Seit Sommer dieses Jahres ist Robin Dutt Trainer des Wolfsberger AC. Der Saisonstart ist allerdings alles andere als nach Wunsch verlaufen: Nach vier Spielen rangieren die Kärntner mit nur zwei Punkten auf dem letzten Tabellenrang. In der Sky-Sendung Talk und Tore sprach der gebürtige Deutsche über den bisherigen Saisonverlauf in der Bundesliga sowie über die Zusammenarbeit mit Präsident Dietmar Riegler. 

„Zwei Punkte nach vier Spielen ist natürlich zu wenig, auch wenn Graz und Rapid dabei waren. Wir haben vor allem defensiv noch enorme Probleme, die letzte Saison auch schon da waren und für die wir bisher noch nicht die Lösung gefunden haben. Wir werden noch viel Arbeit vor uns haben. Wir sind in einem Entwicklungsprozess drinnen und müssen uns Stück für Stück entwickeln", sagt der 56-Jährige. 

Man habe im Kader "ganz bewusst nur kleine Veränderungen vorgenommen oder vornehmen können", so Dutt weiter. „Von daher wussten wir schon, dass die Defensive eine Herausforderung darstellt. Wenn du so lange Trainer bist wie ich, dann weißt du, dass du, wenn du Mannschaften hast, die Defensivprobleme haben und du zwingst sie zu sehr in der defensiven Ordnung, dann geht das zu Lasten der Offensive. Wir müssen die Balance finden", weiß der gebürtige Kölner. 

Eine erneute Teilnahme an der Meistergruppe ist für die Kärntner keine Pflicht: „Als Trainer darfst du nie freiwillig Tabellenplätze unter dem letztjährigen Niveau als ‚okay‘ vergeben. Es ist keine Selbstverständlichkeit und wir müssen alles dafür tun, um in den Bereich zu kommen, dass wir es schaffen können. Das Schöne am österreichischen Modus ist, du kannst Achter werden und trotzdem internationale Quali-Spiele haben. Im nächsten Jahr laufen viele Verträge aus und es braucht viel Fingerspitzengefühl und harte Arbeit. Dieser Modus ist Chance aber auch Risiko. Der WAC hat eine gute Akademie und viele gute Spieler. Diese weiterzuentwickeln, im engen Austausch zu sein und diese Spieler zu integrieren, das muss das Ziel sein vom WAC.“

Über die Zusammenarbeit mit Dietmar Riegler sagt Dutt: „Er hat in dieser Phase nach einem erfahrenen Trainer gesucht. Der WAC ist in den letzten Jahren steil aufgestiegen. Wenn du größer wirst, mit Erfolgen, kommen neue Herausforderungen auf dich zu. Die Corona-Zeit hat gezeigt, es gibt das erste Mal Spannungen mit einem Trainer, nächstes Jahr steht die Veränderung der Infrastruktur an, das Stadion soll ausgebaut werden. Dietmar Riegler hat diesen Verein hochgebracht. Er ist ein Unternehmer. Er und seine Frau stecken unglaublich viel Zeit in den Verein – beide sind Unternehmer. Er hat gemerkt, dass er im Tagesgeschäft mehr Unterstützung braucht und deswegen war es für mich eine hochspannende Aufgabe, den Verein in dieser Phase zu begleiten. Ich glaube, dass ich mit meiner Vita eine gewisse Erfahrung habe und auch bereit war, nicht zu viele Veränderungen vorzunehmen. Er möchte über jeden Schritt informiert werden und das macht viel Spaß. Er ist ein sehr verlässlicher Mensch.“

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von Ligaportal, Foto: Gerhard Pulsinger