Die Bundesliga hat die nächste harte Entscheidung getroffen - zumindest für die organisierten Fans von Rapid Wien. Nach dem massiven Einsatz von Pyrotechnik im Heimspiel gegen die SV Ried am ersten Frühjahrsspieltag sprach der Bundesliga-Strafsenat folgende Strafen aus: Die nach den Vorfällen beim Wiener Derby ausgesprochene bedingte Sperre des Heimsektors wird schlagend. Das heißt, die Heimkurve von Rapid im Happel-Stadion wird beim ersten Spiel nach Rechtskraft des Urteils gesperrt. Zusätzlich muss Rapid 35.000 Euro Strafe bezahlen. Rapid wird gegen die Urteile berufen.

Damit spricht die Bundesliga genau das aus, wogegen die Rapid-Fans mit ihrem Pyrotechnikeinsatz protestieren wollten: Kollektivstrafen. Nicht nur werden im ersten Spiel, nachdem über einen möglichen Rapid-Protest entschieden ist, die Sektoren C und D im Happel-Stadion, erster bis dritter Rang, gesperrt. Auch die Verwendung und Mitnahme von Fahnen, Doppelhaltern, Trommeln, Megaphonen, Plakaten und Transparenten sowie das Anbringen eines Vorsängerpultes im gesamten Stadion wären untersagt. Erlaubt wären lediglich Bekleidungsstücke, die auf eine Heimfanzugehörigkeit hinweisen, wie Kopfbedeckungen (Mützen, Kappen), Oberbekleidungen oder Schals.

Die Rapid-Fans werden für den Einsatz von Pyrotechnik bestraft.

Norbert Wess vom Senat 1 begründet das Urteil: „Der Widerruf war aufgrund der neuerlichen Vorfälle innerhalb der Probezeit zwingend vorzunehmen. Die nunmehrige Geldstrafe orientiert sich an der Vielzahl der missbräuchlich verwendeten pyrotechnischen Gegenstände und an den zahlreichen einschlägigen Vorstrafen des SK Rapid Wien.“ Rapid hat angekündigt gegen das Urteil der Bundesliga Protest einzulegen. Zusätzlich läuft auch aus dem Spiel bei der Admira am Wochenende übrigens noch ein Verfahren wegen des Einsatzes von Pyrotechnik gegen Rapid.

Rapid appelliert an Fans, Pyrotechnik nur legal einzusetzen

Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek sagt zum Urteil: "Wir wissen prinzipiell die Stimmung, die unsere Fans erzeugen, zu schätzen. Fakt ist aber, dass der SK Rapid den Gesetzen, sowie den Regelungen von FIFA, UEFA und Bundesliga unterliegt und sich auch daran zu halten hat. Auch wenn der Pyrotechnik-Einsatz gegen Ried friedfertig war und auch keine Spielunterbrechung verursacht hat, wurde damit dem Verein vor allem finanziell geschadet und auch all jenen Anhängern, die sich völlig korrekt verhalten haben. In Österreich gibt es, anders als in einem Großteil der anderen UEFA-Mitgliedsländer, sogar die Möglichkeit, bengalische Feuer angemeldet abzubrennen und wir appellieren eindringlich an alle Anhänger, auf unangemeldete und damit illegale Pyrotechnik zu verzichten. Gesetze sind einzuhalten und Aktionen wie bei den letzten beiden Spielen schaden schlussendlich unserem Verein, dessen Wohlergehen für alle Grün-Weißen an oberster Stelle stehen sollte, am allermeisten."

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Foto: Werner100359/Wikimedia