Es ist nicht überraschend, dass Rapid Wien gegen den jüngsten Beschluss der Gremien der tipico Bundesliga Protest einlegt. Die Schärfe des Protests und die Forderungen, die der österreichische Rekordmeister damit verbindet, kommen aber doch überraschend. Rapid fühlt sich ungerecht behandelt und fordert eine außerordentliche Aufsichtsratsitzung der Bundesliga, in der die Bestrafungspolitik der Liga überdacht werden soll.

Auslöser für den Vorstoß ist die jüngste Strafe, die die Wiener bekommen haben. Nachdem es im Zusammenhang mit der Sperre der Heimkurve im Spiel gegen den SCR Altach Auffassungsunterschiede gab, was im Stadion erlaubt und was verboten ist, verdonnerte der Senat 1 der Bundesliga die Grün-Weißen zu einer Strafe von 15.000 Euro. Das wollen die Rapid-Verantwortlichen nicht auf sich sitzen lassen. Sie sehen ihre Sichtweise als rechtlich gedeckt an und legen gegen die Strafe Protest ein.

 

Diesmal war nicht Pyrotechnik der Rapid-Fans für die Strafe verantwortlich, Rapid fühlt sich aber generell ungerecht behandelt.

"Die nun erfolgte Strafe erscheint dem SK Rapid daher absolut ungerechtfertigt", teilt der Verein mit. Rapid stößt sich auch am Strafausmaß. "Die Höhe der verhängten Geldstrafe erscheint zudem in ihrer Verhältnismäßigkeit nahezu absurd", heißt es in der Mitteilung weiter. Der aktuelle Tabellenzweite verweist darauf, dass es abgesehen von der widerrechtlichen Verwendung von Pyrotechnik in der bisherigen Frühjahrssaison zu keinerlei weiteren negativen Vorfällen gekommen sei. Dennoch wurde Rapid allein im Jahr 2015 zu Strafen von über 70.000 Euro verdonnert. 

"Verfehlte Vorgangsweise"

"Der SK Rapid ist ein sehr wertvolles Mitglied der österreichischen Bundesliga und bestrebt, ein korrektes Verhältnis mit allen damit verbunden Gremien zu haben. Derzeit wird aber aus unserer Sicht eine verfehlte Vorgangsweise gewählt, die nicht im Sinne des heimischen Fußballs und seiner Klubs ist. Daher ist es notwendig, im Rahmen einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung darüber zu diskutieren, eine vernünftige Lösung für alle Beteiligten in Bezug auf die Bestrafungspolitik des Senat 1 zu führen", sagt Rapid-Präsident Michael Krammer.

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Foto: Werner100359/Wikimedia