die rechte Stange (72.). Der für den Kapitän eingewechselte, 17-jährige Moritz Wels dann fast mit der Kopie, verfehlte aus ähnlicher Position ebenfalls die rechte Stange (79.).

Erhitzte Gemüter in Schlussphase

Doch dabei wurde es in der bis dato fairen Partie (80 Minuten keine Karte!) hitzig. LASK-Kapitän Alexander Schlager wie sein Coach Didi Kühbauer mächtig echauffiert, weil die Grazer diesen Angriff ausführten, obwohl Keito Nakamura angeschlagen auf dem Rasen saß. 

Jetzt war Hektik pur...was für eine heiße Schlussphase, in der die Ilzer-Elf volles Risiko ging. Doch mit leidenschaftlicher Gegenwehr verteidigten die Kühbauer-Schützlinge den 1:0-Vorsprung, stand erstmals in dieser Saison für Abwehrchef Ziereis und Co. hinten "die Null". Auch weil bei der letzten Aktion der aufgerückte Innenverteidiger Gregory Wüthrich nach einer Freistoßhereingabe von Jakob Jantscher seinen Kopfball genau in die Arme von Keeper Schlager beförderte (90.+5).

Der zwar glanzlose, doch bgezockte LASK weiter im Flow, heute effizient und einzig in der Liga unbesiegt, erhöht nach 5 Runden auf stolze 13 Punkte in der Tabelle - die Grazer mit der ersten Saison-Niederlage. 

LASK in Runde 6 gegen Altach - Sturm Graz in Hütteldorf

In der nächsten Runde 6 empfängt der LASK am Samstag, 27. August, zur gleichen Ankickzeit den SCR Altach (19:30 Uhr, Raiffeisen Arena Pasching), während Sturm Graz am Freitagmittag erstmal die Europa League-Auslosung (in Istanbul) für die Gruppenphase abwartet und dann am Sonntag zum nächsten Kultklub-Duell beim SK Rapid Wien in Hütteldorf gastiert (17 Uhr, Allianz Arena).

5. Runde ADMIRAL Bundesliga

Samstag, 20.08.2022, 19:30 Uhr, Merkur Arena in Graz-Liebenau, Z: 12.500, SR: Walter Altmann/Tirol

SK Puntigamer Sturm Graz - LASK 0:1 (0:0)

SK Sturm Graz (4-4-2): Siebenhandl - Gazibegovic, Affengruber (72. Borgovic), Wüthrich, Schnegg - Hierländer (K, 72. Wels), Gorenc-Stankovic, Horvat (83. Emegha), Prass (83. Ljubic) - Sarkaria (64. Jantscher), Højlund. Trainer: Christian Ilzer.

LASK (4-2-3-1): A. Schlager (K) - Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner (85. Renner) - Jovicic, Michorl - Goiginger, R. Zulj (73. Horvath), Nakamura (85. Kecskés) - Ljubicic (61. Koulouris). Trainer: Dietmar Kühbauer.

Tor: 0:1 (66.) Nakamura (Assist R. Zulj).

Gelbe Karten: Wüthrich (81., Unsportlichkeit), Schnegg (86.), Gazibegovic (90.+1, Foulspiel)/ Trainer Kühbauer (82., SR-Kritik),  A. Schlager (86.. SR-Kritik), Jovicic (88., Foulspiel)

Spiel-FILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL