Seit Sommer 2019 coacht Oliver Glasner den deutschen Bundesligisten VfL Wolfsburg. In seiner ersten Saison belegte er mit den Wölfen den starken siebenten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation berechtigte. Dort folgte allerdings im Playoff das bittere Aus gegen AEK Athen. 

Glasner über mögliche CL-Teilnahme: "Das wäre schon eine herausragende Leistung"

In seiner zweiten Spielzeit nimmt Oliver Glasner mit dem Klub aus der Autostadt Wolfsburg Kurs auf einen Champions-League-Fixplatz. Nach 26 Spieltagen rangiert der VfL mit 51 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf den Tabellenfünften (erster Nicht-Champions-League-Fixplatz) Dortmund beträgt acht Punkte. 

"Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir wirklich so mittendrinnen im Kampf um die Champions League Plätze sind. Wir wollten uns ein drittes Mal in Serie für Europa qualifizieren. Das hat es in der Geschichte des VfL Wolfsburg noch nie gegeben. Das wir aber so gut dabei sind, ist schon ein bisschen überraschend", sagt Oliver Glasner in der Sky-Sendung Talk und Tore am Montag. 

„Natürlich würden wir das sehr gerne mitnehmen. Das wäre schon eine herausragende Leistung, die wir dann gebracht hätten. Aber es gibt noch acht Spieltage und da haben wir noch bisschen was zu tun", weiß der gebürtige Salzburger.  

Der 46-Jährige weiß auch, warum es in seiner zweiten Spielzeit besser läuft als in der Vorsaison: „Es sind mehrere Gründe. Der Stamm der Mannschaft ist jetzt schon länger zusammen. Wir haben uns punktuell verstärkt. Und dann - was anfänglich sehr bitter war - nämlich das Ausscheiden in der Europa League Quali gegen Athen. Da haben wir, im Nachhinein gesehen, sehr profitiert, weil wir viel Trainingszeit gewonnen haben. Da haben wir uns sehr intensiv mit uns und der Art, wie wir Fußball spielen wollen, beschäftigt. Ich denke, man sieht es jetzt auch, dass es uns einen Schritt nach vorne gebracht hat.“

Engagement als ÖFB-Teamchef wäre "absolute Auszeichnung"

Über seine Zukunft als Trainer meint Glasner: „Was mich reizt, ist ein Projekt. Das war damals beim LASK so. Daher war es für mich auch kein Problem, von der Bundesliga in die zweite österreichische Bundesliga zu gehen. Die Aufgabe, die tägliche Arbeit ist das, was mich anspornt. Und gemeinsam was aufzubauen. Es muss ein Projekt sein, eine Vision da sein. Für mich wäre es nicht okay, dass ich für drei Monate wo hingehe, um einen Klub zu retten", stellt er klar. 

Ein Engagement als ÖFB-Teamchef kann er sich momentan noch nicht vorstellen. Künftig wäre es jedoch eventuell reizvoll: „Jetzt momentan nicht. Auf der anderen Seite - vielleicht in deinem Heimatland - vom Gefühl her ist es der größte Job, den du haben kannst. Wenn du deine Nation vertrittst, vielleicht bei einer EM oder eine WM, dann ist es vom Gefühl her wahrscheinlich das Größte, was du als Trainer erreichen kannst. Du weißt, dass zu Hause acht Millionen Menschen sitzen und dir die Daumen drücken. Das ist sicherlich eine absolute Auszeichnung.“

Entwicklung vom LASK ist eine "Erfolgsgeschichte"

Auch über die Entwicklung seines Ex-Klubs LASK ist Glasner sehr erfreut: „Es ist für mich eine Erfolgsgeschichte, die da in den letzten Jahren geschrieben worden ist. Man muss aber aufpassen, dass man nicht jedes Jahr den Meistertitel als Ziel ausruft. Der LASK ist in der eigenen Zeitrechnung um Jahre voraus."

>>ALLES NEU: Hol dir die brandneue Ligaportal-App (Android & iOS)<<

 

von Daniel Ringsmuth/Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media